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11:45 Uhr, 29.11.2024

FDP-Generalsekretär Djir-Sarai tritt wegen "D-Day"-Papier zurück

Von Andreas Kißler

DOW JONES--FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai ist wegen des öffentlich gewordenen "D-Day"-Strategiepapiers zum Ampelausstieg der Partei von seinem Amt zurückgetreten. Das gab Djir-Sarai in einer kurzfristig anberaumten Erklärung bekannt. "Ich habe heute Morgen dem Parteivorsitzenden erklärt, dass ich als Generalsekretär der FDP zurücktrete", sagte er in dem kurzen Statement nach einem Krisentreffen der Parteispitze. "Ich habe unwissentlich falsch über ein internes Dokument informiert. Dies war nicht meine Absicht, da ich selbst keine Kenntnis von diesem Papier hatte, weder von der Erstellung noch von der inhaltlichen Ausrichtung", betonte er. "Dafür entschuldige ich mich. Für einen solchen Vorgang ist der Generalsekretär verantwortlich. Daher übernehme ich die politische Verantwortung, um Schaden von meiner Glaubwürdigkeit und der der FDP abzuwenden."

FDP-Chef Christian Lindner hatte zuvor seine Partei und seine Mitarbeiter in der Debatte um das "D-Day"-Strategiepapier zum Ampelausstieg verteidigt. "Hier ist ein Papier im Entwurfsstadium, das Mitarbeiter verfasst haben, in die Öffentlichkeit gebracht worden", sagte Linder der Rheinischen Post. "Der Generalsekretär kannte es offensichtlich nicht", fügte er hinzu. "Jenseits der Details will ich aber sagen, dass es professionell ist, wenn Mitarbeiterstäbe Eventualitäten durchspielen." Nach Presseberichten ist der frühere Bundesjustizminister Marco Buschmann als ein möglicher Nachfolger für das Amt des FDP-Generalsekretärs im Gespräch, genannt werden auch Johannes Vogel und Gyde Jensen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/apo

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