EU will reiche Russen zur Zypern-Hilfe heranziehen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Brüssel (BoerseGo.de) - Einem Pressebericht sollen Bürger und Konzerne, die ihr Geld auf Zypern angelegt haben, an den Kosten des geplanten Hilfspakets für Nikosia herangezogen werden. Über diesen Plan der Euro-Staaten berichtet am Freitag die „Süddeutsche Zeitung“ unter Verweis auf Verhandlungskreise in Brüssel. Demnach werde derzeit geprüft, wie ein Sanierungsbeitrag privater, reicher Kontoinhaber und Bankgläubiger - viele von ihnen aus Russland - aussehen könnte, schreibt die Zeitung. Zypern hält Hilfen der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) von bis zu 17,5 Milliarden Euro für notwendig, um der Zahlungsunfähigkeit zuvorzukommen. Das Geld soll vor allem der Bankensanierung dienen.
Im Gespräch sind offenbar höhere Steuern auf Unternehmensgewinne, Kapitalerträge, Villen und Grundbesitz sowie die Einführung einer Vermögensteuer. Überlegt werde auch, Forderungen in- und ausländischer Geldgeber gegen Banken in Beteiligungen an den betroffenen Instituten umzuwandeln.
Die Troika aus IWF, EZB und EU will unmittelbar nach der Präsidentschafts-Stichwahl auf Zypern am kommenden Sonntag Gespräche mit der neuen Regierung beginnen und diese möglichst bis Ende März abschließen. Ziel ist es, ein Paket zu schnüren, das die Staatsschuldenquote statt auf 140 nur auf etwa 100 Prozent erhöht. Dazu beitragen könnte neben einer Besteuerung der Kontoinhaber auch eine niedrigere Verzinsung der geplanten ESM-Kredite. Zudem soll die aufgeblähte zyprische Bankenwelt ihre Bilanzsumme mindestens halbieren. Dazu müssten einige Institute komplett abgewickelt werden.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.