Fundamentale Nachricht
19:07 Uhr, 12.05.2015

Grexit: Diese Aktie legt schon um 84% zu

Die Aktien der kanadischen Muttergesellschaft eines Schweizer Herstellers von Banknoten-Substraten legen innerhalb weniger Tage um 84 Prozent zu. Bekommt das Unternehmen den Auftrag für die neue griechische Drachme?

Erwähnte Instrumente

  • Fortress Paper Ltd.
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Steht ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone unmittelbar bevor? Der plötzliche Anstieg der Aktien von Fortress Paper könnte einen Hinweis liefern. Fortress Paper ist die kanadische Muttergesellschaft der Landqart AG, eines Schweizer Herstellers von Banknoten-Substraten. Das Unternehmen beliefert nach eigenen Angaben über 30 Länder weltweit mit Banknotenpapier. Seit dem 5. Mai haben sich die an der Toronto Stock Exchange gelisteten Aktien von Fortress Paper um 84 Prozent verteuert. Alleine heute steht ein Plus von 30,84 Prozent auf dem Kurszettel. Der folgende Chart zeigt die Kursentwicklung von Fortress Paper in den vergangenen drei Monaten:

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Einige Anleger spekulieren offensichtlich darauf, dass das Unternehmen den Auftrag für das Banknoten-Papier einer neuen griechischen Währung bekommen könnte, sollte Griechenland in den kommdenden Wochen oder Monaten den Euro verlassen. Normalerweise wird Papier für neue Banknoten nur in geringem Maße gebraucht - etwa wenn alte Banknoten ersetzt werden oder zusätzliche Scheine gedruckt werden. Bei der Einführung einer neuen Währung wird aber sehr viel Banknoten-Papier auf einmal notwendig. Erklärt dies das außergewöhnliche Kursplus bei Fortress Paper - einem der weltweit wenigen Lieferanten von Spezialpapier für Banknoten?

Besonders brisant: Die Landqart AG berichtete bereits auf dem Höhepunkt der Euro-Krise 2012 über einen signifikanten Banknotenauftrag. Das sorgte für allerlei Spekulationen: Wurde etwa schon damals im Geheimen die Einführung einer neuen griechischen Währung als Alternativplan durchgespielt?

Es gibt natürlich auch eine "unschuldigere" Erklärung für das deutliche Kursplus bei Fortress Paper: Das Unternehmen hat am 7. Mai Quartalszahlen veröffentlicht. Allerdings waren die Zahlen nicht außergewöhnlich gut, sondern eher "gewöhnlich schlecht". Das Unternehmen verbuchte einen Nettoverlust von 17,96 Mio. CAD, nach einem Verlust von 23,42 Mio. CAD im Vergleichsquartal des Vorjahres. Es erscheint also eher unwahrscheinlich, dass diese Zahlen für das kräftige Kursplus verantwortlich sind.

Ist Fortress Paper ein Einzelfall, oder legen auch die Aktien von bekannten Banknotenherstellern zu? Die Aktien von Orell Füssli, einem Schweizer Banknotenhersteller gewinnen heute rund vier Prozent. Die Aktien von De La Rue, einem britischen Banknotenspezialisten, bewegen sich bisher aber so gut wie gar nicht.

In meinem Stream auf der Investment- und Analyseplattform Guidants werden wir den Kurs von Fortress Paper weiter im Auge behalten.

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21 Kommentare

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  • P_44
    P_44

    Wenn diese Aktien jetzt steigen, obwohl von einem offiziellen Grexit noch nichts bekannt ist, dann wäre das ja Insider Trading und illegal - oder kaufen die anderen auch alle nur "auf Verdacht"?

    08:33 Uhr, 13.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Chronos
    Chronos

    Die letzte Innovation zum Thema "notes" war Trockeneis.

    Desinfektion, Reinigung, ersparter Ersatz.

    Ist nicht so teuer wie Bestattung mit flüssigem Stickstoff.

    Es sollen aber angeblich neue Dollars gedruckt werden und China

    druckt mehr. Greece oder Ukraine ist zu mini.

    23:53 Uhr, 12.05.2015
  • Oliver Baron
    Oliver Baron Experte für Anlagestrategien

    Interessant sind auch die Aktien von Koenig & Bauer,die in meinem Stream erwähnt wurden. Das Unternehmen ist Weltmarktführer bei Maschinen für den Banknotendruck. Seit Jahresanfang ein Plus von rund 100%, heute geht es aber um knapp 10% nach unten... Was da wohl los ist?

    19:24 Uhr, 12.05.2015
    2 Antworten anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Ich werde mir das "Papier" auf die Watchlist setzen :-)

    19:24 Uhr, 12.05.2015
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Hallo Oliver.

    Wenn kein Grexit kommt, müßte man die Aktie leerverkaufen :-)

    19:11 Uhr, 12.05.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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