Kommentar
05:52 Uhr, 23.01.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 23. Januar 2014

Der Bund-Future trübt sich charttechnisch ein. Doppelspitze im 30 Minuten-Chart wird wahrscheinlich. FDAX verbleibt ohne Indikationen innerhalb seiner laufenden Zwischenkonsolidierung.

05:43 Uhr

An den Aktienmärkten steht aktuell die US-amerikanische Berichtssaison im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und hier geht es derzeit nur um eines: erfüllen die Unternehmen die hohen Erwartungen, welche bereits im Vorfeld in die Kurse eingepreist wurden? Und das bereits „Einiges“ eingepreist wurde sehen wir darin, dass Unternehmen, welche die Erwartungen erfüllen, in ihren Aktien keine bis „kaum noch“ Wertsteigerungen vermerken, während Unternehmensaktien mit verfehlten Erwartungen deutlich unter Abgabedruck stehen. So auch gestern wieder, als es die Aktien von IBM und Advanced Micro Devices erwischte.

In der Konsequenz litt der Dow Jones und auch im Bezug auf den deutschen Aktienmarkt, blieben Zugewinne aus.

FDAX

Widerstände:

9.781 / 9.802,50 (obere Begrenzung)

Unterstützung:

9.710 / 9.703 (untere Begrenzung), gedehnt auf 9.679

9.642 und 9.557

Intraday (Widerstand auf Stundenbasis):

9.764 / 9.765 (bestätigt), 9.775 (unbestätigt), 9.799 / 9.802,50 (bestätigt),

Intraday (Unterstützung auf Stundenbasis):

9.712,50 (unbestätigt), 9.683 / 9.679 (bestätigt)

Korrekturpotentiale:

9.663 / 9.643 (Minimumkorrektur)

9.594 (Normalkorrektur)

9.545 / 9.525 (Maximumkorrektur)

Am gestrigen Mittwoch zeigte sich der Future auf den DAX-Index einmal mehr schwankungsfreudig, ohne jedoch im Gesamtbild des Kursverlaufes auf Tages-, wie auch auf Stundenbasis etwas zu verändern. Übergeordnet setzte sich gestern die aktuell gültige Zwischenkonsolidierung fort, wobei es (mit einer Abweichung von lediglich 4 Punkten) zu einer Bestätigung der unteren, zu Wochenbeginn gedehnten Zonenbegrenzung gekommen ist. Der Schlusskurs lag mit 9.739 nahezu mittig innerhalb der Konsolidierungszone.

Besonders über den Stundenchart des FDAX wird die aktuell anhaltend neutrale Ausgangslage des FDAX deutlich. Die „großen“ Wendepunkte haben wir farblich markiert. Interessant ist dabei, dass diese innerhalb der intraday-Zeitfenster zumindest bisher bei Erreichen auch immer wieder durch eine Schwungkraftentwicklung im jeweiligen Maximalbereich begleitet wurde.

FDAX-und-Bund-Future-Handelstagebuch-vom-23-Januar-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-1

Aus analytischer Sicht lässt sich für den FDAX aktuell (nach unserer Einschätzung) keine klare Indikation herleiten, welche in die eine (Ausbruch auf der Oberseite) oder andere Richtung (Fall unter die untere Bereichsbegrenzung) zeigen würde.

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Auf Tagesbasis befindet sich der FDAX unverändert in einem absolut dominanten und intakten Aufwärtstrend. Der unterlegte Richtungsfilter weist weiterhin ein gültiges long-set-up aus, einzig die Schwungkraft des Trends lässt naturgemäß durch die anhaltende Zwischenkonsolidierung etwas nach (was die Reaktionsanfälligkeit erhöht). Andererseits müssen wir aber auch darauf hinweisen, dass das bisherige Reaktionsverhalten eher marginal verlief und folglich die Unterstellung einer anhaltend hohen Bewegungsdynamik rechtfertigt.

In der Konsequenz halten wir fest:

(a) Solange sich der FDAX weiterhin innerhalb der Konsolidierungszone in o.g. Begrenzungen bewegt, bleiben wir strategisch optimistisch und taktisch neutral. Diese Aussage behält ihre Gültigkeit, solange der FDAX die untere Bereichsbegrenzung nicht unterschreitet und / oder die Markttechnik keine auffällige Eintrübung ausweist.

(b) Innerhalb der Konsolidierungszone bleibt uns in der praktischen Konsequenz nicht viel mehr, als uns auf eher kurzfristig ausgerichtete intraday-Aktivitäten zu fokussieren, wobei wir keine der beiden Handelsrichtungen über- bzw. untergewichten können noch wollen, da beide Richtungen gleichberechtigt sind.

