Fundamentale Nachricht
19:54 Uhr, 04.06.2015

Griechenland zahlt nun doch nicht am Freitag

Griechenland wird den fälligen IWF-Kredit von 300 Millionen Euro am Freitag nun doch nicht zahlen. Stattdessen will Griechenland alle in diesem Monat fälligen Zahlungen an den IWF gebündelt am Monatsende zurückzahlen.

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Griechenland wird alle im Juni fälligen Kreditraten an den Internationalen Währungsfonds (IWF) gebündelt zurückzahlen. Der IWF genehmigte einen Antrag der griechischen Regierung, die Zahlungen von insgesamt 1,6 Milliarden Euro am Monatsende zu bündeln. Eine solche Bündelung der Rückzahlungen sei nach den IWF-Statuten erlaubt, erläuterte der IWF.

Damit wird Griechenland eine am Freitag fällige Zahlung von rund 300 Millionen Euro nun offenbar doch nicht leisten. Zuvor hatte die Regierung wiederholt betont, die Zahlung leisten zu wollen. Griechenland hat nun bis zum 30. Juni Zeit, die 1,6 Milliarden Euro an den IWF zu zahlen.

Durch die Bündelung der IWF-Zahlungen könnte Griechenland sich ein wenig zusätzliche Zeit verschaffen. Allerdings muss Griechenland bereits am 12. Juni Geldmarktpapiere im Volumen von 3,6 Milliarden Euro zurückzahlen. Dazu ist das Land offenbar nicht mehr in der Lage.

In den Verhandlungen mit den Gläubigern gab es verschiedenen Angaben zufolge zwar eine Annäherung. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Abend allerdings, dass eine Einigung noch „weit“ entfernt sein. "Die Verhandlungen laufen möglicherweise mit Hochdruck. Aber sie sind noch längst nicht an einem Schlusspunkt angekommen", betonte Merkel. Griechische Politiker der Regierungspartei Syriza bezeichneten einen Vorschlag der Gläubiger unterdessen als „inakzeptabel“.

Nach einem Bericht der Tageszeitung „Welt“ könnte das zweite Hilfsprogramm für Griechenland ein weiteres Mal bis Herbst verlängert werden. Dies sei die einzige Möglichkeit, Griechenland „über den Sommer zu bringen“, hieß es demnach in Verhandlungskreisen. Bereitstehende Mittel zur Rekapitalisierung griechischer Banken in Höhe von elf Milliarden Euro könnten dazu umgewidmet werden. Auch dazu müsste es vorher allerdings eine Einigung zwischen Griechenland und den Gläubigern bezüglich weiterer Reformen geben. Außerdem müssten einige nationale Parlamente, darunter der Bundestag, der Verlängerung zustimmen. In der Union gibt es aber immer mehr Widerstand gegen neue Finanzhilfen für Griechenland.

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16 Kommentare

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  • schlotherr
    schlotherr

    Ein Fakt ist eine Aussage, die der Wahrheit entspricht.

    Zahlt Griechenland heute (am Freitag) die fällige Rate nicht, dann ist die Aussage in der Überschrift "Griechenland zahlt am Freitag nicht" FAKTISCH KORREKT.

    Würde Griechenland demgegenüber heute tatsächlich zahlen, dann wäre die Aussage "Griechenland zahlt am Freitag nicht" FAKTISCH FALSCH, und wenn sie wider besseres Wissen geschähe, wäre es eine LÜGE.

    Letzteres ist aber nicht der Fall, so dass der Vorwurf, es handele sich bei dieser Aussage um Propaganda oder um nicht dem journalistischen Ethos entsprechende Berichterstattung jeglicher Grundlage entbehrt.

    "Lügenpresse" und "verantwortungsloser Journalismus" zu schreien, wenn einem die FAKTEN nicht gefallen, das ist, mit Verlaub, Stimmungsmache, und eben das - Stimmungsmache - ist DAS untrügliche Merkmal für Propaganda.

