EM-Konsumgüter: Anleger müssen abseits des Mainstreams die Augen offenhalten
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London (BoerseGo.de) - „Es wird immer schwieriger, in den Schwellenländern attraktiv bewertete Konsumgüterunternehmen zu identifizieren“. Diese Einschätzung vertritt Michael Godfrey, Fondsmanager des M&G Global Emerging Markets Fund. Im Vergleich zum breiten Markt (MSCI Emerging Market Index) wird diese Branche momentan mit einem Aufschlag von 80 Prozent gehandelt. „Da die Mittelschicht in allen Schwellenländern stetig wächst und sich weiterentwickelt, werden die Verbraucher immer wählerischer, welche Güter sie kaufen. Denn natürlich möchten sie, unter Berücksichtigung ihrer finanziellen Möglichkeiten, das Beste. Dabei handelt es sich im Allgemeinen um erfolgreiche Marken-Produkte, die häufig von etablierten, international agierenden Unternehmen hergestellt werden“, sagt auch Fondsmanager-Kollege Matthew Vaight.
Dieser verstärkte Trend der Konsumenten hin zu hochwertigeren Produkten sei derzeit insbesondere in China zu beobachten. Aus diesem Grund hätten viele chinesische Konsumgüterfirmen Probleme, ihr Produktangebot entsprechend dem anspruchsvolleren Geschmack ihrer Kunden anzupassen. Dies sei vor allem auf mangelnde Investitionen sowie vergleichsweise schwache Produkt-Pipelines zurückzuführen. Darüber hinaus haben viele dieser Unternehmen auch mit der starken Konkurrenz durch internationale Mischkonzerne zu kämpfen, die ihr China-Geschäft kontinuierlich ausweiten.
Firmen aus den Industriestaaten investierten immer mehr Geld in ihre Geschäftsaktivitäten und ihre Vertriebsnetze in den Schwellenländern, führen die Experten weiter aus. „Dabei geht es derzeit aber eher darum, Marktanteile hinzuzugewinnen als darum, Erträge auf das eingebrachte Kapital zu generieren. Wir als Investoren vertreten jedoch die Auffassung, dass man nicht einfach nur Wachstum, sondern in erster Linie ein profitables Wachstum anstreben sollte“, so Godfrey.
„Natürlich gibt es eine Vielzahl hoch qualitativer Konsumgüterunternehmen aus den Schwellenländern, die über etablierte Markennamen verfügen. Allerdings ist es schwierig, solche Firmen zu identifizieren, die gleichzeitig ein attraktives Bewertungsniveau aufweisen. Dafür müssen Anleger hin und wieder auch abseits des Mainstream die Augen offenhalten“, meint Vaight.
Ein gutes Beispiel für eine Firma abseits des Mainstream sei der mexikanische Lebensmittelhersteller Grupo Herdez, der eine breite Palette von industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie Ketchup, Kaffee, Soßen, Nudeln und Gewürze produziert, vertreibt und verkauft. Dieses Unternehmen verfüge über einen starken Markennamen sowie eine gute Vertriebsstruktur. Dadurch sollte diese Firma in der Lage sein, ihre momentan hohen und im Vergleich zu ihren weltweit führenden Mitbewerbern sehr attraktiven Kapitalrenditen beizubehalten, mint Godfrey. „Während zurzeit immer wieder darüber berichtet wird, dass sich Unternehmen aus den Industriestaaten nun auch in den Schwellenländern engagieren, expandiert die Grupo Herdez in die USA. Dabei hat sie den rasant wachsenden hispanischen Markt dieses Landes im Auge“.
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