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12:13 Uhr, 04.10.2024

DIW: EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos sind notwendiger Schritt

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Entscheidung der EU-Staaten für Ausgleichszölle auf Eletroautos aus China positiv bewertet. "Die EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos sind ein notwendiger Schritt zum Schutz des europäischen Wirtschaftsstandorts", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. "Es wäre ein fataler Fehler, wenn es die EU ähnlich wie in der Solarbranche zuließe, dass chinesische Produkte die europäischen vom Markt verdrängen." Die chinesischen Autobauer profitierten von massiven Staatssubventionen und verschafften sich dadurch unfaire Wettbewerbsvorteile.

In der Ablehnung der Bundesregierung sah der Ökonom "ein fatales Signal, dass die deutsche Politik sich von China erpressen lässt und die europäische Solidarität gewillt ist aufzukündigen". Der Widerstand der deutschen Industrie gegen diese Ausgleichszölle sei falsch und ziele zu sehr auf kurzfristige Gewinne ab. Der Wirtschaftsstandort nehme dauerhaft Schaden, wenn die deutsche Wirtschaft ihre exzessive Abhängigkeit von China nicht deutlich reduziere. "Diese Abhängigkeit hat Deutschland schon heute wirtschaftlich und politisch erpressbar gemacht." Die Ablehnung der deutscher Autohersteller gegen die Zölle mit der Begründung, China könnte gegen deutsche Hersteller vorgehen, belegten, dass die deutschen Hersteller sich von China viel zu abhängig gemacht hätten.

Allerdings sei auch nicht auszuschließen, dass die geplanten Zölle nicht ausreichten und ihr Ziel verfehlten, sodass chinesische E-Auto-Hersteller trotzdem ihre Marktanteile in Europa vergrößerten. Gleichzeitig wären chinesische Sanktionen gegen deutsche Autobauer zu befürchten. "Die EU wäre gut beraten, sich eng mit den USA abzustimmen und gemeinsam auf die Konkurrenz aus China zu reagieren", erklärte Fratzscher.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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