Einkaufsmanager: Das "Made in Germany" zieht wieder

London (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftsstimmung in Deutschland hat sich im Januar kräftig verbessert. Der Flash Deutschland Composite Index Produktion (Einkaufsmanagerindex) stieg binnen eines Monats um 3,3 Zähler auf nunmehr 53,6 Punkte, wie das Forschungsunternehmen Markit am Donnerstag in London mitteilte. Damit übertrifft der Wert auch wieder seinen Langzeit-Durchschnittswert von 52,9 Punkten. Das robuste Wachstum sei umso bemerkenswerter, als der Index-Durchschnitt im Schlussquartal 2012 mit 49,1 noch eine rückläufige Wirtschaftsleistung signalisiert hatte, führen die Markit-Ökonomen aus. Der Service-Index Geschäftstätigkeit notiert den Marktforschern zufolge mit 55,3 Punkten im Januar zum zweiten Mal hintereinander über der neutralen Wachstumsmarke von 50 Punkten, der Index Industrieproduktion landete erstmals seit März 2012 wieder hauchdünn im positiven Bereich (50,4 Zähler), der Indikator für die Industrie Gesamt notiert allerdings noch immer (trotz Zuwachs) im roten Bereich bei 48,8 Punkten.

„Die deutsche Wirtschaft hat im Januar nicht nur einen deutlichen Zahn zugelegt, die Wachstumsbelebung ist sogar so kräftig ausgefallen, dass der im Schlussquartal 2012 erlittene BIP-Rückgang wieder wettgemacht werden kann. Kräftige Wachstumsimpulse gingen vor allem vom Servicesektor aus, wo die Geschäfte wieder so gut liefen wie zuletzt im Sommer 2011. Und die erste Ausweitung der Industrieproduktion seit langem verheißt für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten ebenfalls Gutes,“ kommentierte der Markit-Senior-Ökonom Tim Moore die aktuellen Daten. „Das einzige Haar in der Suppe ist der leicht beschleunigte Jobabbau, der jedoch eindeutig den enttäuschenden Konjunkturverlauf gegen Ende vergangenen Jahres widerspiegelt. Sollte sich der jüngste Aufschwung fortsetzen, dürfte sich auch die Lage am Arbeitsmarkt wieder bessern“, vermutet der Ökonom.

Auch in der gesamten Eurozone hellte sich die Stimmung zu Jahresbeginn spürbar auf. So berichtete Markit weiter, dass Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft im Euroraum von 47,2 Punkten im Vormonat auf 48,2 Zähler angestiegen ist. Mit der dritten Verbesserung in Folge liegt die Kennzahl nunmehr so hoch wie zuletzt im März 2012. Die Markterwartungen wurden übertroffen.