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11:35 Uhr, 22.02.2013

EU-Kommission: Euro-Wirtschaft kommt nicht auf die Beine

Brüssel (BoerseGo.de) - Die Erholung der Euro-Wirtschaft kommt in diesem Jahr nicht voran. Diese Annahme vertritt die EU-Kommission in ihrer aktuellen Konjunktur- und Inflationsprognose. Der Brüsseler Behörde zufolge wird der Euroraum auch 2013 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,3 Prozent in der Rezession verharren. Bislang hatten die EU-Experten mit einem Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet. Der Aufschwung soll aber 2014 mit 1,4 Prozent Wachstum kommen, versprechen die Experten. „Die entschlossenen politischen Schritte der jüngsten Zeit ebnen den Weg für eine Rückkehr zur Erholung“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn laut Reuters.

Auf längere Sicht sind die Risiken für die Wirtschaft im Währungsgebiet größer als die Chancen, führte die Kommission aus. So bestehe die Gefahr, dass die hohe Arbeitslosigkeit die Inlandsnachfrage dämpfe und zugleich den Spar- und Reformeifer erlahmen lasse.

Vor allem die großen Volkswirtschaften aus dem Süden, Italien und Spanien, sorgen weiterhin für Kopfschmerzen. In den beiden Ländern soll die Wirtschaft um ein Prozent und mehr schrumpfen. Frankreich soll ein Mini-Wachstum von 0,0 bis 0,1 Prozent erreichen, und selbst der bisherigen Konjunkturlokomotive Deutschland wird nur ein klammes Plus von 0,5 Prozent zugetraut. Von den Sorgenländern wird Irland der Prognose zufolge mit einem Prozent Wachstum positiv herausragen, während Portugal und Griechenland einen weiteren Einbruch vor sich haben.

Das schwache Wachstum schlägt voll auf die Staatshaushalte durch. Das Defizit soll demnach höher ausfallen als zuletzt angenommen. Das Minus werde sich im Euroraum auf 2,8 Prozent der Wirtschaftsleistung belaufen - bislang waren 2,6 Prozent erwartet worden.

Die zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft Frankreich werde voraussichtlich ein Defizit von 3,7 Prozent der Wirtschaftsleistung machen, schreibt die Brüsseler EU-Kommission. Ebenso werde Paris 2014 mit einem Defizit von 3,9 Prozent das Ziel verfehlen. Paris hatte sich gegenüber den EU-Partnern verpflichtet, 2013 die Defizitmarke wieder zu erfüllen, hatte dieses Ziel aber vor einigen Tagen einkassiert.

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone steigt in diesem Jahr laut EU-Kommission auf ein neues Rekordhoch von 12,2 Prozent. 2014 soll die Quote auf 12,1 Prozent geringfügig sinken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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