Kommentar
15:18 Uhr, 27.01.2012

Die Katze ist aus dem Sack...

Montag:
Die australischen Erzeugerpreise sind im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gestiegen, nach 0,6 Prozent im dritten Quartal. Es war ein Anstieg von 0,5 Prozent erwartet worden. Damit hat es die letzten acht Quartale jeweils einen Anstieg gegeben. Der letzte Rückgang fand im Dezember-Quartal 2009 statt. Im Vergleich zu vor einem Jahr stellte sich ein Plus um 2,9 Prozent ein.

Der französische INSEE Geschäftsklimaindex ist auf 91 zurückgegangen von 94 im Vormonat. Der Index war auch mit 94 erwartet worden.

In der Eurozone hat sich die Verbraucherstimmung wieder etwas verbessert. Der Indikator erhöhte sich von revidiert minus 21,3 Punkten im Dezember auf minus 20,6 Einheiten im Januar.

Dienstag:

Die japanische Notenbank belässt ihren Zinssatz unverändert bei 0,10 %.

Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im November zum Vorjahr um 2,2 % auf 745.000 gestiegen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 8,2 % auf 86,9 Mio. Stunden geklettert. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 10,5 % angestiegen und betrug im Berichtsmonat 9,831 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 12,5 % auf 92,0 gesprungen ist (2005 = 100).

Der französische Einkaufsmanagerindex für Januar notiert in der ersten Veröffentlichung bei 48,5. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 48,9 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen mit einem Stand von 49,3.

Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im Januar bei 51,7. Im Vormonat hatte der Index noch bei 50,3 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 50,5.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Januar im verarbeitenden Gewerbe bei 50,9 nach 48,4 im Vormonat. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 49,1 gerechnet worden.

Der deutsche Composite Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Januar insgesamt bei 54,0. Im Vormonat hatte er bei 51,3 gelegen.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Januar notiert in der ersten Veröffentlichung bei 54,5. Erwartet wurde der Index bei 52,6 nach 52,4 im Vormonat.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Januar im verarbeitenden Gewerbe bei 50,0. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 47,4 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 50,5, nach zuletzt noch 48,8.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im November um 1,3 % gefallen nach zuvor 1,5 % (revidiert von +1,8 %). Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 2,7 % gesunken nach +1,5 % (revidiert von +1,6 %).

Der belgische Geschäftsklimaindex ist im Januar um 1,1 auf -9,5 gestiegen von noch -10,6 im Monat zuvor. Dem Index wird eine große Indikatorwirkung in Bezug auf den EU Wert zugesprochen.

Mittwoch:

In Australien ist der Melbourne Institute Index der Frühindikatoren im November gesunken. Der Index der die Wirtschaftsaussichten für die nächsten drei bis neun Monate widerspiegelt, fiel im Monatsvergleich um 0,2 Prozent oder 0,5 Einheiten auf 281,7 Punkte.

Die Verbraucherpreise in Australien sind im Dezember-Quartal gegenüber dem Vorquartal unverändert geblieben. Im dritten Quartal hatte es einen Anstieg um 0,6 Prozent gegeben. Die Erwartungshaltung der Analysten hatte bei plus 0,2 Prozent gelegen. Im Vergleich zum 4. Quartal 2010 legten die Preise um 3,1 Prozent zu, nach plus 3,5 Prozent im September-Quartal.

Die japanische Handelsbilanz weist mit 205,1 Mrd. Yen einen gegenüber dem Vorjahr um 482,5 Mrd. Yen niedrigeren Überschuss aus.

Die spanischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 0,1 % zum Vormonat gefallen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Index hingegen um 5,2 %.

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Januar bei 108,3. Im Vormonat hatte er noch bei 107,2 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich zwischen 107,5 und 107,8.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 116,3 nach zuvor 116,7 und erwarteten 116,8. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 100,9 nach 98,4 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier bei 99,0 gelegen.

Das britische Quartalswachstum liegt im vierten Quartal gemäß der ersten offiziellen Schätzung bei -0,2 % nach zuvor 0,6 %.

Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um 0,8 % gestiegen nach zuvor 0,5 %.

Die US-amerikanischen MBA Hypothekenanträge fallen um 5,0 % im Vergleich zur Vorwoche.

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im November um 3,5 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um rund 3,0. Im Vormonat hatte der Index bei 7,3 % gestanden.

Der US-amerikanische Housing Preis Index steigt im November um 1,0 % zum Vormonat. Im Vormonat hatte er sich noch um -0,2 % verändert. Erwartet wurde der Index im Bereich -0,1 %.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 3,6 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor -3,4 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,4 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 3,7 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 2,5 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor +0,4 Mio. Barrel.

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank belässt die Zinsen unverändert. Damit war bereits im Vorfeld der Sitzung gerechnet worden.

Die Entscheidung ist nach Angaben der Fed einstimmig gefällt worden. Der Leitzins soll mindestens bis zum Jahr 2014 auf diesem niedrigem Niveau verbleiben.

Unser Kommentar:

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Mit ihrer Ankündigung, die Zinsen bis Ende 2014 auf dem aktuellen Rekordtief lassen zu wollen, macht die US-Notenbank unausgesprochen klar, dass die allseits gefürchtete Inflation überhaupt nicht das Thema der Stunde ist – andernfalls könnte sich die Fed ein solches Statement gar nicht erlauben. Das genaue Gegenteil trifft zu: Die Angst vor einer Deflation lässt die Notenbank an ihrer historisch beispiellosen Nullzinspolitik festhalten. An den Börsen könnte die ungebremste Liquiditätsflut in den kommenden Monaten für weitere Kursgewinne sorgen – zumal in einem US-amerikanischen Wahljahr. Doch wie heißt es so schön: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht...

Donnerstag:

Der japanischen Dienstleistungsindex (CSPI) ist im Dezember unerwartet gestiegen, nachdem es im Vormonat einen Rückgang gegeben hatte. So wurde ein Plus von 0,1 Prozent im Dezember im Jahresvergleich gemeldet, nach einem Rückgang von 0,1 Prozent im Vormonat (revidiert von -0,2 Prozent).

Im Monatsvergleich zeigte sich der CSPI im Dezember unverändert. Im Oktober wurde ein Plus von 0,1 Prozent im Jahresvergleich notiert, es war der erste Anstieg im Jahresvergleich seit 37 Monaten. Der Konsens hatte im Dezember im Jahresvergleich keine Änderung erwartet. Von den vier Hauptgruppen des Index legten zwei zu und zwei gaben nach.

Im Gesamtjahr 2011 war der Index um 0,5 Prozent rückläufig, nach minus 1,3 Prozent im Jahr 2010. Der aktuelle Indexstand liegt bei 96,4 Punkten. Das Basisjahr wurde im Jahr 2005 mit 100 Punkten angesetzt.

Die Zahl der Fahrgäste von Bussen und Bahnen ist in Deutschland im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % auf rund 10,9 Mrd. gestiegen. Die Personenkilometerleistung legte um 0,6 % auf 138,6 Mrd. km zu.

In der Luftfahrt wurden 2011 verglichen mit dem Vorjahr 5,3 % mehr Personen befördert. Damit lag die Zahl der Fluggäste bei ingesamt 176 Mio.

Der für Februar vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 5,7 Punkten nach 5,6 Punkten im Vormonat.

Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 8,4 Punkte auf 7,5 angestiegen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 34,1 Punkten und damit 0,1 Zähler über letzten Stand. Die Anschaffungsneigung hat sich deutlich verbessert auf 41,8 nach zuvor noch 27,4 Punkten.

Der französische Vertrauensindex für Januar notiert wie zuvor erwartet bei 81 nach zuvor 80.
Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Dezember um 3,0 % gestiegen . Erwartet wurde hingegen ein Plus im Bereich von 2,2 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 4,3 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 3,8 % revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 377.000 gestiegen . Erwartet wurden 375.000 neue Anträge nach zuvor 356.000 (revidiert von 352.000).

