FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 10. März 2014
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Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich unterhttp://go.guidants.com/#c/uwe_wagner
Allgemeine Markteinschätzung
Die erwarteten Konjunkturmeldungen des Tages, waren die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, welche unerwartet positiv ausfielen, um dann 30 Minuten später besonders an den Börsen Europas, gepaart mit einer anhaltenden Sorge um die Entwicklung in der Ukraine, für einen regelrechten Ausverkauf in DAX und Co. zu sorgen. Der DAX / FDAX hatte nach einer festeren Eröffnung bereits im Laufe des Vormittages zum Wochenende hin unter Druck gestanden, fand schließlich im 9.450er Bereich einen Boden oberhalb dessen sich eine intraday-Stabilisierung vollzog, aus der heraus erneute Kursgewinne, beflügelt durch eben genannte Daten einsetzten und Index wie auch Future rasch an das 9.550er Niveau herantrugen. Als Anschlusskäufe über 30 Minuten ausblieben und auch in den US-Indizes erste Gewinnmitnahmen einsetzten, verließ die Anleger der Mut und der Abverkauf setzte ein.
Fundamental orientierte Experten begründeten auf Nachfrage diese Entwicklung wie folgt: (1) latent setzte sich die Grundbelastung durch die Krise in der Ukraine bereits die gesamte letzte Woche durch und manifestierte sich in einer auffälligen unter-performance deutscher Aktien, was einen auffälligen Spread des DAX / FDAX zu den US-Börsenbarometern bewirkte. Die geografische Nähe zum europäischen Unruheherd, aber auch die wirtschaftlich hohe Abhängigkeit besonders der deutschen Industrie von den Rohstofflieferungen aus Russland, über die Ukraine, belastete bereits über Tage deutsche Dividendenpapiere. (2) Die deutlich verbesserten US-Arbeitsmarktdaten, unterstrichen ganz klar, dass die US-Konjunktur nicht nachhaltig ins Stottern gekommen ist, sondern tatsächlich der strenge Winter für die schwächeren Ausweise der Vorwochen verantwortlich ist. Grundsätzlich scheint die Konjunktur stetig auf dem richtigen Wege zu sein, was die Fed folglich kaum dazu bewegen wird, ihre Drosselung des Anleiherückkaufprogrammes einzuschränken oder gar aufzuheben.
Innerhalb diesen Rahmens gab der FDAX am Freitag im Tagestief bis auf 9.345,50 Punkte ab, unterschritt damit nachhaltig das errechnete dritte Reaktions-Ziel (Maximumkorrektur), welches wir mit 9.425 / 9.412 ermittelt hatten, ebenso das analytisch wichtige Unterstützungsband im Bereich um 9.421 bis 9.415 und durchstach im Anschluss daran die nächst tiefer liegende Unterstützung bei 9.383 bis 9.368 Punkten, um sich nach Kasseschluss oberhalb der 9.370 zu stabilisieren (Schlusskurs FDAX bei 9.393 Punkten).
FDAX
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Weiterführende Einschätzung (Tageschart)
Zum Ende der letzten Handelswoche hinterließ der DAX Index folglich auf Basis des Wochen-Charts eine tief-schwarze Kerze und lässt zumindest die Chance der Ausbildung einer Doppelspitze im strategischen Sinne zu, welche im Sinne ihrer Definition mit Unterschreiten der Nackenlinie bei 9.071 Punkten vollendet wäre.
Im weiterführenden Sinne können wir folglich festhalten, dass sich das Kursverlaufsbild des DAX / FDAX recht auffällig eingetrübt hat, auch wenn bisher noch keine strategisch verwertbaren „Signale“ generiert wurden, welche formal deutlich tiefere Kurse erwarten lassen. Markttechnisch weist uns der DAX-Index im Wochenchart unverändert ein long-set-up aus, die Schwungkraftentwicklung signalisiert dagegen eine fallende Tendenz, welche sich sogar in Trendform ausbildet.
Für den praktischen Handel sind folgende Ausführungen wenig verwertbar, für die Einordnung der Kursbewegungen dagegen schon:
(a) Von einer Doppelspitze im Sinne der Definition können wir reden, wenn der Index die 9.071er Signallinie unterschreitet und damit die potentielle Nackenlinie verletzt.
(b) In diesem Falle können wir eine Spiegelung der Wegstrecke der eigentlichen „Spitze“ durchführen, um ein mögliches Kurs-Ziel auf der Unterseite zu erhalten, welches in etwa bei 8.400 / 8.300 liegen würde. Bevor diese Nackenlinie nicht unterschritten wurde, ist eine Trendumkehr noch nicht zu unterstellen. Die Ausformung einer Konsolidierung in den „Eckpunkten“ um 9.071 auf der Unterseite und 9.720 / 9.789 auf der Oberseite ist bereits jetzt eine realistische Option.
(c) Der unterlegte Richtungsfilter weist dem DAX auf Wochenbasis weiterhin einen gültigen Aufwärtstrend aus, die Schwungkraftentwicklung ist tendenziell abwärts ausgerichtet.
Einen „Weltuntergang“ können wir aktuell auch im Tageschart des deutschen Aktien-Index noch nicht herleiten. Sehen wir uns dazu den FDAX auf Tagesbasis an:
Nach unten hin ist das Tief vom 03. März bei 9.322 Punkten noch nicht erreicht. Folglich kommt dem heutigen Handelstag eine nicht unerhebliche Bedeutung zu. Hält sich der Index / Future oberhalb dieses Niveaus, kann heute vielleicht sogar wieder leicht zulegen, wäre auch hier zunächst eine beginnende Konsolidierung nicht die ungewöhnlichste Aussicht für die nächsten Handelstage.
