FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 24. März 2014
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Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich unterhttp://go.guidants.com/#c/uwe_wagner
Allgemeine Markteinschätzung
Hinweis: Wir analysieren seit Freitag im FDAX den Juni-Kontrakt. Der Spread beträgt in etwa 20 Punkte zur Kasse, damit notiert der Future um diesen Betrag über dem DAX-Index. Dies gilt es zu beachten.
Am Freitag verfielen die März-Kontrakte und das Rätsel, ob sich der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage, zur Ermittlung des Abrechnungspreises, nun auf „hohem“ oder „niedrigem“ Niveau ereignen wird, ist gelöst: Nachfragedominanz hielt die Kurse bis zum Verfall nahe der Reaktionshochs, bezogen auf die Erholungsbewegungen in den Aktien-Indizes der letzten Tage – im Anschluss daran setzten Abverkäufe vor dem Wochenende ein. Unter Berücksichtigung des letzten Zweitagesmuster liegen uns in den von uns beurteilten Indizes negative Überlappungsmuster vor, die Einzeltagesmuster vom Freitag können zum Teil sogenannten shootingstars zugeordnet werden. In jedem Falle gehören sowohl die Zwei- wie auch Einzeltagesformationen zu den Erschöpfungsmustern und lassen zumindest die Wahrscheinlichkeit steigen, dass die neue Woche mit Kursabschlägen beginnt. Wir wollen aber dennoch hier keine gefestigte Pauschalaussage dazu treffen, es gilt zu berücksichtigen, dass der Freitag als „großer Verfall“ einer von vier „besonderen“ Tagen im Jahr war, an dem die Kursverläufe „anderen Gesetzen“ gehorchen.
FDAX
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Weiterführende Einschätzung (Tageschart)
Der FDAX beendete im Juni-Kontrakt den letzten Handelstag der Woche mit 9.309 Punkten, nachdem im Tages- und Reaktionshoch noch die 9.400 nur um 2 Punkte verfehlt wurde. Im Ergebnis verblieb ein Erschöpfungsmuster, welches zumindest die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass am heutigen Montag die Abgabebereitschaft den Handelsverlauf dominieren könnte.
(1) Einschätzung der grundsätzlichen Ausrichtung der Aktienmärkte: Mit Kursabschlägen gingen die US-Barometer Dow Jones, als auch S&P 500 in das Wochenende, nachdem diese noch zur Abrechnung ihrer März-Kontrakte hin neue Bewegungshochs ihrer jüngsten Aufwärtsimpulse markiert hatten. Der S&P 500 markierte in der Nachkommastelle sogar ein neues historisches Hoch, bestätigte damit den Widerstand um 1.883, bevor Abverkäufe zur Ausformung eines negativen Schiebemusters gegenüber der Donnerstagkerze führten. Auffällig für die Tageskerzen im FDAX, FESX, Dow Jones und S&P 500 vom Freitag sind ausgeprägte Dochte und „schwarze Tageskörper“, welche Schlusskurse unter ihren Eröffnungen zeigen. In der Konsequenz lässt sich damit die Möglichkeit nicht von der Hand weisen, dass mit dieser Kursentwicklung am Freitag der im Vorfeld gesehene Erholungsimpuls vorerst beendet sein könnte und damit zu Wochenbeginn Kursverluste zu erwarten sein werden. Das wäre die folgerichtige Erwartung. Das heißt auch im Umkehrschluss: können sich heute die Indizes der negativen Indikation vom Freitag entgegenstellen und unter Umständen die Tagesmuster vom letzten Handelstag der Vorwoche überwinden, wäre dies ein ausgesprochen starkes Indiz für eine anhaltende Nachfragedominanz, was weitere Kursgewinne erwarten ließe, doch halten wir aktuell ein solches Szenario für eher unwahrscheinlich. Die höhere Wahrscheinlichkeit sehen wir heute in eher nachgebenden Notierungen, bestenfalls in einer überwiegend seitwärts ausgerichteten Konsolidierung.