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Dezember um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,7 %. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 0,2 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von 0,5 % nach unten revidiert.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im Dezember um 2,2 % auf 307.000 angestiegen. Erwartet wurden 310.000 bis 322.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 314.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 315.000 nach unten revidiert.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 192 Bcf auf 3.098 Bcf gefallen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 87 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 2.567 Bcf gelegen.

Freitag:

Die japanischen Verbraucherpreise sind im Dezember zum Vorjahr um 0,2 % gefallen. Auf Monatssicht sind die Preise unverändert geblieben.

Die Kernrate ohne verderbliche Lebensmittel und ohne Energie sank auf Jahresbasis um 1,1 %, auf Monatssicht verlor der Index um 0,1 %.

Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im Januar gegenüber dem Vorjahr um 0,3 % gefallen. Zum Vormonat ist der Preisindex um 0,3 % zurückgegangen.

In der Kernrate (ohne verderbliche Lebensmittel und Energie) ist der Preisindex zum Vorjahr um 1,1 % gesunken, gegenüber dem Vormonat um 0,9 % zurückgegangen.

Das von der Konjunkturforschungsstelle (KoF) der ETH Zürich ermittelte schweizerische KoF-Konjunkturbarometer ist zu Beginn des neuen Jahres weiter gefallen. Wie die Forschungsstelle mitteilte, sank der Index von 0,01 Punkten im Dezember auf -0,17 Zähler im Januar und verzeichnet damit erstmals seit 2009 einen negativen Wert.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im Dezember zum Vorjahr um 3,9 % gestiegen nach zuletzt +6,0 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,3 % geklettert nach zuvor +0,4 %.

Im Jahresdurchschnitt ergibt sich für 2011 ein Anstieg um 8,0 % für die Importseite nach +7,8 im Jahr 2010. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 2,1 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Index um 0,3 %.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland im Dezember zum Vorjahresmonat um 2,1 % zugelegt nach zuletzt +2,9 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +0,1 % zu nach +0,2 % im Monat zuvor. Im Jahresdurchschnitt ergibt sich für 2011 ein Anstieg um 3,7 % für die Exportseite nach +3,4 im Jahr 2010.

Die Gesamtzahl der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (ohne Einrichtungen der Kindertagesbetreuung) in Deutschland erhöhte sich zum Jahresende 2010 gegenüber 2006 (dem Zeitpunkt der letzten Erhebung) um rund 5 % auf 29 200.

Die Geldmenge M3 ist im Dezember-Jahresvergleich in der Eurozone um 1,6 % gestiegen nach zuvor 2,0 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 2,1 % nach zuletzt 1,9 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr in der Eurozone um 1,6 % geklettert nach +2,1 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 1,8 %.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist in der Eurozone gegenüber dem Vorjahr um 1,0 % gestiegen nach einem 1,7 % Anstieg im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei 1,8 %.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist nach erster offizieller Schätzung im vierten Quartal um 2,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 3,1 bis 3,2 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 1,8 % gelegen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut erster öffentlicher Schätzung in der Jahresrate um 2,0 % gestiegen nach 1,7 % im Quartal zuvor.

Der Chain Deflator hat um 0,4 % zugelegt. Gerechnet wurde mit einem Plus im Bereich 0,7 bis 1,5 % nach zuvor noch 2,6 %.

Unser Kommentar:

Das Wachstum der US-Wirtschaft ist schwächer ausgefallen als erwartet. Das dürfte die Angst vor einer weiteren Rezession verstärken – mit den zu erwartenden „steuerungspolitischen Maßnahmen“. Die US-Notenbank könnte etwa auf die Idee kommen, der Wirtschaft zusätzlich zu den rekordtiefen Zinsen über eine Neuauflage von „Quantitative Easing“ weiteres Kapital zur Verfügung zu stellen. Getreu dem Motto: Die aktuellen Probleme wurden durch zu viel billiges Geld zwar erst geschaffen – aber mit der Lösung der Probleme sollen sich gefälligst kommende Generationen herumschlagen.

Was wir in diesem Jahr an den Börsen erwarten, das lesen Sie in der Januar-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen