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11:59 Uhr, 17.12.2012

Euro-Krise: Ist ein Ende absehbar?

Brüssel/ Frankfurt (BoerseGo.de) - ESM-Chef Klaus Regling sieht bei der Euro-Krise Licht am Ende des Tunnels. Gut die Hälfte der Arbeit sei getan, sagte Regling dem Nachrichtenmagazin „Focus“. „Es sind gute Fortschritte erzielt worden. Es dauert noch zwei oder drei Jahre, dann haben alle Euro-Länder Haushaltsdefizite unter drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts, und sie sind auf gutem Wege zu einem ausgeglichenen Haushalt“, sagte der Chef des Rettungsschirms ESM vorher. „Auch bei der Wettbewerbsfähigkeit holen die Länder, die hier in der Vergangenheit stark zurückgefallen sind, deutlich auf.“

Die jüngste Entwicklung in Italien treibt Regling jedoch Sorgenfalten auf die Stirn. „Die Reformpolitik von Ministerpräsident Mario Monti hat die Zinsen sinken lassen. So etwas ist nie für alle Zeit gesichert. Wenn es zu einem Politikwechsel käme, könnten diese Erfolge schnell wieder verspielt sein.“ Monti hatte seinen Rücktritt angekündigt, und der frühere Regierungschef Silvio Berlusconi hatte seine Rückkehr angekündigt.

Derweil scheint es nun sicher, dass der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem neuer Euro-Gruppen-Chef werden soll. Der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker will den Vorsitz der Eurogruppe spätestens bis Anfang nächsten Jahres abgeben. Dijsselbloem hatte bereits seine Bereitschaft erklärt, dieses Amt zu übernehmen. Formal muss er noch von den Finanzministern der Eurogruppe gewählt werden. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und der französische Ressortchef Pierre Moscovici waren als Nachfolger Junckers im Gespräch. Dem Vorsitzenden der Euro-Finanzminister kommt eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Schuldenkrise zu.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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