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09:03 Uhr, 21.12.2012

GfK: Verbraucher zeigen sich zum Jahresende verunsichert

Nürnberg (BoerseGo.de) – Die Verunsicherung der Verbraucher durch den internationalen konjunkturellen Gegenwind setzt sich zum Jahresende fort. Dies belegt der aktuelle Konsumklima-Indikator der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung, GfK. Für Januar 2013 prognostiziert der Gesamtindikator 5,6 nach revidiert 5,8 Zählern im Dezember 2012, teilte das Marktforschungsinstitut am Freitag mit. „Vor allem die europäische Schuldenkrise führt im Dezember zu einem leichten Rückgang der Konjunkturaussichten. Auch jüngste Meldungen, wonach immer mehr Unternehmen über einen Arbeitsplatzabbau nachdenken verunsichern die Verbraucher. Insgesamt gesehen verliert das Konsumklima leicht, weist aber nach wie vor ein zufriedenstellendes Niveau auf“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.

Nach drei Monaten in Folge mit moderaten Zuwächsen muss die Konjunkturerwartung im Dezember Einschnitte hinnehmen. Der Indikator verliert aktuell 3,3 Zähler und weist minus 17,9 Punkte auf. Zum Ende des Jahres liegt die Konjunkturstimmung damit 17 Punkte unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres. „Die Verbraucher gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten eine schwierigere Phase durchleben wird“, erklärte Bürkl.

Von der konjunkturellen Abkühlung bleibt aber die Anschaffungsneigung nicht verschont. Zum zweiten Mal in Folge muss der Indikator Einbußen hinnehmen. Das Minus von 9,3 Punkten im Dezember ist dabei deutlich höher als der Rückgang von 4,5 Zählern im Vormonat. Aktuell weist der Indikator 20,1 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Mai 2010 mit 18,1 Zählern gemessen. Trotz der Verluste ist das derzeitige Niveau laut GfK als gut zu bezeichnen.

Nach den starken Verlusten im Vormonat legt die Einkommenserwartung zum Jahresende hingegen zu. Mit einem Plus von 3,4 Zählern können jedoch die Einbußen aus dem November in Höhe von gut 12 Punkten nur zu einem Teil kompensiert werden. Aktuell weist der Indikator 21,2 Punkte auf. Er liegt damit aber immer noch deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von null Zählern.

Die Nürnberger Konsumforscher gehen davon aus, dass der private Verbrauch eine wichtige Stütze für die deutsche Wirtschaft bleiben wird. „Allerdings hängt die Entwicklung stark von dem Fortgang der Euro-Schuldenkrise ab", schränkte Bürkl ein. Sollte die Krise abermals hochkochen, stehe auch dem Konsum ein schwieriges Jahr bevor.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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