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10:42 Uhr, 13.06.2015

Griechenland: Jetzt wird wieder verhandelt

Eine Delegation Griechenlands ist mit neuen Vorschlägen im Gepäck nach Brüssel gereist, um doch noch eine Einigung mit den Gläubigern zu erreichen. Unterdessen hat die Ratingagentur S&P die Bonität von vier griechischen Banken auf Ramschniveau heruntergestuft.

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Die griechische Regierung und die Euro-Partner unternehmen offenbar einen letzten Versuch, Griechenland vor der Staatspleite zu bewahren. Eine griechische Verhandlungsdelegation reiste am Freitagabend mit neuen Vorschlägen im Gepäck nach Brüssel. Dort soll es heute Gespräche mit den Euro-Partnern geben. Nach einem Bericht der Tageszeitung "Welt" wird auch der Internationale Währungsfonds (IWF) bei den Gesprächen vertreten sein, allerdings nur mit einem oder wenigen Vertretern.

Der Kern des IWF-Expertenteams war am Donnerstag wegen mangelnder Fortschritte abgezogen worden und soll nur zurückkehren, wenn auch die "technischen Gespräche" wieder aufgenommen werden. Ob es dazu überhaupt kommt, ist allerdings fraglich. Denn in den entscheidenden Fragen wie Renten- und Lohnkürzungen gibt es offenbar weiter bedeutende Differenzen zwischen der griechischen Regierung und den Gläubigern. IWF und EZB wollen aber erst wieder in Verhandlungen eintreten, wenn die griechische Regierung zu glaubwürdigen Zugeständnissen bereit ist.

Als letzte Chance für eine Einigung wird jetzt offenbar das Finanzministertreffen am 18. Juni angesehen. Sollte es bis dahin bereits einen fertig ausverhandelten Deal geben, könnten die restlichen Hilfen aus dem zweiten Hilfspaket möglicherweise noch bis Monatsende ausgezahlt werden. Allerdings ist auch das nicht sicher, weil auch einige nationale Parlamente wie der Bundestag vorher zustimmen müssten.

Die Euro-Länder halten eine Einigung deshalb nicht mehr für wahrscheinlich. "Das würde einen Fortschritt innerhalb von Tagen voraussetzen, der innerhalb mehrerer Wochen nicht erreicht wurde", zitierte Reuters einen nicht genannten Vertreter auf einem Treffen der Euro-Finanzminister. Stattdessen bereiten sich die Regierungen offenbar auf eine Staatspleite vor.

In einem solchen Fall könnten die Euro-Länder Kapitalverkehrskontrollen einführen und ein humanitäres Hilfsprogramm für Griechenland auflegen. Entsprechende Äußerungen seiner Kollegen hörte der griechische Verhandlungspartner Giorgos Houliarakis nach griechischen Medienberichten.

Unterdessen hat die Ratingagentur S&P die Kreditratings von vier griechischen Banken um eine Stufe auf "CCC" herabgestuft. Dieses Rating bedeutet, dass nur bei günstiger Entwicklung kein Zahlungsausfall zu erwarten ist. Am Mittwoch hatte S&P bereits die Bonitätsnote des griechischen Staates auf "CCC" gesenkt.

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4 Kommentare

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  • P_44
    P_44

    Kann mir mal jemand erklären, WORÜBER die da eigentlich die ganze Zeit sprechen? Also was sind die Inhalte der Gespräche? Oder trinken die nur Kaffee, essen Kekse und giften sich gegenseitig an?

    09:18 Uhr, 15.06.2015
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Griechenland: jetzt wird wieder verhandelt ...

    ist der falsche Titel für die Überschrift.

    Richtig müsste es heißen ...

    Griechenland: jetzt wird wieder beschissen, belogen und betrogen und über den Tisch gezogen ...

    12:19 Uhr, 13.06.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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