Bund-Future

Widerstände:

141,76 / 141,78 (übergeordnet), 142,06 / 142,07 (abgeleitet aus Tageschart)

142,07 und 142,25 (abgeleitet aus Tageschart)

Unterstützung:

141,30(abgeleitet aus Tageschart), 140,91 / 140,83 (abgeleitet aus Tageschart)

Intraday (Widerstand):

141,55 (unbestätigt)

141,62 (bestätigt)

141,73 (unbestätigt)

141,76 / 141,78 (bestätigt)

Intraday (Unterstützung):

141,37 / 141,36 (bestätigt)

141,32 (unbestätigt)

141,30 (unbestätigt)

Korrekturpotentiale:

141,31 / 141,25 (Minimumkorrektur)

141,08 (Normalkorrektur)

140,91 / 140,85 (Maximumkorrektur)

Im Bezug auf den Kursverlauf im Bund-Future müssen wir möglicherweise beginnen umzudenken. Bis gestern früh waren wir übergeordnet uneingeschränkt optimistisch für den Renten-Kontrakt und fokussierten klar auf das Erreichen des nächst höheren Kurs-Zieles bei 142,00 Punkten. In der Konsequenz dieser Einschätzung verwiesen wir auf das aktuell gültige, im Tageschart herleitbare Widerstandsniveau um 141,76 / 141,78 Punkte, dessen Überwindung zur Eröffnung einer neuen, weiterführenden Kaufposition geführt hätte, mit o.g. Kurs-Ziel.

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Doch bereits der gestrige Vormittag erzwang ein beginnendes Umdenken, nachdem die zögerliche Kursentwicklung innerhalb des übergeordnet noch immer intakten Aufwärtstrends zu einer deutlichen Abschwächung der Schwungkraftentwicklung führte. Noch bewegt sich diese (die Schwungkraftentwicklung) innerhalb eines intakten Aufwärtstrendkanals, doch ist dessen untere Begrenzung bereits erreicht, ein Bruch sehr wahrscheinlich.

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Chart-, wie auch zum Teil markttechnisch (besonders über den unterlegten Richtungsfilter) wird der intakte Aufwärtstrend noch immer bestätigt, doch lassen Schwungkraftentwicklung im Tageschart-Zeitfenster, sowie der 30 Minuten Chart des Kursverlaufes die Warnsignale aufflammen.

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Der intrasay relevante 30 Minuten-Chart lässt die Ausformung einer Doppelspitze erwarten, deren Nackenlinie bei 141,36 abgeleitet werden kann und damit fast mit der unteren Bereichsbegrenzung der im Tageschart sich ausbildenden Zwischenkonsolidierung zusammenfällt. Kommt es zur Vollendung dieser komplexen Kursformation, eröffnet sich zumindest nach den Regeln der klassischen Formationslehre ein weiterführendes Abwärtspotential in Richtung der 140,85 Punkte.

Beachten Sie hierbei bitte, dass dieses Kurs-Ziel diskretionär ermittelt wird und uns keine statistisch belegbaren Auswertungen vorliegen, welche Auskunft über Trefferquote und Zuverlässigkeit dieser Kursformation als Verkaufsindikation geben können.

In der praktischen Konsequenz werden wir kaum umhin kommen, ein gesteigertes Reaktionsrisiko zu unterstellen. Kommt es tatsächlich zur Vollendung und Entfaltung der Formation, führen wir noch weitere begründbare Zielebenen ein:

(a) Die 140,91 / 140,85er Ebene, da sich diese aus der errechneten Maximumkorrektur, bezogen auf den bisher letzten Abschnitt des übergeordneten Aufwärtstrends im Tageschart ergibt.

(b) Die 140,75 / 140,60er Ebene, da sich diese aus der errechneten Minimumkorrektur, bezogen auf die gesamte Wegstrecke des aktuell gültigen Aufwärtstrends im Tageschart ermittelt.

Da das unter (a) genannte Kurs-Ziel in etwa mit dem diskretionären Kursbild aus der Formationsspiegelung zusammenfällt und zudem das Ausbruchsniveau der Vorwoche darstellt (siehe obige Auflistung der Unterstützungen), halten wir dieses Kursband im Bereich um 140,91 / 140,85 als ein sinnvolles und begründbares Kurs-Ziel, wenn es zur Vollendung der Doppelspitze im 30 Minuten-Chart des FGBL kommt.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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