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13:02 Uhr, 06.07.2022

DGAP-News: Green City AG: Insolvenzverwalter Bierbach stellt Gläubigern hohe Quote in Aussicht

Emittent / Herausgeber: Green City AG

/ Schlagwort(e): Insolvenz

Green City AG: Insolvenzverwalter Bierbach stellt Gläubigern hohe Quote in Aussicht

06.07.2022 / 13:02

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Pressemitteilung

Insolvenzverfahren Green City AG:

Insolvenzverwalter Bierbach stellt Gläubigern hohe Quote in Aussicht

  • Erfolgreicher Verkauf an französische Qair Group ermöglicht Insolvenzquote in Höhe von mindestens 25 Prozent
  • Versammlung bestätigt vorläufig eingesetzten Gläubigerausschuss

München, 06. Juli 2022 – Bei der ersten Gläubigerversammlung der Green City AG am Mittwoch in München hatte Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach gute Nachrichten für die Gläubiger des insolventen Anbieters für Entwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Erneuerbaren-Energien-Anlagen. Der Sanierungsexperte von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (München) kündigte an, dass die nicht nachrangigen Gläubiger der Green City AG eine Insolvenzquote in Höhe von mindestens 25 Prozent erwarten können. Abhängig vom weiteren Verfahrensfortgang könnten sich die Quotenaussichten sogar noch verbessern. Bisher haben rund 240 Gläubiger und die gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger ihre Forderungen zur Insolvenztabelle angemeldet.

Bei dem Termin in der Münchner Reithalle berichtete Bierbach den rund 50 Anwesenden ausführlich über den Stand des Verfahrens und die geglückte Lösung für das Unternehmen. „Die bisherige Insolvenzverwaltung der Green City AG war eine Mammutaufgabe für alle Beteiligten, da der Konzern mit seinen rund 150 zur Unternehmensgruppe gehörenden Finanzierungs- und Projektgesellschaften extrem komplex finanziert, organisiert und strukturiert ist“, sagte Bierbach. Die Fülle und Mannigfaltigkeit von zu erfassenden Sachverhalten sei außergewöhnlich hoch sowie juristisch und wirtschaftlich schwierig, so dass die Bearbeitung besonders zeitaufwendig gewesen sei. Insbesondere die Entflechtung der komplexen Konzernstrukturen sei eine große Herausforderung gewesen.

„Umso erfreulicher ist es, dass es uns nur vier Monate nach dem Insolvenzantrag gelungen ist, den Großteil der Projektgesellschaften und solventen Tochtergesellschaften der Green City AG mitsamt der Mehrheit ihrer Mitarbeiter an die französische Qair Group zu verkaufen“, betonte Bierbach. „Ich bin sehr froh, mit Qair einen Käufer gefunden zu haben, der das Kerngeschäft des Unternehmens sowie fast alle Arbeitsplätze und den Green City-Standort München erhält, sagte der Insolvenzverwalter. Die Qair Group, ein unabhängiger Erzeuger Erneuerbarer Energien aus Frankreich, hatte die insolvente Green City AG zum 01. Juni 2022 übernommen, nachdem sie sich in einem mehrstufigen strukturierten Investorenprozess gegen eine hohe Zahl von in- und ausländischen Kaufinteressenten durchgesetzt hatte.

„Der Verkauf an die Qair Group hat sehr gut funktioniert und wir konnten einen signifikanten Kaufpreis erzielen. Die Gläubiger werden von diesem Erfolg mit einer überdurchschnittlich hohen Ausschüttung profitieren“, sagte Bierbach. Die von ihm angekündigte Insolvenzquote von mindestens 25 Prozent wird möglicherweise noch höher ausfallen. Genauere Angaben seien jedoch derzeit noch nicht möglich, da noch einige wichtige Themen im Insolvenzverfahren offen seien. Dazu zählten unter anderem die Weiterveräußerung einer Beteiligung in Italien, die Verwertung der restlichen nicht veräußerten Unternehmens-Beteiligungen sowie diverse insolvenzbedingte Ansprüche. Die Insolvenzquote zur Befriedigung der Gläubiger der Green City AG ist deutlich höher als in den meisten Regelinsolvenzverfahren; meistens liegt sie im einstelligen Prozentbereich.