    13:09 Uhr, 05.06. 2015
  • P_44
    P_44

    Also Staatsbankrott Griechenlands im Herbst? Das passt mir aber gar nicht, da ich in den ersten zwei Oktoberwochen im Urlaub bin. Vielleicht gehen sie ja schon Ende Juni pleite. Der Geier da oben kann es auch schon nicht mehr abwarten. Wenn man den bis Oktober warten lässt, verhungert der vielleicht inwzsichen. Da Geier unter Naturschutz stehen, ist das nicht empfehlenswert. ... Ach, vergesst es Leute. Ich glaube, ich kümmere mich lieber wieder um meine Kurzgeschichte ;-)

    11:05 Uhr, 05.06. 2015
  • fehu001
    fehu001

    GR ist ein Randthema, was keinen wirklich betrifft. Aber die Medien wurden losgeschickt, um Stimmung zu machen.

    Aber man kann diese Stimmungen herrlich nutzen, wenne s um den DAX geht. Immer wenn mal wieder eine GR-Zahlung ansteht, geht der Index in die Knie. shorten ist angesagt.

    Wenn der Zahlungstermin (fast) erreicht ist, kommt eine Entspannung.

    Und im Moment entspannen die Märkte, Tendenz trotzdem abwärts (Vorgaben aus Asien, China).

    09:42 Uhr, 05.06. 2015
  • Ragazzo
    Ragazzo

    Ich möchte die scharfe Kritik des Adlerauges etwas abmildern. Es ist doch praktisch gar nicht möglic h, konkrete Informationen über den Inhalt der Verhandlungen zu bekommen.Dem Wähler fehlt jeglicher Durchblick und den meisten Bundestagsabgeordneten auch.So ist es nicht erstaunlich, dass Beschlüsse auf EZB- Ebene ganz kurzfristig im Parlament durch-gewinkt werden, um den Anschein eines demokratischen Verfahrens zu bewahren.

    Je größer eine Gemeinschaft wird, desto schwieriger ist es mit demokratischen Regeln zu regieren. Wir sollten uns daran gewöhnen, dass Demokratie bald ein Begriff für Historiker sein wird.

    09:28 Uhr, 05.06. 2015
  • Adlerauge
    Adlerauge

    Guten Abend Herr Baron,

    ich habe immer wieder das Gefühl, dass sie die Themen aufwärmen und proklamieren, welche ihnen über die Medienmogule der Propagandaindustrie aufgetischt werden.

    Die Überschrift an sich ist schon bewusst und gezielt Propaganda.

    Sie haben sich sicherlich etwas bei der Auswahl ihrer Überschrift zu ihrem Artikel gedacht - oder erhielten entsprechende Vorschläge. Die Verwendung einer Negation ist ein Propagandastilmittel.

    Faktisch korrekt hätte ihre Überchrift zu dem Artikel lauten müssen.

    Griechenland bündelt Rückzahlung der Kredite und verlegt diese auf das Monatsende.

    Ihre Überschrift ist aber Bildzeitungsstil - polemisch und ganz gezielt offenbar auch mit der Subtextbotschaft versehen worden, die da unterstellt, dass Griechenland seinen Verpflichtungen nicht nachkommen könnte. Sie bedienen damit niedrige Instinkte ihrer Leser, was eigentlich bei seriösen Journalismus, der nunmal sachlich fundiert und ohne Bewertung von Sachverhalten im Grunde inakzeptabel ist.

    Es ist daher schade, dass sie sich zum Sprachrohr einer Medienindustrie machen, in dem sie die Phrasen runterdreschen, welche vom Boulevadjournalismus seit Wochen und Monaten runtergeleiert werden.

    Dabei sind die Hinterhgründe aufzuarbeiten von wesentlich größerem Interesse. Doch sie bleiben an der Oberfläche.

    Überhaupt habe ich den Eindruck, dass die Qualität hier zu Gunsten der Quantität verloren geht. Das ist schade. Inhatlich war godmode trader schon wesentlich besser.

    Doch inzwischen werden auch hier gerne populärmedientauglich Phrasen gedroschen. Qualitätsjournalismus ist das nicht, sondern nur noch das Rezitieren von Artikeln der Propagandamogule dieses Planeten .- also jener Verleger, die man einer Handabzählen kann und die weltweit die Medienlandschaft kontrollieren.

    Griechenland ist ein Witz - im Verhältnis zu den Problemen, welche die USA angehäuft haben.

    Die Staatsverschuldung der USA steigt schneller als die von Griechenland. Und zwar um ein vielfaches schneller. Die USA werden ohne Schuldenschnitt .- sprich Währungsrefom gar nicht dauerhauft überleben.

