Draghi: "Der Wechselkurs ist kein Ziel der Geldpolitik der EZB"
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Moskau/ Frankfurt (BoerseGo.de) - EZB-Präsident Mario Draghi hat sich erneut in die aktuelle Diskussion um die Wechselkurse eingeschaltet. Er stellte am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Notenbankchef Sergey Ignatiev vor dem G20-Treffen in Moskau, klar, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nicht darauf abzielt, Einfluss auf den Kurs auszuüben „Der Wechselkurs ist kein Ziel der Geldpolitik der EZB, aber wichtig für die Preisstabilität und Wirtschaftswachstum“, betonte der Italiener. Die Notenbank verfolge das Ziel von Preisstabilität in beide Richtungen. Anzeichen für eine Deflation sieht er aber nicht. In den vergangenen Monaten hat der Euro insbesondere zum japanischen Yen und zum US-Dollar spürbar aufgewertet.
Draghi hatte jüngst mit Blick auf den erstarkten Euro erklärt, das Wechselkursverhältnis fortan unter strenge Beobachtung stellen zu wollen. Die Aufwertung des Euro stelle ein Abwärtsrisiko für die Inflation dar, sagte er in der vergangenen Woche. Daraufhin hatte der Euro drei Cent zum Dollar verloren. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann stellte am Morgen in einem Fernsehinterview klar, Draghi habe keineswegs den Euro schwach reden oder ihn manipulieren wollen. Der Kurs liege im Rahmen der Fundamentaldaten und sei nicht deutlich überbewertet.
Die vorzeitigen Rückzahlungen einiger Banken von Krediten aus dem Dreijahrestender (LTRO) stellen laut Draghi keinen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik dar. Die Geldpolitik der EZB bleibe expansiv, betonte er in Moskau.
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