(2) Technische Beurteilung DAX / FDAX: Bezogen auf die Wegstrecke der jüngsten, vorangegangenen Abwärtstendenz in der ersten Märzhälfte, welche formal zu einer Vollendung einer übergeordneten Doppelspitze im DAX / FDAX geführt hatte, konnte der Juni-Kontrakt des FDAX diese bis Freitag im Tageshoch um mehr als das errechnete zweite Reaktions-Ziel (Normalkorrektur) überwinden, verfehlte bisher aber die Maximumkorrektur als drittes Reaktions-Ziel. Das heißt, die statistische Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung eines neuen Bewegungstiefs mit Kursen unterhalb der 8.934 Punkten und der sich anschließend nach unten hin entfaltenden Abwärtstendenz im laufenden Fraktal liegt bei derzeit 39 Prozent. Folglich wollen wir ein solches Szenario derzeit nicht präferieren. Mögliche Kursabschläge zu Wochenbeginn, welche heute oder in den Folgetagen jedoch Reaktionspotentiale auf der Unterseite ausschöpfen, halten wir aktuell (angesichts der technischen Ausgangslage) für wahrscheinlich. Wir errechnen die möglichen Reaktionsziele, bezogen auf die Wegstrecke der jüngsten Erholung wie folgt: 9.243 / 9.220 als erstes Reaktions-Ziel (Minimumkorrektur), 9.166 als zweites Reaktions-Ziel (Normalkorrektur) und 9.111 / 9.089 als drittes Reaktions-Ziel (Maximumkorrektur). Die chart- wie auch markttechnische Ausgangslage im FDAX lässt eine solche Entwicklung zu. Es liegt uns im Tageschart unverändert ein dominanter Abwärtstrend vor, welcher über den markttechnisch unterlegten Richtungsfilter bestätigt wird. Die aktuelle Schwungkraftentwicklung ist dagegen aufwärts ausgerichtet, was unsere obige Erwartungshaltung stützen würde, wonach wir (a) Kursverluste zwar sehen könnten / sollten, (b) diese aber nicht mehr genug Kraft entwickeln werden, um im laufenden Fraktal neue Bewegungstiefs (also Kurse unterhalb der 8.934) zu markieren.
(3) Wie sieht das Tagesmuster im FDAX aus? Wie interpretieren wir den FDAX intraday? Das am Freitag ausgeformte Tagesmuster im FDAX lässt sich als nicht ganz formvollendeter shootingstar den Erschöpfungsmustern zuordnen. Eine gewisse „Bestätigung“ als Verkaufsindikation erhält das gesehene Tagesmuster noch durch seine Lage zur Donnerstagkerze, in welche sich das Freitagsmuster von „oben kommend“ hineinschiebt. Diese Zweitageskombination erfüllt den „Tatbestand“ eines vorliegenden negativen Schiebemusters, welches in der bisherigen Vergangenheit im Kursverlauf des FDAX eine recht hohe Trefferquote im Zusammenhang mit einem vorläufigen Ende einer Erholungsreaktion hatte. Das heißt: allein aus dieser Ein- und Zweitagesformation heraus, erwarten wir zu Wochenbeginn Kursabschläge im DAX / FDAX, welche jedoch nur mit einer 39 prozentigen Eintrittswahrscheinlichkeit zu neuen Bewegungstiefs im laufenden Fraktal führen sollten. Vielmehr orientieren wir uns auf der Unterseite an den unter (2) errechneten Reaktionspotentialen. Die intraday relevanten Charts des FDAX im 60 und 30 Minuten Zeitfenster geben diesem beschriebenen Szenario ebenfalls eine Chance. So liegt uns im kürzeren der beiden Zeitfenster mittlerweile ein short-set-up vor, der Stundenchart steht kurz vor diesem Richtungswechsel. In beiden Charts wird eine fallende Schwungkraft ausgewiesen. Unser Augenmerk liegt intraday auf dem Unterstützungsband im Bereich um 9.294 bis 9.288, welches sich am Freitagabend ausgebildet hatte. Würde dieses heute zu Wochenbeginn unterschritten werden, eröffnet sich weiterführendes Abwärtspotential bis zu folgenden Chartmarken: die 9.281 als untergeordnetes, eher der Orientierung dienendes Unterstützungs-Level, darunter die 9.237 als weitere mögliche untergeordnete Unterstützungsebene. Deren Bedeutung steigt jedoch durch den Tatbestand, dass diese „ummantelt“ wird durch das errechnete minimale Reaktionspotential bei 9.243 / 9.220. Die ganze, eher kritisch zu bewertende charttechnische Ausgangslage löst sich auf, wenn das Formationshoch vom Freitag bei 9.398 überschritten wird. Folglich ist die 9.398 unser Szenario-Stopp.