Die Übernahme durch Qair sei nicht nur für die Gläubiger und die Mitarbeiter des Unternehmens die beste Lösung, sondern auch angesichts der gewaltigen Herausforderungen beim Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland eine gute Nachricht, sagte Insolvenzverwalter Bierbach. Indem die französische Gruppe eine Vielzahl der ca. 150 zur Unternehmensgruppe gehörenden Projektgesellschaften zur Entwicklung und Projektierung von Wind- und Solarkraftanlagen sowie die beiden eigenständigen Gesellschaften in Italien und Frankreich mitsamt ihrer Mitarbeiter und deren großem Know-How übernommen habe, könne das zukunftsträchtige Projektentwicklungsgeschäft der Green City AG erhalten und weiter ausgebaut werden. Qair verfügt über eine Erzeugungskapazität von 650 Megawatt und hat angekündigt, diese bis Ende 2022 auf 1.000 Megawatt aufzustocken.

Die Aktionäre der Green City AG können nach Angaben des Insolvenzverwalters nicht mit einem Liquidationserlös rechnen. Auch die nachrangigen Gläubiger der Nachrangdarlehen und des Vereins Green City e.V. als nachrangiger Gesellschafter-Gläubiger können nicht mit einer Befriedigung ihrer Forderungen rechnen. Die Gläubigerversammlung bestätigte den am 02. Februar 2022 vorläufig eingesetzten fünfköpfigen Gläubigerausschuss. Die bisherigen Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses hätten hohe Sachkompetenz bewiesen und sich intensiv in die Konzernstruktur und alle wichtigen Vertragsbeziehungen eingearbeitet, sagte Bierbach. Da auch im eröffneten Verfahren Entscheidungen von erheblicher Bedeutung zu treffen seien, sei auch mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Bestellung eines Gläubigerausschusses erforderlich. Die Aufgabe des Gläubigerausschusses ist es, den Insolvenzverwalter im Verfahrensverlauf zu unterstützen und zu kontrollieren; dabei sind die Mitglieder zu absoluter Vertraulichkeit verpflichtet.

Über Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen

Die Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (www.mhbk.de) ist eine seit vielen Jahren auf Sanierung und Insolvenzverwaltung spezialisierte Sozietät von Rechtsanwälten mit Standorten in ganz Bayern. Insgesamt sechs Verwalter bearbeiten Insolvenzverfahren an zahlreichen Amtsgerichten in Bayern und Thüringen. Zu den besonderen Stärken der Kanzlei zählen neben der übertragenden Sanierung auch das Insolvenzplanverfahren, die Eigenverwaltung sowie Konzern- und Gruppeninsolvenzen. In der Erneuerbare-Energiebranche hat die Kanzlei u.a. die Insolvenzen der Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH und der Gehrlicher Solar AG betreut. Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach ist spezialisiert auf Betriebsfortführungen und Sanierungen in einem breiten Branchenspektrum. Er hat bereits eine Vielzahl von Insolvenzen betreut. Bierbach verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Energiebranche. Zuletzt hat er die Insolvenzen des Billigstromanbieters BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH und der Fulminant Energie GmbH betreut. Bierbach ist Vorstand im Verband Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands e.V. (www.vid.de) sowie Mitglied im Gravenbrucher Kreis, dem Zusammenschluss der führenden, überregional tätigen Insolvenzverwalter und Sanierungsexperten Deutschlands, die gemäß dem exklusiven Standard InsO Excellence handeln (www.gravenbrucher-kreis.de). In den aktuellen Branchen-Rankings von JUVE, The Legal 500, Best Lawyers und WirtschaftsWoche wird Bierbach als Top-Anwalt empfohlen.

Über Green City AG
Die Green City AG steht für die Beschleunigung der Energiewende, denn die Umstellung unserer Energieerzeugung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien ist die entscheidende Klimaschutzmaßahme. Green City AG leistet einen maßgeblichen Beitrag für eine ressourcenunabhängige und klimafreundliche Energieversorgung durch Wind- und Solarkraftwerke. Die Green City-Gruppe ist ein ganzheitlicher Anbieter für Entwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Europa. Für ihre hohen Nachhaltigkeitsstandards und ihr Engagement für die Energie- und Verkehrswende wurde die Green City AG mit zahlreichen Preisen wie u.a. dem Corporate Design Preis 2019, dem Mobilitätspreis der Metropolregion München 2018, dem Europäischen Solarpreis 2017, dem Best Community Award 2016 sowie dem Energy GlobeAward 2013 ausgezeichnet.

Pressekontakt

Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen
Nicole Huss
Tel.: +49 (89) 130 12 522
E-Mail: presse@mhbk.de


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