Die Lage trübt sich ein...
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Montag:
Der australische Einzelhandelsumsatz ist saisonbereinigt um 0,1 % gesunken. Im Vormonat war der Umsatz des australischen Einzelhandels noch um 0,1 % geklettert, im Monat davor unverändert geblieben.
In Australien ist der Melbourne Institute Inflation Gauge im Januar gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im Januar um 2,2 Prozent im Jahresvergleich zu. Im Dezember wurde ein Anstieg von 2,4 Prozent notiert. Damit notiert die Inflation weiterhin in der von der australischen Notenbank vorgegebenen Spanne von 2 bis 3 Prozent.
Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind die Reallöhne in Deutschland, das heißt die preisbereinigten Verdienste, im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,0 % gestiegen. Im Jahr 2010 waren sie um 1,5% gestiegen, im Jahr 2009 um 0,4 % gesunken.
Die Nominallöhne stiegen im Jahr 2011 um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr, die Verbraucherpreise erhöhten sich im selben Zeitraum um 2,3 %.
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Dezember in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 1,7 % gegenüber Vormonat gestiegen. Erwartet worden war ein Anstieg um etwa 1,0 %. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 4,9 % gesunken.
Dienstag:
Die australische Notenbank hat ihren Leitzins am Dienstag unverändert bei 4,25 Prozent belassen. Analysten hatten im Konsens aufgrund der globalen Wirtschaftsabschwächung und des moderateren Inflationsausblicks in Australien mit einer Zinssenkung auf 4,00 Prozent gerechnet. Nach der Bekanntgabe des Entscheids ist der australische Dollar gegenüber dem US-Dollar auf ein Sechs-Monatshoch gestiegen.
Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für Dezember bei 94,3. Im Vormonat hatte der Index bei 93,7 gelegen.
Das französische Handelsbilanzdefizit lag im Dezember 2011 bei 4,993 Mrd. Euro. Im Vormonat hatte das Defizit 4,140 Mrd. Euro betragen, im Dezember des Vorjahres lag ein Defizit von 5,357 Mrd. Euro vor.
Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im Dezember zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 2,9 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg in Höhe von 0,2 %. Im Vormonat war die Produktion unverändert geblieben (revidiert von +0,6 %). Auf das Jahr gesehen kletterte die Produktion nach Bereinigung der Arbeitstage um 0,9 %.
Unser Kommentar:
Man braucht keine Lupe, um zu sehen, dass sich die wirtschaftliche Lage nun auch in Deutschland eintrübt. Überraschend kommt das nicht: Wenn in benachbarten Euroländern wie Italien oder Spanien die Konjunktur einbricht, dann kann man erwarten, dass diese Schwäche irgendwann auch Deutschland erfasst.
An den Börsen dürften die neuen Nachrichten nicht spurlos vorübergehen. Im Moment sind die Trends noch intakt. Die abgelaufene Woche hat aber bereits gezeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Anleger sind deshalb gut beraten, sind jetzt wieder auf schwierigere Zeiten an der Börse einzustellen.
Der DAX hat in dieser Woche eine Korrektur eingeleitet. Eine erste realistische Auffangzone befindet sich im Bereich zwischen 6.400 und 6.200 Punkten.
Mittwoch:
In Japan ist die Kreditvergabe im Januar im Jahresvergleich gestiegen. Die Kreditvergabe legte um 0,6 Prozent im Vergleich zum Januar des Vorjahres zu. Das Kreditvergabevolumen lag bei 459,176 Billionen Yen. Bereinigt um Abschreibungen wurde im Jahresvergleich ein Anstieg um 0,9 Prozent gemessen.
Der Überschuss der japanischen Leistungsbilanz ist im Jahr 2011 auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren gesunken. Für Dezember lag der Überschuss bei 750 Milliarden Yen, nach 480,4 Milliarden Yen im November. Die Prognose hat bei 625 Milliarden Yen gelegen.
In Japan ist der Service Sector Sentiment Index (Economy Watchers Sentiment) im Januar gesunken. Der Index gab von 47,0 Einheiten im Dezember auf 44,1 Zähler im Januar nach. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem leichten Anstieg auf 47,6 Punkte gerechnet. Der Index spiegelt die aktuelle Wirtschaftsstimmung unter Arbeitern wie Taxifahrern, Hotelbediensteten oder Gastronomie-Angestellten wider.
Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Januar auf 3,4 % gestiegen von 3,3 % im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende des Monats bei 134.317 und damit um 3.655 höher als im Vormonat.
Die deutsche Handelsbilanz weist für Dezember einen Überschuss in Höhe von 12,9 Mrd. Euro aus nach 15,9 Mrd. Euro (revidiert von 15,1 Mrd. Euro) im Vormonat und 12,6 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im Jahr 2011 158,1 Mrd. Euro, verglichen mit 154,9 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.
Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Dezember Saldo ein Plus in Höhe von 19,3 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 14,3 Mrd. Euro (revidiert von 14,7 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 19,3 Mrd Euro. In 2011 insgesamt lag der Überschuss bei 135,9 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 141,5 Mrd. Euro.
Die Ausfuhren sind im Dezember zum Vorjahr um 5,0 % auf 85,1 Mrd. Euro geklettert. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-Dezember um 5,4 % auf 72,1 Mrd. Euro gestiegen. Im gesamten Jahr 2011 waren es 902 Mrd. Euro nach noch 797,1 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Dezember um 2,2 % gesunken. Im Vormonat hatte das Minus 1,4 % betragen (revidiert von -1,1 %). Der Inlandsumsatz ist im Dezember-Jahresvergleich um 2,1 % gefallen, der Umsatz mit dem Ausland um 2,4 %.
Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat nahm der Umsatz-Volumenindex im Dezember um 0,5 % ab. Im Inlandsgeschäft stieg der Index dabei um 3,2 %, im Auslandsgeschäft fiel er um 4,2 %.
Donnerstag:
Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im Dezember um 7,2 % gesunken nachdem er im Vormonat noch um 14,7 % gestiegen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 7,1 % gefallen, nach +14,8 % im Vormonat.
Die offizielle Vorausschätzung für das erste Quartal geht von einem Anstieg der Auftragseingänge in Höhe von 9,9 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 10,0 % nach oben gegangen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des ersten Quartals bei +2,3 % nach -2,6 % im Vorquartal.
Der Index für das japanische Verbrauchervertrauen notiert im Januar bei 40,0. Einen Monat zuvor hatte der Vertrauensindex bei 38,9 gelegen, im Vergleichsmonat ein Jahr zuvor bei 41,6.
In Japan ist die Geldmenge im Januar erneut gestiegen. Die Geldmenge M2 kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent, wie die Bank of Japan (BoJ) am heutigen Donnerstag mitteilt. Im Dezember wurde ein Anstieg von 3,2 Prozent (revidiert von 3,1 Prozent) gemessen. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Anstieg um 3,1 Prozent gerechnet.
Die Verbraucherpreise in China sind im Januar unerwartet stark gestiegen. Daten der chinesischen Regierung zufolge, legten die Preise im Jahresvergleich um 4,5 Prozent zu, nach einem Plus von 4,1 Prozent im Dezember. Die Erwartungen der Volkswirte hatten für Januar nur bei 4,0 Prozent gelegen. Im November 2011 stiegen die Verbraucherpreise um 4,2 Prozent und im Oktober um 5,5 Prozent an.
Im November ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,5 % auf 13.185 zurückgegangen . Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 4,4 % auf 2.389 gesunken.
Im Zeitraum Januar bis November 2011 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,4 % auf 146.621 gesunken, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 6,3 % auf 27.606 zurückgegangen sind.
Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 4 % auf rund 394,1 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist binnen Jahresfrist um 6 % auf 63,8 Mio. gestiegen.
Der britische Produktionsindex ist im Dezember auf Jahressicht um 3,3 % gefallen. Im Vormonat lag der Jahresvergleich mit 0,5 % im Plus.
Im Jahr 2011 insgesamt ist die Produktion gegenüber Vorjahr um 1,3 % gesunken. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe legte in gleicher Zeit um 2,1 % zu.
Die britische Leistungsbilanz weist für Dezember ein Defizit in Höhe von 1,1 Mrd. Britische Pfund aus, nach einem Minus von 2,8 Mrd. im Vormonat.
