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11:20 Uhr, 12.12.2012

Europ. Bankenaufsicht: EZB soll nur große Banken überwachen

Frankfurt/ Brüssel (BoerseGo.de) - Einem Pressebericht zufolge nimmt eine einheitliche Bankenaufsicht in der Euro-Zone zunehmend Gestalt an. Demnach könnte in der strittigen Aufsichtsfrage demnächst eine Kompromisslösung erzielt werden. Nach Informationen des „Handelsblatts“ aus Regierungskreisen soll die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich die großen und systemrelevanten Banken kontrollieren. „Die EZB könnte zwischen 60 und 150 Banken in Europa beaufsichtigen“, sagte ein Verhandlungsteilnehmer der Zeitung (Mittwoch). Details wollen die EU-Finanzminister an diesem Mittwoch bei einem Treffen in Brüssel klären.

Insbesondere Deutschland hat sich zuletzt gegen die ursprünglich sehr umfassenden Aufsichtspläne gestellt. Die größte Euro-Volkswirtschaft will etwa verhindern, dass die EZB alle Sparkassen und Genossenschaftsbanken beaufsichtigt. Den Informationen des Handelsblatts aus Verhandlungskreisen zufolge werden in diesem Kontext zwei Konzepte diskutiert, mit denen die Aufsichtsbefugnis der EZB beschränkt werden könnte. So sollen zunächst nur Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Milliarden Euro von der Notenbank überwacht werden. Ferner könnten auch die Banken überwacht werden, deren Bilanzsumme mehr als 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Heimatlandes überschreitet. Mit diesem Kriterium solle sichergestellt werden, dass auch Banken, die zwar in absoluter Größe nicht systemrelevant sind, aber für das jeweilige Land ein Risiko darstellen, von der EZB kontrolliert werden könnten, schreibt die Zeitung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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