    Warum schreiben sie nicht einmal zur Abwechselung über den drohenden Staatsbankrott der USA im September, wenn der Kongress bis dahin nicht einer Erhöhung des Schuldenlimits zustimmen sollte, von dem immer alle glauben, dass dies ein Automatismus wäre. Schaue ich mir die US-Märkte an, so sind meines Erachtens aber erhebliche Zweifel angebracht, dass die USA ihr Schuldenlimit noch einmal erhöhen.

    Sie wärmen dagegen "popelige" 3.2 Milliarden und 1.6 Milliarden eines Zwergstaates der EU auf.

    Dabei brennen die Staatsfinanzen und der Haushalt der USA seit März bereits lichterloh.

    Wirklich bemerkenswert, wie selektiv die Wahrnehmung bei GT geworden ist. Eigentlich sollte man mehr erwarten können, von einen Finanzinformationsportal.

    23:25 Uhr, 04.06. 2015
    3 Antworten anzeigen
  • LT75
    LT75

    @Kasnapoff, BRAVO und ich dachte schon, nur ich bin derjenige, der nichts versteht. Genau, auch wir sind PLEITE!!! Begreift denn niemand, dass ein Staat (hier meine ich Deutschland) mit 2,5 BIO. € Schulden einfach nur PLEITE ist. Das System , hier Politiker, Bankmanager, Juristen, hat versagt!!!

    Muß erst, wie im Märchen von Des Kaisers neue Kleider, ein kleines Kind kommen und sagen:"Der Kaiser ist nackt!"?

    22:04 Uhr, 04.06. 2015
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Sind wir nicht alle ein bisschen Pleite??? Die Griechen halt schon recht offensichtlich, bei den anderen Maulhelden wie z.B. BRD, USA, Frankreich etc. gilt momentan noch das Motto, tarnen, tricksen, täuschen.

    Im Übrigen wäre es ja geradezu peinlich, wenn die EU wegen dem wirtschaftlich nahezu bedeutungslosen Griechenland baden geht. Da stehen einige andere Kandidaten bereits in der Warteschlange, welche beim Eintreten einer richtigen Schieflage wenigstens einen gesichtswahrenden Exitus aus der Lebenslüge Eurozone ermöglichen

    21:16 Uhr, 04.06. 2015
  • spindoc
    spindoc

    @ Oliver Baron:

    Kleiner Tippfehler:

    Die 3,6 Mrd sind nicht am 12. "Juni", sondern erst im Juli fällig.

    Na, wer's glaubt...

    Übrigens sind die 3,6 Mrd € gerade mal (oder immerhin, je nachdem man es sehen will) etwas mehr als 1% der griech. Gesamtverschuldung.

    Wenn man das mal in Relation zur Gesamtverschuldung von DE, JP oder US trotz deren unvergleichbar höherem BIP anschaut, wird einem auch nicht besser. Aber solange die eben (noch) rechtzeitig ihren Schuldendienst leisten, wird auch deren Dispo immer weiter erhöht, bis zum Default

    20:59 Uhr, 04.06. 2015
    2 Antworten anzeigen
  • Bradley
    Bradley

    Ich kann es nicht verstehen, langsam müsste doch auch der "dümmste" merken, welches "Schmierentheater" hier abläuft. Die "großen Player" (oder größten Dumpfbacken, wie Juncker, Schulz, Merkel, Gabriel etc.) wollen ihre seit Jahren falsche Politik nicht eingestehen und Griechenland, koste es was auch immer, im "Euro" halten. Jeder normale, der eins und eins zusammenzählen kann, weiß ganz genau, dass Griechenland mit seinem jetzigem Schuldenstand für " immer und ewig" Pleite sein wird und die entsprechenden Gläubiger ihr Geld niemals mehr widersehen werden. Die "große Politik" hat einfach Angst, dies ihren Wählern zu erzählen, daher wird dieses "traurige Schauspiel" noch etliche Monate, vielleicht Jahre weitergehen. Die jetzigen Parteien haben nur einfach das Glück, dass jetzt und vorallem in Zukunft die Rentner und Pensionäre die Wahl entscheiden werden und diese werden immer mehr und somit bleiben diese "Volksverdummer" wahrscheinlich noch lange am Ruder, aber wie heißt es, "jeder bekommt die Regierung, die er verdient".

    20:39 Uhr, 04.06. 2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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