FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 14. Februar 2014
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In eigener Sache: Fortführende Besprechungen, Diskussionen und Anpassungen von Szenarien, Einschätzungen und Erwartungshaltungen finden Sie unter:
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Allgemeine Markteinschätzung
Mit Blick auf die Aktienmärkte stand das Thema einer technischen Reaktion für gestern Morgen auf der Tagesordnung und (konkret auf den FDAX bezogen) mit der Ausbildung einer potentiellen Umkehrformation (Schulter-Kopf-Schulter) im Stunden-Chart, konnte der auslösende Trigger als gegeben unterstellt werden. Konkret auf unsere Ansicht ausgerichtet, passten damit zwei Szenarien gut zusammen: (a) im strategisch weiterführenden Sinne hoben wir in den Markteinschätzungen immer wieder hervor, für den FDAX uneingeschränkt optimistisch zu sein, solange (1) die errechnete Minimumkorrektur, bezogen auf die Wegstrecke des jüngsten Aufwärtsimpulses seit Donnerstag letzter Woche nicht unterschritten wird, und / oder sich (2) die Markttechnik im Tageschart nicht auffällig eintrübt, (b) im taktischen Zeitfenster fokussierten wir auf eine temporäre Gegenbewegung, welche den übergeordneten Aufwärtsimpuls nicht gefährden sollte.
Nach der Ausformung einer möglichen Umkehrformation im 30 Minuten- und Stunden-Chart, rechneten wir für gestern früh mit Abschlägen im Kursverlauf des FDAX und spiegelten diskretionär das Kursziel dieser Formation bis auf 9.460 Punkte. Waren wir, was einen kommenden Kursabschlag betrifft, im Grunde recht zuversichtlich in unserer Erwartungshaltung, im Hinblick auf das Kurs-Ziel (9.460) hoben wir hervor, dass uns keine statistisch belegbaren Auswertungen vorliegen würden, welche über Trefferquote und Zuverlässigkeit einer solch komplexen Umkehrformation Auskunft geben würden.
Tatsächlich eröffnete der FDAX am Donnerstag bereits mit Abschlag deutlich unterhalb der definierten Nackenlinie, womit die Formation nicht nur als vollendet eingestuft werden konnte, sondern es war auch ein Großteil des veranschlagten Handelsweges nach unten hin übersprungen. Der Future zeigte sich über weite Strecken des Handels volatil, überwand bis in den Nachmittag jedoch nicht das Schlusskursniveau vom Mittwoch und gab im Tief bis auf 9.482 Punkte ab (es fehlten formal somit 18 Punkte bis zur völligen Ausschöpfung des Kurs-Zieles).
Doch ein Aspekt fiel uns auf und wir wiesen mehrfach intraday darauf hin: es fehlten auffällige Anschlussorders auf der Unterseite. Dieser Sachverhalt ließ uns umdenken: (1) wer verkaufen wollte, hatte demnach verkauft und war jetzt potentieller Käufer. (2) Wer Positionen aufbauen wollte, wartete wahrscheinlich auf tieferen Niveaus auf tiefere Kurse und war potentieller Käufer. (3) Nachdem auch nach den schwachen US-Konjunkturzahlen der USA um 14:30 Uhr unserer Zeit nur temporär und ohne Nachhaltigkeit einige wenige Verkäufe getätigt wurden und auch jetzt Anschlusskäufe ausblieben, wurde offensichtlich, dass hier eine Entladung aufgestauter Handlungsenergie nach oben hin bevorstehen sollte. Tatsächlich setzte sich nach 16:00 Uhr kraftvoll die Nachfrage durch und „lötete“ nicht nur bestehende potentielle Widerstände weg, sondern schob am Ende des Tages den FDAX sogar auf ein neues Bewegungshoch innerhalb des Aufwärtsimpulses bei 9.643,50 mit einem Schlusskurs bei 9.635 Punkten.
Es muss ein Selbstläufer gewesen sein, in dem Kauforders neue Kauforders auslösten. Im Gesamtbild ist es folgerichtig: der übergeordnete Aufwärtstrend im Tageschart bleibt damit intakt und wird in jeder Hinsicht bestätigt.
Der Bund-Future überraschte ebenso. Hier lag uns per vorgestern ganz klar eine Verkaufsindikation vor. Der Future hatte eine signaltechnisch wichtige Unterstützung unterschritten, ein Verkaufssignal spätestens mit Unterschreiten der 142,27 ausgelöst und ein Abwärtspotential bis in den Bereich um 142,90 eröffnet. Der Schlusskurs nahe Tagestief bestätigte diese Ausrichtung noch und ließ weitere Abschläge allein deshalb wahrscheinlich erscheinen, weil wir im Vorfeld zwei „false break“ in zwei verschiedene Richtungen gesehen hatten. Erfahrungsgemäß war eine heftige Auflösung in eine Richtung zu erwarten und mit dem generierten Verkaufssignal sollte es „abwärts“ sein. Wie immer, scheint die Verteilungskurve der Marktteilnehmer verkäuferlastig gewesen zu sein, denn es gab am gestrigen Donnerstag nur eine Richtung – nach Eröffnung mit Kurslücke musste eingedeckt werden. Streng genommen war einem zweiten false break ein Dritter gefolgt und wurde gestern umso heftiger korrigiert. Unterbrochen von einigen intraday Konsolidierungen und leichten Kursabschlägen, zog der FGBL in Richtung unseres im Expertendesktop avisierten Kurs-Zieles bei 144,00 (Tageshoch 143,98), bevor sich der Future zum Schlusskurs auf 143,80 einpendelte.
