FX-Mittagsbericht: US-Dollar legt vor Fed-Protokoll weiter zu
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Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Mittwochvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter zu. Die Erholung seit Erreichen eines Sechswochentiefs in der vergangenen Woche setzt sich damit im Vorfeld des am Abend anstehenden Sitzungsprotokolls des letzten Notenbanktreffens der Federal Reserve Bank (Fed) fort. Der Greenback hat dabei mittlerweile seine kompletten Verluste nach Veröffentlichung der Juli-Inflationsdaten, die einen sich abschwächenden Inflationsdruck signalisierten, wieder wettgemacht.
Mit Spannung erwartet wird am Markt das am Mittwochabend anstehende Sitzungsprotokoll des letzten Notenbanktreffens der Federal Reserve Bank (Fed), von dem sich neue Erkenntnisse über den weiteren Zinspfad der Fed erhofft werden. Die diesbezüglichen Erwartungen sind zuletzt wieder gestiegen. Laut FedWatch Tool der CME hat die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte bei dem nächsten US-Zinsentscheid am 21. September 2022 zuletzt auf 50,5 Prozent zugelegt. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung um einen halben Prozent liegt derzeit bei 49,5 Prozent. Aktuell liegt der US-Leitzins in einer Spanne zwischen 2,25 und 2,50 Prozent.
Aufmerksamkeit gilt zuvor am Nachmittag auch der Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze. Analysten erwarten im Konsens, dass sich der Anstieg auf Monatssicht von 1,0 Prozent im Juni auf 0,1 Prozent im Juli abgeschwächt hat.
EUR/USD erholt sich zur Wochenmitte weiter von seinem am Dienstag erreichten knappen Zweiwochentief bei 1,0121. Im Hoch notierte das Währungspaar heute bislang bei 1,0187. Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal laut Revision um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, nachdem in einer ersten Veröffentlichung ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,7 Prozent gemeldet worden war. Dennoch ist dies nach wie vor der stärkste Zuwachs seit dem dritten Quartal 2021. Im ersten Quartal 2022 hatte das BIP im Euroraum sequenziell um 0,7 Prozent zugelegt. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Wirtschaftswachstum um 3,9 Prozent (revidiert von 4,0 Prozent, nach plus 5,4 Prozent im Vorquartal).
Die Zahl der Erwerbstätigen in der Eurozone ist im zweiten Quartal um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 0,4 Prozent, nach plus 0,6 Prozent im ersten Quartal. Auf Jahressicht lag der Anstieg bei 2,4 Prozent (Konsens plus 2,5 Prozent, nach plus 2,9 Prozent im Vorquartal). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD legt bislang bis 1,2143 im Hoch zu. Im Großbritannien ist die Inflation nun zweistellig. Wie am Morgen gemeldet wurde, sind die britischen Verbraucherpreise im Juli um 10,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen – der höchste Wert seit Februar 1982. Analysten hatten im Konsens mit einer Inflationsrate von 9,8 Prozent gerechnet, nach 9,4 Prozent im Juni. Die Erzeugerpreise erhöhten sich im Juli auf Jahressicht um 17,1 Prozent (Konsens plus 16,2 Prozent, nach plus 16,4 Prozent im Juni).
USD/JPY hat mit bislang 134,91 im Hoch den höchsten Stand seit einer Woche erreicht. Die Maschinenaufträge sind im Juni um 0,9 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 1,3 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 5,6 Prozent im Mai. Die Exporte stiegen im Juli um 19,0 Prozent (plus 19,3 Prozent im Juni), während die Importe um 47,2 Prozent kletterten (nach plus 46,1 Prozent).
NZD/USD weitet seine jüngsten Verluste nach Erreichen eines Zweimonatshochs am 12. August 2022 bei 0,6468 bislang bis 0,6302 aus. Die neuseeländische Notenbank hat ihren Leitzins über Nacht wie von Analysten im Konsens erwartet um weitere 50 Basispunkte auf 3,00 Prozent angehoben. Dies ist die vierte Zinsanhebung in dieser Größenordnung, nachdem die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ausgehend vom Rekordtief bei 0,25 Prozent ab Oktober 2021 den Leitzins zuvor drei Mal in Folge um 25 Basispunkte angehoben hatte. Der Leitzins liegt damit aktuell auf dem höchsten Niveau seit sieben Jahren.
Die RBNZ rechnet zwar kurzfristig mit einer gewissen Abschwächung der Inflationsrate aufgrund sinkender Benzinpreise und einer Stabilisierung bei den Transportkosten, betonte jedoch, dass die Inflationsrate erst Mitte 2024 in den Zielbereich zurückkehren werde. Eine weitere Straffung der Geldpolitik sei daher erforderlich, wobei der Leitzins im März 2023 mit 4,10 Prozent seinen Höhepunkt erreichen dürfte, hieß es. Bitte beachten Sie auch die aktuelle NZD/USD-News.
Aus den USA werden am Mittwochnachmittag u.a. die o.g. Einzelhandelsumsätze im Juli und die Lagerbestände im Juni gemeldet. Highlight ist die Veröffentlichung des o.g. Protokolls der letzten Fed-Sitzung. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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