Das britische Handelsdefizit liegt bei 7,1 Mrd. Pfund nach zuvor -8,9 Mrd. Pfund. Die Dienstleistungsbilanz weist hingegen ein Plus in Höhe von 6,0 Mrd. Pfund aus. Im Vormonat hatte das Plus bei 6,1 Mrd. Pfund gelegen.
Der Wirtschaftsklimaindikator der Eurozone für das erste Quartal ist auf gestiegen von noch 84,8 im ersten Quartal 2012. Ein Jahr zuvor hatte der Wirtschaftsklimaindex bei 116,8 gestanden. Der Index für die aktuelle Lage notiert bei 109,1 nach noch 128,7 im Vorquartal. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Indikator bei 142,7 notiert. Der Indikator für die Erwartungen geht auf 70,5 nach oben, verglichen mit 57,4 im vierten Quartal 2011. Im entsprechenden Quartal vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 101,6.
Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden
Die Europäische Zentralbank belässt die Zinsen erwartungsgemäß unverändert bei 1,00 %. Damit war im Vorfeld gerechnet worden.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 358.000 gefallen. Erwartet wurden 370.000 neue Anträge nach zuvor 373.000 (revidiert von 367.000).
Unser Kommentar:
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nähern sich wieder der Marke von 300.000. Würden sie darunter fallen, könnte man Entwarnung geben. In den vergangen Monaten sind die Werte allerdings derart wild hin und hergesprungen, dass man jetzt erst einmal abwarten sollte, wie sich die Werte in den kommenden Wochen präsentieren. Arbeitsmarkt und Inflationsraten sind beliebte Spielwiesen für staatliche Eingriffe in die Statistiken. Gut möglich, dass die US-Regierung auch bei den Erstanträgen immer wieder ein wenig nachhilft.
Ein betrübliches Bild zeichnet die mittlere Dauer der Arbeitslosigkeit. Hier werden derzeit die höchsten Werte seit 1948 registriert. Das heißt, die Menschen in den USA sind immer länger arbeitslos. Vergleichbar war die Situation in der jüngeren Geschichte nur während der großen Depression.
Der Großhandelsumsatz in den USA ist im Dezember um 1,3 % gestiegen.
Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind gleichzeitig um 1,0 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,3 bis 0,4 % nach zuvor +0,0 %. Damit wurde der Vormonatswert von veröffentlichten +0,1 % nach unten revidiert.
Das Verhältnis Lagerbestände gegenüber Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den Staaten im Berichtsmonat bei 1,15.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 78 Bcf auf 2.888 Bcf zurückgegangen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 132 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 2.174 Bcf gelegen.
Freitag:
Der japanische Großhandelspreisindex für Waren ist im Januar zum Vormonat um 0,1 % auf 104,5 gefallen. Gegenüber dem Vorjahr liegt ein Preisanstieg um 0,5 % vor.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind zum Vormonat um 0,4 % gesunken nach zuletzt 0,7 %. Die Jahresteuerung liegt bei 2,1 % nach zuvor ebenfalls 2,1 %.
Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Januar gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % erhöht. Im Monatsvergleich nahm der harmonisierte Index um 0,5 % ab.
Die französische Industrieproduktion im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,4 % gesunken.
Auf Jahressicht ist die italienische Industrieproduktion im Dezember um 1,7 % gesunken , auf Monatssicht um 1,4 % gestiegen.
Output-seitig sind die britischen Erzeugerpreise im saisonbereinigten Monatsvergleich im Januar um 0,5 % gestiegen. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger um 4,1 % gestiegen nach +4,8 % im Vormonat.
Input-seitig sind die Erzeugerpreise im Monatsvergleich um 0,5 % gestiegen. Auf das Jahr gesehen kletterten Sie um 7,0 % nach +8,9 % im Vormonat.
Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für Dezember ein Defizit in Höhe von 48,8 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich 48,0 bis 48,2 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 47,1 Mrd. US-Dollar gelegen. Somit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten 47,8 Mrd. US-Dollar revidiert.
Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für die USA notiert im Februar bei 72,5. Erwartet wurde er im Bereich 74 bis 75,5. Im Vormonat hatte der Index noch bei 75 notiert.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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