FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 03. März 2014
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Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich unterhttp://go.guidants.com/#c/uwe_wagner
Allgemeine Markteinschätzung
Aktuell werden die Kapitalmärkte von zwei Faktoren beeinflusst: auf der einen Seite hellen sich die Konjunkturdaten wieder leicht auf, was am Freitag die US-Indizes auf neue Bewegungshochs (Dow Jones) bzw. sogar neue Allzeithochs (S&P 500) klettern ließ und auch dem FDAX zu Kursen nahe der 9.700 Punkte verhalf. Auf der anderen Seite belastet die Entwicklung in der Ukraine und hier konkret auf der Halbinsel Krim. Wie fragil die Situation derzeit ist, zeigte der temporäre Kurseinbruch der Aktien-Indizes am Freitagabend, als die Meldung über mögliche russische Truppenbewegungen in der Region durchsickerten. Die Sorgen, dass sich hier in Europa ein neuer Kriegsherd ausbilden kann, in einem, wenn nicht dem größten Land des Kontinents, sind mittlerweile ein dominanter Faktor geworden, welcher in der Marktbeurteilung nicht unberücksichtigt bleiben darf. Wir können hier ganz klar festhalten, dass eine weitere Eskalation der Lage belastend auf die Notierungen der Dividendenpapiere wirken sollte (umgekehrt stützend auf die Notierungen am Rentenmarkt), eine Entspannung dagegen steigende Kurse mit sich bringen würde. Hintergrund sind hierbei nicht nur die Sorgen primär vor einer militärischen Auseinandersetzung, deren Ausmaß sich im Moment niemand wirklich vorstellen kann, sondern auch Sorgen vor realen und massiv negativen Auswirkungen einer solchen Entwicklung auf die europäische und weltweite Konjunkturentwicklung. Experten aus der Wirtschaft äußerten sich am Wochenende überaus skeptisch zu diesem Thema, sollte es nicht rasch zu einer Befriedung bzw. Deeskalation der Situation in der Ukraine kommen.
Abweichend zu unserer sonst üblichen Praxis, uns auf DAX / FDAX und Bund-Future zu fokussieren und andere Märkte eher weniger in die Beurteilung der Markteinschätzung einfließen zu lassen, wollen wir heute zu Wochenbeginn genau dies tun:
FESX
Der Future auf den EUROSTOXX 50 beendete am Freitag den Handel im Minus, nachdem er sich von den Kursverlusten nach 20 Uhr nicht mehr vollständig erholen konnte. Übergeordnet liegt uns hier aktuell weiterhin ein gültiger Aufwärtstrend im Tageschart vor, der allerdings durch eine Abflachung des Anstiegswinkels auffällt, einhergehend mit einer allgemein nachlassenden Schwungkraftentwicklung. Die auf Tagesbasis derzeit relevanten charttechnischen Begrenzungen leiten sich in den Bereichen um 3.164 auf der Oberseite und 3.105 auf der Unterseite her. Oberhalb der 3.164er Widerstandsebene definieren wir das nächst höher liegende Widerstandsbündel im Bereich um 3.176 / 3.178 Punkte.
S&P 500
Der S&P 500 bestätigte am Freitag nicht nur den von vielen Marktteilnehmern erwarteten Sprung über die charttechnische Hürde bei 1.850 Punkten, sondern setzte den Aufwärtstrend sogar fort und markierte mit 1.867,92 sogar ein neues historisches Hoch. Dieses konnte der Index im Zuge der belastenden Meldungen aus der Ukraine nicht halten, was am Ende der Woche somit zwar zur Bestätigung des Aufwärtstrends als solches ausreichte, aber zur Ausbildung eines Kreisel-Tagesmusters führte.
Markttechnisch wird der Aufschwung dagegen bisher auf Tagesbasis, erst recht innerhalb des strategisch relevanten Wochencharts bestätigt. Der unterlegte Richtungsfilter ist long, die Schwungkraftentwicklung ist ansteigend. Auffällig ist die Ausformung eines Trendkanals im Tageschart, dessen Begrenzungen aktuell in den Bereichen um 1.844 auf der Unterseite und 1.875 auf der Oberseite herleitbar sind.
Dow Jones
Auch wenn der Dow Jones von einem Allzeithoch noch um Einiges entfernt ist, weist uns der Index im Trendverhalten ein vergleichbares Chartverlaufsbild aus, wie wir dieses im S&P 500 sehen. Auch hier wird ein intakter Aufwärtstrend ausgewiesen, chart- wie auch markttechnisch in jeder Hinsicht bestätigt. Mit einem Tageshoch bei 16.398 Punkten markierte der Index ein neues Bewegungshoch innerhalb eines auch hier vorliegenden Aufwärtstrendkanals (dessen Begrenzungen derzeit in den Bereichen um 16.219 (untere Begrenzung) und 16.508 (obere Begrenzung) abgeleitet sind). Mit einem Schlusskurs bei 16.321 Punkten, ging der Dow Jones mit einem neuen Bewegungshoch auf Schlusskursbasis in das Wochenende.
Asiatische Indizes
Die beiden von uns beurteilten asiatischen Indizes Nikkei 225 und Hang Seng, weisen ebenfalls gültige Aufwärtstrends aus, welche sich charttechnisch derzeit in übergeordnet gültigen Aufwärtstrendkanälen abbilden lassen.
Innerhalb dieser Kanäle formen beide Börsenbarometer derzeit gültige Flaggen aus, wobei diese im Hang Seng ausgeprägter ist, besser der Definition entspricht und bereits ihre Vollendung und Ausprägung in der sich anschließenden „Fahnenstange“ erfahren hat (siehe nachfolgenden Chart). Innerhalb des Kursverlaufes des Nikkei 225 ist eine potentielle Flaggenbildung noch innerhalb der Ausformung und noch nicht abgeschlossen.
