DIW-Konjunkturbarometer fällt im August erneut
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BERLIN (Dow Jones) - Die Konjunkturaussichten für Deutschland haben sich weiter verschlechtert. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im August erneut zurückgegangen und liegt nun bei 83,4 Punkten - fast vier weniger als im Juli - und entfernt sich somit weiter von der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft steht. Damit bleiben laut DIW die Aussichten für die deutsche Konjunktur im laufenden dritten Quartal merklich gedämpft. Die Wirtschaftsleistung dürfte kaum zulegen - wenn überhaupt.
"Die holprige weltwirtschaftliche Entwicklung, insbesondere in China und dem Euroraum, bremst weiterhin die deutsche Exportwirtschaft, was die Unternehmen wiederum mit Investitionen zögern lässt", erklärte DIW-Ökonomin Geraldine Dany-Knedlik. "Zudem ist trotz der eingeleiteten Zinswende das Zinsniveau weiterhin hoch. Lediglich der private Konsum wird dank stabiler Inflationsraten und weiterhin steigender Einkommen in diesem Quartal wohl etwas zur Stabilisierung der Wirtschaftsleistung beitragen."
Vor allem in der Industrie bleibt laut DIW die Lage kritisch. Die Industrieproduktion stagniere weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Auftragsbestände schmelzten ab und das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe habe sich im August bereits zum dritten Mal in Folge verschlechtert.
"Die deutsche Industriekonjunktur steht nach wie vor unter keinem guten Stern", sagte Laura Pagenhardt, DIW-Konjunkturexpertin. "Die Unternehmen in Deutschland können aktuell noch nicht von der Zinswende der Europäischen Zentralbank profitieren, die Nachfrage stagniert und die Investitionsschwäche hält an."
Obwohl die Dienstleistungen weiterhin besser laufen, hat sich laut DIW die Stimmung auch in diesem Bereich im August eingetrübt. Vor allem die Erwartungen über zukünftige Geschäfte seien dabei rückläufig gewesen. Trotz stabiler Inflation und weiterhin steigender Einkommen spiegele sich die stockende konjunkturelle Entwicklung auch im zuletzt rückläufigen Konsumentenvertrauen wider. Viele Haushalte legten ihr Geld aktuell wieder vermehrt auf die hohe Kante. Der private Konsum sei im zweiten Quartal sogar geschrumpft. Dies dürfte laut DIW auch mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt zu tun haben, der zunehmend unter dem Eindruck der schwachen Konjunktur steht.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/kla
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