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15:11 Uhr, 03.05.2012

Deutschland droht Energielücke

Berlin (BoerseGo.de) – Deutschland droht in den kommenden zehn Jahren eine Energielücke. Aufgrund fehlender Investitionen in neue Gaskraftwerke könnte eine Versorgungslücke von 10.000 bis 15.000 Megawatt entstehen, wie es am heutigen Donnerstag aus der Energiebranche hieß. Eine Leistung von 10.000 bis 15.000 entspricht der Kapazität von bis zu zehn Atomkraftwerken.

Auch sorgt sich die Branche um die Umsetzung des geplanten Ausbaus der Windenergie. Aufgrund des sich verzögernden Netzanschlusses von großen Windparks in der Nordsee, könnte das Offshore-Ziel von 10.000 Megawatt bis zum Jahr 2020 deutlich verfehlt werden. Bereits zu Beginn der Woche warnte das Beratungsunternehmen Trendresearch, dass in einem „worst case-Szenario“ bis zum Jahr 2020 statt der geplanten 10.000 nur 4.000 Megawatt installiert werden können.

Erst am Vortag traf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit führenden Branchenvertretern in Berlin zu einem Energiegipfel zusammen. Anwesend waren die Chefs von RWE, Eon, Siemens, des Energieversorgers Trianel und des Stadtwerkeverbunds Thüga, sowie Michael Vassiliadis, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller.

Dabei ging es auch um den Neubau neuer koventioneller Kraftwerke die mit Gas oder Kohle betrieben werden. Dies ist nötig um die Ausfälle der Atomkraftwerke abzufangen und unabhängig von Wetterbedingungen eine Energieproduktion zu gewährleisten.

„Es war Konsens in der Runde: Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen Bestandskraftwerke gesichert und gleichzeitig der Neubau von Kraftwerken auf den Weg gebracht werden“, so Hildegard Müller. „Die Energiewende ist nur unter Beteiligung aller Unternehmensgrößen und -zusammensetzungen zu schultern", betonte Müller.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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