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11:39 Uhr, 30.01.2013

Deutsche Geldhäuser stellen bei Kreditvergabe höhere Anforderungen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die deutschen Banken legen laut einer Umfrage ihre Kreditstandards restriktiver aus. Im vierten Quartal verschärften die Geldhäuser ihre Kreditstandards für Ausleihungen an nichtfinanzielle Unternehmen in Deutschland geringfügig, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Bundesbank hervorgeht. Im Hinblick auf die Richtlinien für Kredite zu Wohnungsbauzwecken nahmen die Institute ebenfalls leichte Verschärfungen vor, während sie sich bei den Kreditstandards für Konsumentenkredite etwas zuvorkommender zeigten. Im Gegenzug weiteten die Banken die Margen in der Konsumfinanzierung und für risikoreichere Wohnungsbaukredite moderat aus. Für das erste Quartal 2013 beabsichtigen die befragten Institute, die Kreditstandards in der privaten Baufinanzierung deutlich zu verschärfen, während sie für die anderen beiden Kreditsegmente kaum Anpassungen planen.

Im Hinblick auf die Kreditnachfrage verzeichneten die interviewten Banken laut Bundesbank einen stagnierenden Mittelbedarf der Unternehmen sowie einen leichten Rückgang der Nachfrage zu Konsumzwecken. Demgegenüber nahm der Bedarf an privaten Wohnungsbaukrediten auch im Schlussquartal weiter deutlich zu, da die Aussichten auf dem Wohnungsmarkt nach wie vor sehr optimistisch eingeschätzt wurden.

Die Januar-Umfrage des Bundesbank war um Fragen zu den Refinanzierungsbedingungen der Banken, den Auswirkungen der Staatsschuldenkrise und den schärferen Eigenkapitalvorschriften erweitert. Laut den befragten deutschen Instituten verbesserte sich ihr Refinanzierungsumfeld insgesamt merklich. Auch gaben sie an, dass die Staatsschuldenkrise keine negativen Auswirkungen auf die Refinanzierungsbedingungen und die Kredit-Angebotspolitik hatte. In Vorbereitung auf die Eigenkapitalrichtlinie CRD IV haben die deutschen Institute eigenen Angaben zu Folge risikogewichtete Aktiva weiter abgebaut und ihre Eigenkapitalposition gestärkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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