Energiewende: Kabinett beschließt beschleunigten Netzausbau
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Berlin (BoerseGo.de) - Eine Expertenkommission hat der Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Umsetzung der Energiewende vorgeworfen. Die Regierungskommission zur Überwachung der Energiewende habe der Bundesregierung ein mäßiges Zwischenzeugnis ausgestellt, meldet die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. „Ohne weitergehende zusätzliche Maßnahmen werden die Effizienzziele der Energiewende nicht erreicht“, kritisierte das von der Regierung vor einem Jahr beauftragte vierköpfige Gremium in seinem ersten Zwischenbericht, der der dpa vorliegt. Die Experten fordern mehr Anstrengungen, um das Energiesparen in Gebäuden zu verbessern, wo 40 Prozent der Energie verbraucht werden. Auch im Verkehr müsse mehr passieren.
Die Regierungskoalition sieht dies anders: An diesem Mittwoch halten Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) dagegen. In ihrem an diesem Mittwoch in Berlin vorgestellten Monitoringbericht „Energie der Zukunft“ heißt es: „Wir sind bei der Umsetzung der Energiewende bereits ein gutes Stück vorangekommen“. Die Bundesregierung hat zum Ziel, bis 2020 insgesamt 35 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Derzeit liegt Deutschland über Plan. Problematisch ist der schleppende Aus- und Umbau der Stromnetze.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zuvor mit ihrem Kabinett die Eckpunkte für einen bundesweiten Stromnetzausbau beschlossen. Dabei geht es um den beschleunigten Ausbau drei großer Stromtrassen über 2.800 Kilometer Länge von Nord- nach Süddeutschland. Außerdem soll im bestehenden Höchstspannungsnetz die schwankende Ökostrom-Einspeisung optimiert werden.
Planungs- und Bauzeiten der Trassen sollen dem Kabinettsbeschluss zufolge von zehn auf vier Jahre verkürzt werden. 2014 sollen die exakten Verläufe festgelegt werden. Die Kosten für alle Projekte werden dabei auf zehn Milliarden Euro geschätzt. Das Kabinett will außerdem mehr Geld für energetische Gebäudesanierungen bereitstellen. Die Erhöhung soll 300 Millionen Euro betragen. Damit stünden im kommenden Jahr insgesamt 1,8 Milliarden zur Verfügung.
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