Einkaufsmanager: Deutsche Industrie wieder in Schampuslaune
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London (BoerseGo.de) - Die deutsche Industrie ist auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Dies signalisiert der aktuelle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe, den das Londoner Marktforschungsinstitut Markit am heutigen Freitag in einer finalen Lesung veröffentlichte. Demnach schaffte der saisonbereinigte Markit/BME Einkaufsmanager Index im Februar zum ersten Mal seit einem Jahr wieder den Sprung über die 50-Punkte-Marke und damit in die Wachstumszone auf 50,3 (zuvor 49,8) Zählern. Allerdings hinkt der Wert dem Langzeitdurchschnitt von 51,9 Punkten noch immer hinterher. Der Index spiegelt das Ergebnis der aktuellen Umfrage unter mehr als 500 Unternehmen zur Industriekonjunktur in Deutschland in einem Wert wider.
Wie im Vormonat weisen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage Zuwächse in der Produktion aus, was auf eine nachhaltige Umkehr von der Wirtschaftsflaute der letzten Monate hoffen lässt. Höhere Produktionslevels wurden aus allen Industriesektoren gemeldet, angeführt von den Herstellern der Vorleistungsgüter. Insgesamt blieb der Produktionsausstoß allerdings noch recht moderat und lag unterhalb des Langzeittrends. „Beflügelt vom stärksten Auftragszuwachs beim Export seit Mai 2011 verzeichnete auch die Produktion erneut Wachstum. Positiv wirkten sich zudem die deutlich gefallenen Einkaufspreise aus, was den Druck auf die Gewinnspannen minderte und der Beschäftigung zu Gute kam. Von Entlassungen wurde nur noch vereinzelt berichtet“, kommentierte Markit-Ökonom Tim Moore den aufstrebenden Trend.
Dem Experten zufolge könnte die anziehende Produktion auch das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2013 anheizen. „Rückenwind erhielt die Industrie vor allem durch die Konjunkturbelebung auf den asiatischen Märkten. Die Zuwachsrate bei den Exportorders war die kräftigste seit fast zwei Jahren und verstärkt hoffentlich nachhaltig die Wende nach der Schwäche Ende letzten Jahres“, erklärte Moore weiter.
In Kontrast zur wiedergewonnen Stärke der deutschen Unternehmen tritt die Wirtschaft in der Eurozone hingegen auf der Stelle. Der Einkaufsmanagerindex hielt sich im Februar gegenüber dem Vormonat konstant bei 47,9 Punkten, wie Markit am Freitag weiter mitteilte. „Der Industriesektor dürfte die Eurozone-Konjunktur im ersten Quartal 2013 erneut belastet und dafür gesorgt haben, dass die Wirtschaftsleistung das vierte Quartal in Folge schrumpft. Das Schlimmste haben wir aber wahrscheinlich hinter uns“, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Insbesondere in Italien verschlechterte sich die Stimmungslage in den Unternehmen dramatisch, leichte Aufhellung konstatierte Markit hingegen in Spanien. In Frankreich kann der Einkaufsmanagerindex auf niedrigem Niveau leichte Zugewinne (von 43,6 auf 43,9 Punkte) verbuchen.
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