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15:26 Uhr, 06.06.2023

EZB: APP-Anleihebestände sinken im Mai um 14,2 Mrd Euro

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Mai die Verringerung ihrer unter dem APP-Programm erworbenen Anleihebestände fortgesetzt. Wie die EZB mitteilte, sanken diese Bestände insgesamt um 14,893 (April: -14,490) Milliarden Euro. Die APP-Bestände an öffentlichen Anleihen verringerten sich um 14,195 (-12,037) Milliarden Euro und die an Unternehmensanleihen um 0,564 (-0,400) Milliarden Euro. Dagegen stiegen die Bestände an Covered Bonds um 0,507 (-1,080) Milliarden), während die ABS-Bestände um 0,641 (-0,973) Milliarden Euro zurückgingen.

Laut EZB-Beschluss sollen die APP-Bestände bis Ende des Monats monatlich um 15 Milliarden Euro verringert werden. Für die Zeit ab Juli wurde ein Ende der Reinvestition von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen in Aussicht gestellt, was eine monatliche Bestandsverringerung um rund 25 Milliarden Euro nach sich ziehen würde.

Die Anteile der Staatsanleihen der einzelnen Euro-Länder an den unter diesem Programm erworbenen Papieren bewegten sich auch im Mai marginal. Wie aus EZB-Daten hervorgeht, blieb der Staatsanleiheanteil Deutschlands auf bei 26,8 Prozent und Frankreichs sank auf 21,5 (21,8) Prozent. Italiens Anteil verharrte bei 18,2 Prozent und Spaniens bei 13,0 Prozent. Die Anteile am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, betragen 26,1 Prozent, 20,2 Prozent, 16,9 Prozent und 11,8 Prozent.

Es sind nicht genügend Staatsanleihen von allen Euro-Ländern vorhanden, was durch höhere Käufe in den großen Mitgliedstaaten ausgeglichen wurde. Außerdem werden im Rahmen des APP keine griechischen Staatsanleihen erworben. Zudem kauften die Zentralbanken Anleihen supranationaler Organisation in schwankenden Mengen. Ihr Anteil am Bestand öffentlicher Anleihen blieb bei 10,5 Prozent.

Der Bestand der unter dem PEPP-Programm erworbenen Anleihen verringerte sich im Zeitraum April/Mai um 0,490 (Februar/März: -0,127) Milliarden Euro, darunter der an öffentlichen Anleihen um 0,443 (-0,127) Milliarden. Der Bestand an Unternehmensanleihen ging um 0,047 (+1,165) Milliarden zurück. Prinzipiell will die EZB die PEP-Bestände bis mindestens Ende 2024 unverändert lassen, was aber aufgrund von Inkongruenzen bei Fälligkeiten und Käufen nicht immer gelingt.

Italiens Anteil an den im Rahmen des Pandemieprogramms PEPP erworbenen Staatsanleihen erhöhte sich auf 19,4 (März: 19,1) Prozent, Griechenlands blieb bei 2,5 Prozent und Portugals bei 2,2 Prozent. Deutschlands Anteil verringerte sich auf 26,2 (26,4) Prozent, Frankreichs sank auf 19,5 (19,6) Prozent und der der Niederlande blieb bei 5,4 Prozent.

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