Unterschreitet der FDAX dagegen das Tief vom Monatsbeginn, läge uns formal ein gültiger sekundärer Abwärtstrend vor, der dann sogar alle chart- wie auch markttechnische Definitionsbedingungen erfüllt.
Die Markttechnik hat sich mit der Entwicklung vom Freitag deutlich eingetrübt. Die Schwungkraft weist auch hier eine klare Abwärtstendenz auf, der unterlegte Richtungsfilter signalisiert seit Freitagabend ein short-set-up.
Skizzieren wir folgende Szenarien:
(a) Der FDAX wird das Tagestief vom Freitag nicht mehr herausnehmen oder wenn, dann nur marginal. Grundsätzlich sollte sich oberhalb der 9.300 / 9.350 eine Kursstabilisierung auch zu Wochenbeginn durchsetzen und dem DAX / FDAX wieder Auftrieb geben, womit sich ein analytisch stabiles Unterstützungsband knapp oberhalb der 9.300 ausbildet und eine Konsolidierungsphase einsetzen kann, welche im weitesten Sinne im Bereich der 9.600 auf der Oberseite „gedeckelt“ ist. Diesem Szenario räumen wir aktuell eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit ein. Eine begründende Indikation dafür leiten wir aus dem 30 Minuten-Chart ab, dem wir zumindest im Ansatz ebenfalls eine mögliche Bodenbildung entnehmen.
(b) Szenario 2 wäre die Fortsetzung des Kursabschwungs mit Unterschreiten des Tagestiefs vom Freitag. In einem solchen Falle würde sich das Chartbild weiter eintrüben und folglich eine Eigendynamik auf der Unterseite zulassen. Die nächst tiefer liegenden Chartmarken wären die Bereiche um 9.366, darunter um 9.345, dann 9.331 und 9.322 Punkte. Dieses Szenario betrachten wir aktuell als das weniger wahrscheinlichere.
Der Vollständigkeit halber errechnen wir noch die Reaktionspotentiale auf der Oberseite, bezogen auf die Wegstrecke des jüngsten Bewegungsfraktals des derzeit vorliegenden jungen Abwärtstrends, gemessen vom Tageshoch vom 05. März bei 9.603 bis zum Tagestief vom Freitag bei 9.345,50: die Minimumkorrektur (erstes Reaktions-Ziel) errechnet sich im Bereich um 9.430 / 9.443 Punkten, die Normalkorrektur (zweites Reaktions-Ziel) errechnet sich im Bereich um 9.474 Punkten und die Maximumkorrektur (drittes Reaktions-Ziel) errechnet sich im Bereich um 9.504 / 9.516 Punkte.
Was für ein Fazit lässt sich ziehen?
Halten wir als Fazit fest: die technische Ausgangslage des FDAX hat sich zum Wochenende hin deutlich eingetrübt, könnte damit aber auch die Chance einer Kurserholung zu Wochenbeginn mit sich bringen. Wir präferieren aktuell unser Kursszenario (a), welches sich auf der Oberseite orientiert. Grundsätzlich wäre dieses Szenario (in seiner jetzigen Definition) stark gefährdet bei Unterschreiten der 9.345 und es wäre hinfällig bei Unterschreiten der 9.322 Punkte.
Wir fokussieren heute folglich auf steigende Kurse. Ideal wäre es, der FDAX würde unterhalb der 9.404,50 eröffnen, in diesem Falle würden wir dieses Kursniveau als Trigger definieren, um eine Tages-Position auf der Kaufseite zu eröffnen (Kern-Position), welche wir dann über Nebenpositionen absichern.
Eröffnet der FDAX oberhalb der 9.405, nutzen wir Rückläufe auf dieses Niveau zum Positionsaufbau. Ist die Eröffnung „zu freundlich“ ausgeprägt, werden wir Rücksetzer zum Positionsaufbau nutzen.
Komplett geirrt hätten wir uns bei Unterschreiten der 9.345, erst recht bei Unterschreiten der 9.322. In diesem Falle werden wir uns für den Tag neu ausrichten müssen und dieses im Stream diskutieren.
Bund-Future
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Der Bund-Future zeigte sich am Freitag ebenfalls überaus volatil, nachdem wir noch im Laufe des Vormittages unterstellen konnten, dass der Kursverlauf eine Überwindung des Trendkanals (siehe Stunden-Chart) weiter ausbauen kann. Mit Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktzahlen markierte der Renten-Kontrakt ein neues Bewegungstief mit 141,81 Punkten, bevor eine deutliche Erholung einsetzte, welche den Kurs erneut aus dem ursprünglichen Abwärtstrendkanal trug.
Auffällig ist die Markttechnik, hier besonders die Entwicklung der relativen Stärke, welche eine zunehmend gute Absicherung des Kurses auf der Unterseite unterstellen lässt.
Wir fokussieren folglich auf der Oberseite auf weitere Kursgewinne, wobei wir eine starke Bestätigung einer sich fortsetzenden Erholung unterstellen, wenn es dem Bund-Future gelingt, die 142,46 zu überwinden. In diesem Falle sollte der FGBL weiteres ausgeprägtes Aufwärtspotential haben, welches bis in den Bereich um 142,73 bis 142,82 reicht.
Der weiterführend relevante Tageschart des Bund-Future weist uns einen gültigen Abwärtsimpuls aus, welcher bisher aber nur alle charttechnischen Beurteilungskriterien aufweist, markttechnisch dagegen noch ein ambivalentes Bild ausweist. So liegt uns unverändert über den Tendfolger ein long-ser-up vor, die Schwungkraft ist dagegen abwärts ausgerichtet.
Das Tagesmuster vom Freitag definieren wir dagegen als neutralen Doji, was das Szenario einer Kurserholung unterstreicht.
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