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13:09 Uhr, 25.01.2013

EZB-Draghi: Euro-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder in der Spur

Davos (BoerseGo.de) - EZB-Präsident Mario Draghi rechnet mit einer Erholung der Euro-Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2013. Diese Erwartung äußerte der Italiener am Freitag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Dennoch ist seiner Meinung nach die Erholung in der Eurozone längst noch nicht robust genug, um die Krisenpolitik des billigen Geldes beenden zu können. Die Lage an den Finanzmärkten habe sich durch die EZB-Politik des billigen Geldes und Hilfen für den Bankensektor von rund einer Billion Euro wesentlich gebessert, resümierte Draghi. Dies sei jedoch noch immer nicht in ausreichendem Maße bei der Realwirtschaft angekommen.

Neben der Sicherung der Preisstabilität wichtigste Aufgabe für die EZB in diesem Jahr sei es, die nach wie vor vorhandene finanzielle Fragmentierung im gemeinsamen Währungsraum überwinden zu helfen. „Wir müssen zurückkommen zu voll integrierten Finanz- und Kapitalmärkten“, sagte der EZB-Präsident.

Draghi mahnte in seiner Rede außerdem an, 2012 beschlossene Maßnahmen zur Konsolidierung der Haushalte und zur Förderung von Wachstum in diesem Jahr entschlossen umzusetzen. Es gehe im Euroraum nicht um die Frage „Wachstum oder Austerität?“, sondern darum, wie die kurzfristige Kontraktion der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung infolge der Sparschritte abgefedert werden könne, betonte der Notenbanker. So sollten die Länder weiter versuchen, ihre Exporte zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Es sei zudem wichtig, wie gespart werde: Nur auf Steuererhöhungen und Kürzungen in den öffentlichen Investitionen zu setzen, wirke zu stark kontraktiv. Es lohne es sich außerdem nicht, Einsparungen hinauszuzögern oder zu zögerlich anzugehen. Wichtig sei, zu Beginn mutige Entscheidungen zu treffen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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