Fundamentale Nachricht
16:25 Uhr, 18.08.2015

Dollar-Rally könnte anhalten

Der Internationale Währungsfonds hat berechnet, dass der Schuldenstand Chinas mit Einrechnung des staatlichen Unternehmenssektors bis zum Jahr 2020 bei 250% des BIPs liegen wird, während sich das Wachstum Chinas bis dahin auf 5% abgeschwächt haben könnte.

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Die chinesische Verschuldung kann aber auch nützlich sein, wenn China es schafft, seinen Yuan freier handeln zu lassen. Ich bin der Meinung, dass sie das tun sollten. Der US-Dollar hat im Jahr 2011 einen zyklischen mehrjährigen Tiefpunkt ausgebildet und dürfte die kommenden Jahre weiter aufwerten, auch gegenüber dem Yuan. Der Behauptung, dass Chinas Zentralbank heimlich größere Mengen Gold als sie öffentlich zugibt gekauft hat, kann ich mich allerdings nicht anschließen. Das würde den Yuan im aktuellen Umfeld stärken, und ein starker Yuan ist gegen das Interesse Pekings. Sie wollen den Yuan lediglich weltweit anerkennen lassen, von einem Ersetzen des US-Dollars durch den Yuan kann noch lange Zeit keine Rede sein. Das liegt daran, dass der US-Dollar ein tiefer Markt ist, der vor Liquidität nur so strotzt. Das ist auch der Grund, warum der EUR in der jetzigen Form keine Weltreservewährung sein kann. Investoren können sich einfach nicht in den EUR flüchten, denn welche Anleihen sollten sie kaufen? Griechische? Italienische? Deutsche? Davon gibt es ja kaum mehr welche. Wie die Griechenland-Verhandlungen gerade zeigen trägt eigentlich jeder Schuldtitel ein anderes, kaum mehr wirklich kalkulierbares Risiko. Der Yuan hat das gleiche Problem wie der EUR: Der Markt ist dort einfach nicht groß genug, als dass sich das Kapital dorthin im großen Stil und vor allem schnell flüchten könnte. Und da die Schwellenländer immer mehr Probleme haben gibt es zunehmend nur noch eine Alternative: Den US-Dollar. Ich denke dass die Parität zum USD nur ein Zwischenstopp des EUR in den kommenden Jahren sein wird. Es wird noch tiefer gehen, auch unter 0,90 USD.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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