Fracking: BASF hält wirtschaftliche Förderung für möglich
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Ludwigshafen (BoerseGo.de) - Der Chemiekonzern BASF sieht großes Potenzial, in Europa künftig Schiefergas mittels der umstrittenen Fracking-Technik zu wettbewerbsgerechten Konditionen zu fördern. „In Europa sind besonders Deutschland, Frankreich und Polen zu nennen“, sagte Harald Schwager, im BASF-Vorstand für das Öl- und Gasgeschäft verantwortlich, im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). „Wir würden gerne in die Forschung einsteigen, um überhaupt herauszufinden, ob es möglich ist, hier wirtschaftlich, sozial akzeptiert und umweltverträglich Schiefergas zu fördern“, so Schwager. Die BASF-Tochter Wintershall setze die herkömmliche Fracking-Technik zur Öl- und Gasförderung seit Jahrzehnten ein, ohne dass es zu Grundwasserverschmutzungen gekommen sei.
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in die Erde gepresst, um die Gas-Lagerstätten aufzubrechen. Dann kann Gas Richtung Bohrloch strömen. Kritiker sehen darin unter anderem eine Gefahr für das Trinkwasser.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat derweil Berichte als Unsinn bezeichnet, denen zufolge die Förderung von Schiefergas durch Fracking in Deutschland ermöglicht werden soll. Die Bundesregierung wolle vielmehr Gesetzeslücken schließen, sagte Altmaier im Interview mit dem Deutschlandfunk. „Ich sehe auf absehbare Zeit nicht, dass Fracking in Deutschland zur Anwendung kommen kann“, stellte der Minister klar.
Der „Spiegel“ hatte am Wochenende berichtet, dass die Regierungskoalition die Schiefergasförderung in Deutschland noch vor den Wahlen formal absegnen will. „Wir können uns kein ideologisches Verbot leisten, weil Fracking Teil der Energieversorgung sein kann", sagte Michael Kauch, umweltpolitischer Sprecher der FDP im Bundestag, dem Hamburger Magazin. Um die Bedenken gegen die Fördermethode zu zerstreuen, hätten die Koalitionäre dem Bericht zufolge weitere Umweltverträglichkeitsprüfungen gefordert.
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