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12:24 Uhr, 07.02.2013

Finanzierungskosten: Spanien muss ne Schippe drauflegen

Madrid (BoerseGo.de) - Wie erwartet muss das hochverschuldete Euroland Spanien wieder höhere Finanzierungskosten am Kapitalmarkt in Kauf nehmen. Hauptgrund dürften die Korruptionsvorwürfe gegen Mitglieder der Regierung sein. In der vergangenen Woche veröffentlichte „El Pais“ eine Liste, auf der zahlreiche Funktionäre der Regierungspartei Partido Popular (PP) als vermeintliche Empfänger von Schwarzgeldern auftauchen. Anleger hegen nun die Befürchtung, dass das Land nach Neuwahlen vom Reformkurs abkommen könnte.

Insgesamt sammelte Madrid am Vormittag in drei Auktionen 4,6 Milliarden Euro ein, maximales Ziel waren 4,5 Milliarden Euro, wie die nationale Schuldenagentur in Madrid mitteilte. Um sich für zwei Jahre frische Mittel zu leihen, musste Madrid Anlegern Zinsen in Höhe von 2,823 Prozent bieten. Das Volumen lag hier bei 1,948 Milliarden Euro. Anfang Januar lag der Aufschlag noch bei 2,476 Prozent. Die Auktion war 2,2-fach überzeichnet.

Bei einem fünfjährigen Papier mit Volumen von 2,07 Milliarden Euro stiegen die Zinsen von 3,770 auf 4,123 Prozent. Auch hier lag die Überzeichnung auf dem Faktor 2,2. Im Laufzeitbereich bis 2029 im Volumen von 593 Millionen Euro legte die Rendite von 4,849 auf 5,787 Prozent zu (2-fach überzeichnet).

Die Wirtschaft des Landes dümpelt weiter dahin. Am Vormittag veröffentlichte die nationale Statistikbehörde neueste Daten zu spanischen Industrieproduktion. Demnach ist die Erzeugung im Dezember 2012 arbeitstäglich bereinigt um 6,9 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat zurückgegangen. Im November war die Industrieproduktion um revidiert 7,0 (zunächst 7,2) Prozent gesunken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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