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10:14 Uhr, 22.02.2013

EU will reiche Russen zur Zypern-Hilfe heranziehen

Brüssel (BoerseGo.de) - Einem Pressebericht sollen Bürger und Konzerne, die ihr Geld auf Zypern angelegt haben, an den Kosten des geplanten Hilfspakets für Nikosia herangezogen werden. Über diesen Plan der Euro-Staaten berichtet am Freitag die „Süddeutsche Zeitung“ unter Verweis auf Verhandlungskreise in Brüssel. Demnach werde derzeit geprüft, wie ein Sanierungsbeitrag privater, reicher Kontoinhaber und Bankgläubiger - viele von ihnen aus Russland - aussehen könnte, schreibt die Zeitung. Zypern hält Hilfen der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) von bis zu 17,5 Milliarden Euro für notwendig, um der Zahlungsunfähigkeit zuvorzukommen. Das Geld soll vor allem der Bankensanierung dienen.

Im Gespräch sind offenbar höhere Steuern auf Unternehmensgewinne, Kapitalerträge, Villen und Grundbesitz sowie die Einführung einer Vermögensteuer. Überlegt werde auch, Forderungen in- und ausländischer Geldgeber gegen Banken in Beteiligungen an den betroffenen Instituten umzuwandeln.

Die Troika aus IWF, EZB und EU will unmittelbar nach der Präsidentschafts-Stichwahl auf Zypern am kommenden Sonntag Gespräche mit der neuen Regierung beginnen und diese möglichst bis Ende März abschließen. Ziel ist es, ein Paket zu schnüren, das die Staatsschuldenquote statt auf 140 nur auf etwa 100 Prozent erhöht. Dazu beitragen könnte neben einer Besteuerung der Kontoinhaber auch eine niedrigere Verzinsung der geplanten ESM-Kredite. Zudem soll die aufgeblähte zyprische Bankenwelt ihre Bilanzsumme mindestens halbieren. Dazu müssten einige Institute komplett abgewickelt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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