EZB und BoJ im Fokus der Märkte
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Der am heutigen Mittwoch veröffentlichte Konsumentenpreisindex für die gesamte Eurozone zeigte mal wieder, dass inflationäre Tendenzen weiterhin kein Thema in Europa sind. Die Inflationsdaten lagen mit 1,7 Prozent für den Monat März auf Jahresbasis im Rahmen der Erwartungen. Es wird interessant sein zu sehen, was Mario Draghi am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Komitees vor diesem Hintergrund zu verlautbaren hat. Die aktuellen Daten ließen ihm zumindest den Spielraum, mit einer expansiveren Geldpolitik aufzuwarten. Die Obergrenze des Korridors, in der die EZB die Inflationsrate sehen will, liegt bei 2 Prozent.
Sieht man sich die EUR/USD-Kursentwicklung an, so könnte man davon ausgehen, dass der Markt am Donnerstag keine Veränderungen in der Geldpolitik der EZB erwartet. Jedoch könnte aufgrund der verfehlten Austeritätspolitik in der Eurozone der politische Druck auf die EZB steigen. Die hohe Arbeitslosenrate von 12 Prozent ist eines der drängenden Probleme innerhalb der Eurozone und könnte die Position bei einer Reihe von europäischen Politikern bestärken, dass die EZB mehr tun müsse als bisher. Für diese Fraktion wäre ein geldpolitischer Stimulus nach der EZB-Sitzung am Donnerstag das richtige Signal. Für Überraschungen könnte also vonseiten der EZB-Sitzung gesorgt werden.
Im Gegensatz zur EZB erwartet der Markt in der Nacht zum Donnerstag von der Bank of Japan einen klaren expansiven Kurs des neuen Notenbankchefs Kuroda. Der starke Aufwärtstrend des USD/JPY-Kurses ist in den letzten Wochen in eine breit angelegte Seitwärtsbewegung übergegangen. Die Devisenmarktteilnehmer erwarten nun neue Impulse, um die antizipierte Abwertung des Yens von mehr als 20 Prozent gegenüber dem US-Dollar fortzuführen oder zumindest zu rechtfertigen. Die Devisenmarktanalysten schätzen, dass der neue Notenbankchef Kuroda auf seiner ersten Sitzung die für 2014 angekündigten unlimitierten Offenmarktkäufe vorziehen könnte. Sollte Mr. Kuroda den Markt enttäuschen, dann könnten heute Nacht starke Kursbewegungen im USD/JPY und EUR/JPY folgen.
Von Oliver Bossmann, Marktanalyst, ETX Capital
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