(4) Geplante Handelsrichtung: Folgen wir unserer Analyse der technischen Ausgangslage konsequent, ist unsere heutige dominante Handelsausrichtung für den Handelstag, mindestens jedoch für den Vormittag auf der Unterseite. Konkret: wir suchen einen Einstieg für eine Short-Kern-Positionierung. Je nach Eröffnung, könnten wir uns das Tagestief vom Freitag als entsprechendes Trigger-Niveau bei 9.288 vorstellen, werden dies in unserem Stream jedoch noch einmal verifizieren. Unser Hauptfokus liegt für heute bzw. für den erwarteten Kursabschwung aktuell auf der 9.243 / 9.220. Das heißt konkret, wir werden heute die Short-Seite intraday aggressiver angehen, als Long-Positionierungen.
Führen wir unsere Erwartungshaltung weiter, gilt jedoch auch festzuhalten: solange der FDAX (auch bei einer sich tatsächlich vollziehenden Kursabschwächung) das errechnete minimale Reaktions-Potential nicht unterschreitet, ist eine mittelfristige Fortsetzung der Aufwärtsbewegung im Tageschart (nach Abschluss der für heute zu erwartenden Erschöpfungsreaktion), noch immer mit über 67 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit zu erwarten. Diese sinkt deutlich ab, sollte der FDAX in der für heute erwarteten Abschwächung die 9.220 nachhaltig unterschreitet. In einem solchen Fall würde die Dominanz der Abwärtsdynamik deutlicher ansteigen.
Wir werden Sie zeitnah in unserem Stream unter:
http://go.guidants.com/de#c/uwe_wagner informieren.
Noch zu Ihrer Information: Ausführungen zum Thema „Erkennen und Handeln von Kursübertreibungen“, finden Sie unter folgendem Link:
Bund-Future
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Der Bund-Future setzte am Freitag erwartungsgemäß die erholende Konsolidierungstendenz fort, welche wir im Handelstagebuch vom letzten Freitag als wahrscheinlichstes Szenario erwartet hatten. In der Konsequenz erreichte der Renten-Kontrakt per Schlusskurs mit 142,57 punktgenau die obere Begrenzung eines auf Stundenbasis angetragenen Abwärtstrendkanals, bei einer gleichzeitig sich aufhellenden Markttechnik.
Unser Augenmerk für heute liegt auf den intraday-Widerständen im Bereich um 142,57 und 142,65, welche wir im Stundenchart herleiten und als „nicht bestätigt“ und folglich eher als Orientierungsgröße definieren. Der nächst wichtigere Widerstand leitet sich im Bereich um 142,79 / 142,81 her. Die Markttechnik im Stunden-Chart interpretieren wir positiv. So weist uns der unterlegte Richtungsfilter ein long-set-up aus, einhergehend mit einer ansteigenden Schwungkraftentwicklung.
Eine positive Grundindikation leiten wir auch aus dem FGBL-Tageschart ab. Besonders markttechnisch lässt sich in diesem Tagesfenster eine unverändert, eigentlich zu Freitag wieder verbesserte Ausrichtung des Richtungsfilters (long-set-up) definieren, die Schwungkraft konnte sich zum Wochenende hin stabilisieren und leichte Stärke auf der Oberseite aufbauen.
In der Konsequenz sind wir für heute optimistisch, dass es dem FGBL gelingen sollte, die obere Kanalbegrenzung im Stundenchart zu überwinden und seine Erholungstendenz vom Freitag fortzusetzen.
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