EZB: Chefökonom warnt vor den Folgen der lockeren Geldpolitik
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Praet, hat eindringlich vor den Risiken und Nebenwirkungen der lockeren Geldpolitik gewarnt. Je länger man den hochexpansiven Kurs extrem niedriger Leitzinsen und hoher Überschussliquidität im Bankensystem fortführe, desto gefährlicher würden diese Maßnahmen, sagte der Belgier am Mittwoch in Frankfurt. Der Notenbanker betonte zugleich, dass es nicht Aufgabe der EZB ist, die Probleme im Währungsraum an der Wurzel zu packen. Die Sondermaßnahmen im Rahmen des Krisenmanagements sollten nur vorübergehend wirken dürfen.
Nach den Worten von EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure ist die EZB dazu bereit, ihr Anleihenkaufprogramm wenn nötig sofort zu starten. Die Käufe könnten beginnen, sobald ein Land die Bedingungen erfülle, sagte Coeure bei einer Reuters-Veranstaltung. „Es ist keine nukleare Abschreckung.“ Voraussetzung für Anleihenkäufe der EZB sei, dass ein Land Anleihen mit unterschiedlicher Laufzeit an den Markt bringe. Diese Voraussetzung erfüllten Irland und Portugal aber noch nicht. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann lehnte das Programm nach wir vor ab, weil dadurch die Notenbank direkt die Staatshaushalte finanziere. „Die großzügige Liquiditätsversorgung darf auch nicht dazu führen, dass Banken oder Regierungen notwendige Anpassungen aufschieben“.
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