Analyse
12:15 Uhr, 16.03.2020

DAX - Panikmodus geht weiter!

Die Coronavirus-Krise hat die Aktienmärkte weiterhin fest im Griff. Die Ereignisse überschlagen sich am Wochenende und bringen immer tiefere Einschnitte in das öffentliche Leben und die Wirtschaft der Eurostaaten. Die Anleger reagieren erneut panisch.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 8.543,37 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 8.543,37 Pkt (XETRA)

Die vergangene Woche endete bereits katastrophal schwach und auch die neue beginnt nicht besser: Nach der Eröffnung mit einem gewaltigen Gap Down rutscht der DAX intraday auch unter das 2016er Tief zurück. Nach einem neuen Jahrestief bei 8.414 Punkten stabilisiert sich der Index jetzt und pendelt sich seitwärts ein. Sind die Verkäufer damit fertig oder kommt noch was nach unten? Eine kurze Lagebesprechung...

Nach der sehr schwungvollen Erholung am Freitag wurde der Index wieder stark abverkauft. Auch eine Rally der US-Indizes verpufft angesichts der Ereignisse weltweit vollständig. Auch die enorme Leitzinssenkung der amerikanischen Notenbank FED vom Wochenende bringt da keine Beruhigung. Der Markt crasht zum Wochenbeginn weiter.

Realtime-Chart DAX (Indikation inklusive ausserbörslichen Kursbewegungen):

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Wo liegen die großen Ziele?

Eine technische Gegenbewegung nach oben hin ist überfällig. Doch weiterhin stellt sich die Frage, von welchem Kursniveau aus sie starten wird. Ideal wäre vor dem Start einer mehrstündigen oder mehrtägigen Erholungswelle ein Rückfall auf neue Tiefs - bei 8.136 Punkten liegt das uralte Allzeithoch aus 2000 und darunter das 2011er Hoch bei 7.600 Punkten. Das wären die Idealziele auf der Unterseite!

Kurzfristige Erholungsbewegungen bis 8.700 - 8.830 würden noch keine bullischen Signale bringen. Erst mit einem Anstieg über 8.830 eröffnet sich zunächst kleineres Erholungspotenzial bis 9.070 - 9.100. Geht es signifikant über 9.300 Punkte, könnte tatsächlich eine Aufwärtsbewegung bis 9.990 oder 10.270 - 10.500 Punkte eingeleitet werden.

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Mein Fazit:

Vieles deutet darauf hin, dass sich der Index in der vorläufigen (!) Endphase des Crashs befindet. Ideal wäre vor dem Beginn größerer Erholungssequenzen aber noch ein finaler Abverkauf, der durchaus brutal und dynamisch ausfallen darf. Doch auch mit neuen Tiefs gilt weiterhin: Longpositionierungen werden momentan als sehr riskant betrachtet und werden meinerseits höchstens punktuell zu Tradingzwecken (kurze Erholungssequenzen) genutzt!

Die Lage in Europa ist bezüglich der Coronavirus-Krise nach wie vor kritisch zu werten und könnte in dieser und der kommenden Woche weiter eskalieren. Das dürfte weiterhin für Unsicherheit sorgen! Deshalb ist auf bullische Trendwendeszenarien momentan (noch) nicht viel zu geben. Niemand sollte sich über weiter einbrechende Kurse wundern, Sicherheit hat in diesen Tagen oberste Priorität!

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MORPHOSYS - Wo endet der Crash?

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6 Kommentare

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  • angola_murksel
    angola_murksel

    Hallo Herr Rain, das ist richtig und ich weiß es auch, natürlich wird das setup immer wieder angepaßt. Es ist mehr eine semantische Verrenkung. Ideal ist ähnlich Optimal oder Maximal. Also, Idealer als Ideal gibt es nicht, ebenso bei den beiden anderen Begriffen. Da gibt es keine Steigerungsform. Wenn man für den Crash seit dem ATH bspw. 10270 als Idealziel nimmt, dann ist es genau das. Strenggenommen kann also ein weiteres Ziel 8700 oder 7600 nicht für denselben Crash auch das Idealziel sein, denn das gabs ja schon bei 10270. Zwei von den dreien sind also schon per se definitiv keine Idealziele, sondern nur eines davon. Vielleicht ist es besser mit Wahrscheinlichkeiten zu hantieren. Bei 11300 kann man dann schreiben, daß 10270 mit 80% Sicherheit erreicht werden kann, wird die Marke gerissen, was man zu dem Zeitpunkt vielleicht mit 50% Wahrscheinlichkeit annehmen konnte, dann ergibt sich mit 80% Wahrscheinlichkeit das neue Ziel 8700 usw. usw, Ideal klingt immer so absolut, obwohl es das in keinster Weise hier so ist.

    13:19 Uhr, 16.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader

    Ja, die Idealziele werden immer wieder angepasst. Das ist die Aufgabe eines Traders, der sein Setup ständig neu bewertet und adjustiert.

    Der Crash erfolgt extrem schnell. Doch mit jedem alten Ziel das einfach "überrannt" wird, steigen die Chancen, dass es am nächsten Ziel dann zu einer technischen Gegenbewegung kommt. Die alten Hochs aus 2000 und 2011 sind ganz große Marken, ich halte es für unwahrscheinlich, dass diese direkt nachhaltig gebrochen werden.

    Im Übrigen wurde das erste "Idealziel" bei 8.700 Punkten genau heute vor einer Woche in der vorbörslichen Analyse

    DAX - Panikmodus! Über 1.000 Punkte Abschlag benannt und wir heute erreicht (und unterschritten). 🙂

    13:05 Uhr, 16.03.2020
  • angola_murksel
    angola_murksel

    Naja, die "idealziele" werden aber auch mit jedem Absturz neu ausgerufen, ic glaube auch mal 10270war so eines, und 8700,und... wurscht. Longs sind riskant, mir ist einer zu 70% zerschossen worden, immerhin lebt er noch. Das sich die Börse ( die Wirtschaft ) noch nicht darüber im Klaren ist, was kommt, verwundert. Immerhin gibt es die Blaupause China. Dort war allerdings nur ein Gebiet akut betroffen und dies führte zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 13%. Deutschland dürfte es härter treffen, weil das ganze Land. Für unsere Branche ist das worst case des totalen Stillstands völlig klar und intern eingepreist. Einzige Variable ist die Länge des Ausfalls. Aber auch da könnte China Hinweise geben. Es ist ja nicht so, daß nach dem Virus die Menschheit wieder bei Null anfängt. Ich gehe davon aus, daß man nach der Krise als Unternehmen auch gestärkt auftreten kann. Selbst Verbesserung fiskalpolitischer Art lassen sich jetzt viel besser einfordern, bspw. das steuerfreie Anlegen von Ernstfallrücklagen etc. Ich glaube, auf diesem Niveau sind realwirtschaftliche Belange schon ausgeblendet. Es regiert die Psychose.

    12:35 Uhr, 16.03.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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