EUR/USD zeigt heute Morgen ein eher verhaltenes Abwarten unterhalb der Notierungen vom Freitag. Übergeordnet liegt uns in diesem Währungspaar auf Tagesbasis ebenfalls ein gültiger Aufwärtstrend vor, welcher das 1,3800er USD-Niveau am Freitag der Vorwoche temporär durchstochen hat und damit ein Widerstandsband „umhandelt“, welches sich noch aus Oktober letzten Jahres herleitet und im Dezember zweimal bestätigt wurde. Markt- und Charttechnik bestätigen auf Tagesbasis aktuell eine intakte Aufwärtstendenz.
Halten wir fest: auf der Aktienseite dominieren derzeit die positiv zu interpretierenden Bewegungstendenzen, wobei wir in allen Märkten eine hohe Fragilität feststellen können. Das Augenmerk richtet sich aktuell auf den ukrainischen Krisenherd und hier werden aktuell die Auswirkungen dieser politisch / militärischen Entwicklung auf die konjunkturelle Entwicklung Europas und der Welt beurteilt. Je länger sich der Konflikt hinziehen wird und je mehr er eskaliert, umso größer werden dessen Belastungsfaktoren auf die Märkte ausstrahlen. Umgekehrt sollte eine möglichst zügige Entspannung den Aktienmärkten noch einmal spürbar unter die Arme greifen können.
FDAX
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Weiterführende Einschätzung (Tageschart)
In der Vorwoche hatten wir eine Konsolidierung des Kursverlaufes des FDAX als das wahrscheinlichste Szenario innerhalb der Beurteilung des Tagescharts des Future definiert, einzig in der Festlegung der möglichen Bereichsbegrenzungen taten wir uns schwer und legten nur orientative Begrenzungsmarken fest. Auch zu Wochenbeginn „schwimmen“ wir noch etwas in der Begrenzungsdefinition, verweisen aber auf die anhaltend hohe Bedeutung des 9.700er Bereiches als Widerstandshürde und dem 9.600 bis 9.550er Bereiches als potentiell untere Bereichsgrenze.
Chart- wie auch Markttechnik trüben sich weiter ein und erfüllen aktuell den Tatbestand einer überwiegend neutralen Ausrichtung. Besonders der Bereich oberhalb der 9.700 Punkte erweist sich bisher weiterhin als eine Zone, innerhalb der größere Bestände (nicht aggressiv, aber beständig) distribuiert werden. Das ist überaus auffällig.
Andererseits nimmt der FDAX ausgeprägtere Reaktionsmöglichkeiten nicht an, vielmehr sehen wir unterhalb der 9.600 über den Tag hinweg immer wieder aufkommende Nachfrageüberhänge.
Was für ein Fazit lässt sich ziehen?
Halten wir im Fazit fest: die Ausgangslage im DAX / FDAX schätzen wir aktuell als neutral ein, mit der Möglichkeit, in beide Richtungen auszubrechen. Wägen wir beide Ausbruchsmöglichkeiten miteinander ab, halten wir derzeit die Oberseite für die wahrscheinlichere und begründen dies mit einem Verweis auf die allgemein positiven Grundtendenzen in den anderen Börsenbarometern, aber auch mit einem Hinweis auf die immer wieder auftretenden Nachfrageüberhänge unterhalb der 9.600 Punkte.
Dennoch wird der Entwicklung in der Ukraine eine immer dominantere Bedeutung in der Kursbeeinflussung zufallen, da hier eine neuralgische Verbindung zur Konjunkturentwicklung besteht (auch wenn es bei einem sich dahinziehenden Konflikt in Europa handelt, ohne dass es zu offenen Kampfhandlungen kommen sollte).
In der praktischen Konsequenz fokussieren wir folglich innerhalb der Grenzen um 9.700 und 9.600 bis 9.550 auf kurzfristig ausgerichtete Trading-Aktivitäten ohne die Positionierung mit strategischer Absicht. Dazu erscheint uns die zu erwartende Entwicklungsrichtung der nächsten Tage noch zu unklar.
Wir werden weiterhin zeitnah in unserem Stream unter:
http://go.guidants.com/#c/uwe_wagner
kommentieren und einschätzen.
Bund-Future
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Der Bund-Future zeigte am Freitag die erwarteten Abverkäufe zum Wochenende hin, nachdem wir am Donnerstag der Vorwoche noch die Rekordnotierungen gesehen haben. Mit der erneuten Zuspitzung in der Ukraine löste sich der Renten-Kontrakt am Freitagabend von seinen Tagestiefs und ging mit 144,58 in den Feierabend.
Übergeordnet liegt uns im Kursverlauf des FGBL weiterhin ein Aufwärtstrend vor, bestätigt durch den unterlegten Richtungsfilter, aus Sicht der Schwungkraftentwicklung möchten wir aber auf eine divergente Entwicklung zum Kursverlauf verweisen. Unser Augenmerk liegt aktuell weiterhin auf der 144,57er Unterstützung (auch wenn dieser aktuell eher nur eine Orientierungsfunktion zukommt). Wird diese nachhaltig und per Schlusskurs bestätigend unterschritten, lassen sich weitere Kursabschläge bis zur 143,33er Unterstützung durchaus unterstellen. Doch auch hier gilt: eine jede Zuspitzung der Lage in der Ukraine sollte stützend und treibend auf den Kurs des FGBL wirken.
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