FDAX
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Weiterführende Einschätzung (Tageschart)
Die strategisch weiterführende Kursbeurteilung im Tageschart bleibt im Grunde unverändert zu unseren Ausführungen in den letzten Handelstagebüchern: simpel positiv und optimistisch. Der Kursverlauf für sich genommen ist bullish, der unterlegte Richtungsfilter noch neutral, aber die jeweiligen Einzelindikatoren nähern sich einem long-set-up an. Die Schwungkraft ist ansteigend und noch nicht überkauft.
Die nächst höher liegenden Widerstände sind jetzt die Bereiche um 9.679 bis 9.710,50 Punkte (untere Begrenzung und Ausbruchsniveau der Umkehr-Zwischenkonsolidierung im Januar), 9.781 und 9.799 / 9.802,50 (obere Begrenzung der Januar Zwischenkonsolidierung).
Unterstützung erwarten wir auf der Unterseite in den Bereichen um 9.605,50 bis 9.585,50 auf der Unterseite, dann 9.544 und 9.536,50 / 9.531,50 (Nackenlinie der SKS vom Mittwoch).
Konkret ändern sich die aktuell gültigen Reaktionspotentiale, welche wir jetzt wie folgt anpassen: 9.432 / 9.401 (Minimumkorrektur), 9.327 (Normalkorrektur) und 9.252 / 9.221 (Maximumkorrektur).
Fazit: Wir bleiben strategisch optimistisch. Im weiterführenden, strategisch relevanten Zeitfenster (Tageschart), liegen uns aktuell keine Verkaufsindikationen vor und solange die Minimumkorrektur nicht unterschritten wird, ist diese Aussage gerechtfertigt.
Taktische Einschätzung (Stunden-Chart)
Es hat schon etwas gebetsmühlenartiges an sich, wenn wir strategisch bullish sind und taktisch auf ein gesteigertes Reaktionsrisiko verweisen, welches sich (wenn überhaupt) bisher nur marginal entfaltet hat.
Doch auch zum Wochenschluss halten wir an einer solchen Einschätzung fest, auch wenn die Argumente dafür mitunter variieren. War es bisher das immer wieder unterstrichene überkaufte Niveau des Futures im 30 Minuten- und im Stunden-Chart, ist es heute (a) die Nähe zum Widerstandsband um 9.679 bis 9.710,50, sowie die Tatsache, dass wir eine negative Divergenz der Schwungkraftentwicklung zum Kursverlauf vorliegen haben. Jedes für sich genommen, sollte im Grunde wenig Aufmerksamkeit verlangen, in der Gemeinsamkeit werden wir wieder mal vorsichtig.
Praktische Konsequenz:
Zumindest in den ersten Handelsstunden fokussieren wir wieder auf mögliche Short-Positionierungen. Klassisch / ideal wäre eine Eröffnung oberhalb des gestrigen Tageshochs von 9.643,50 Punkten. Noch besser wäre eine Eröffnung möglichst nahe am Widerstand um 9.679 bis 9.710,50 Punkte. In diesem Falle werden wir Short-Einstiege suchen, spätestens bei Unterschreiten des gestrigen Tageshochs mit Ziel-Kurs von 30 Punkten und einem Stopp-Kurs von 25 Punkten.
Bei Kursen unterhalb des gestrigen Tageshochs, können wir zwar keine systembasierten Verkaufsorders durchsetzen, werden im Experten-Chat aber mögliche Einstiege diskutieren.
Bund-Future
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Mit der gestrigen Aufwärtsbewegung, deren potentielle Ursache zu Beginn des Handelstagebuches diskutiert wurde, wurde der jüngste Abwärtstrendkanal nach oben hin durchbrochen, womit der Renten-Future unserer gestern Vormittag präferierten und geäußerten Erwartungshaltung „folgte“.
Jetzt wird es spannend, denn im Grunde bewegt sich der Future ja nun in eine Entwicklung hinein, welche wir bereits im Vorfeld als mögliche Entfaltung einer potentiellen Doppelspitze mit einhergehender negativer Divergenz der Stärke zum Kursverlauf im Tageschart skizziert hatten.
Konkret bedeutet das, es sollte dem FGBL nach oben hin zunächst immer schwerer fallen, Boden gutzumachen. Die zu erwartenden Widerstände lauten: 143,94 bis 143,99 (ganzes Widerstandsbündel vom 07. Februar), 144,02 (untergeordneter Widerstand, abgeleitet aus einem temporären Bewegungshoch vom 07. Februar) und 144,14 (Tageshoch vom 07. Februar). Wir fokussieren jetzt auf diese Bereiche und suchen hier mögliche Short-Einstiege, wir werden konkret im Expertendesktop dazu Stellung nehmen.
Markttechnisch liegt uns im Tages-Chart des FGBL jedoch ein gemischtes Bild vor:
Der Richtungsfilter flacht sich im Anstiegswinkel ab, er weist uns aber weiterhin ein long-set-up aus. Die Schwungkraft hat sich im Gegenzug jedoch bereits erheblich abgeflacht, was uns zu dem „negative Divergenz“ Merkmal führte.
Sollte es morgen bereits zu weiterführenden Reaktionen kommen, leiten sich die nächst tiefer liegenden Unterstützungen in den Bereichen um 143,72 Punkte, 143,69 / 143,67 (Widerstandsband aus Tageshoch vom Dienstag), 143,60 (untergeordneter Widerstand) und 143,41 / 143,39 her.
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