Kommentar
14:39 Uhr, 31.01.2014

Das Börsenjahr ist gelaufen...

2014 ist schon nach wenigen Tagen für einige Überraschungen gut. Und nach Lage der Dinge werden noch ein paar hinzukommen...

Wie? Gelaufen? Jetzt schon? Sagen wir mal so: Wenn ein Börsenjahr schwach startet, was 2014 zweifellos der Fall war, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Rest des Jahres ebenfalls enttäuschen wird.

Hintergrund ist der Januar-Effekt: Auf einen schwachen Jahresauftakt folgte in den vergangenen 63 Jahren beim Weltleitindex Dow Jones entweder ein ausgewachsener Bärenmarkt, eine etwa zehnprozentige Korrektur oder aber zumindest eine zähe Seitwärtsbewegung – Szenarien also, die in den Jahresprognosen der so genannten Finanzprofis noch vor wenigen Wochen allesamt nicht erwartet wurden.

Wirklich beklemmend wird es allerdings, wenn man Kriegsjahre ausklammert, die es in der Börsengeschichte ja auch gegeben hat und die sich naturgemäß auf das Geschehen an den Kapitalmärkten sehr deutlich auswirken. Lässt man diese Jahre unberücksichtigt, kommt man mit dem Januar-Barometer auf eine Trefferquote von annähernd 100 Prozent. Das heißt: Ein schwacher Januar bringt dann unter Garantie eines ganz sicher nicht: Steigende Aktienkurse...

Dummerweise ist der Januar in diesem Jahr sogar besonders schlecht ausgefallen. Zumindest gilt das für den DAX wenige Stunden vor Handelsschluss. Aktuell, Freitag 31. 01. 2014 gegen 14:20 Uhr, steht für den deutschen Leitindex ein Jahresminus von 4,5 Prozent zu Buche. Das ist schon eine Ansage, nachdem ja die 10.000 Punkte erst kürzlich noch „garantiert“ schienen. Daraus wird nun leider nichts, zumindest nicht in diesem Jahr.

Doch 2014 hat nach nur wenigen Tagen noch mehr Überraschungen zu bieten. Nicht nur den Aktienbullen, auch den Goldbären dürften bald die Hüte wegfliegen. Bildhaft zeigt das die folgende Abbildung: Während DAX (blaue Linie) und Dow Jones (grün) seit Jahresbeginn bereits deutlich Federn lassen mussten, sieht es beim Gold (schwarz) eben gerade nicht schwarz aus, sondern gewissermaßen dunkelgrün: Trotz, wahrscheinlich aber gerade wegen der katastrophalen Stimmungslage dort, konnte das Edelmetall seit dem 01. Januar fast vier Prozent zulegen.

Das-Börsenjahr-ist-gelaufen-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-1

Was die Beobachtungen für den weiteren Verlauf des Jahres bedeutet, das klären wir in der Februar-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

16 Kommentare

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  • Kein Nickname -
    Kein Nickname -

    sehr schöner Kommentar von Husky.

    20:01 Uhr, 02.02.2014
  • Roberta
    Roberta

    korrektur 8.8 und 9.8

    17:42 Uhr, 02.02.2014
  • Roberta
    Roberta

    Zwischen dem Superbullen Weygand ( " kann kaum laufen ..")

    und dem Pessimisten Hoose ( " Das Jahr ist gelaufen ..")

    wird wohl die Wahrheit liegen.

    Also: Eine lange Seitwärtsbörse zwischen 8.8 und 8.9...

    Ein Paradies für Trader!

    17:40 Uhr, 02.02.2014
  • wiegeschmiert
    wiegeschmiert

    Danke für den Kommentarblock in der neuen Weekend Edition. Eine echte Bereicherung!

    Ich denke Herr Hoose macht das "Gold"-richtig. So wie Herr Hoose ist auch Herr Otte u. a. eine Bereicherung in dem ansonsten stark "technisch" ausgerichteten Portal. Man respektiert andere Meinungen und Sichtweisen und gönnt diesen auf seinem eigenen Portal einen Auftritt. Das nennt man Toleranz.

    Von mir einen Damen nach oben für godmode-trader.

    11:09 Uhr, 01.02.2014
    1 Antwort anzeigen
  • CCommander
    CCommander

    Wo kann man sehen, welches Jahr als Kriegsjahr gilt?

    10:32 Uhr, 01.02.2014
  • Husky
    Husky

    man schaue sich die Entwicklung der Zinsen bei den US-Staatsanleihen an - dorthin will die FED das Geld der ganz großen Schiffe umlenken (also Pensionsfonds mit mehreren 100 Mrd USD im Depot). Das geht dann natürlich zu Lasten des Aktienmarktes, der ohnehin in den USA den Bezug zur Realität verloren hat.

    Als langfristiger Investor wird man verkaufen, wenn die KGV weit nach oben gelaufen sind (also bei konservativen Geschäftsmodellen größer 40, bei normalen Modellen größer 20). Da kann sich jeder selbst ein Bild machen, wie es bei den einzelnen US-Unternehmen aussieht. Sehr interessant ist auch, dass der Markt auf nur leicht enttäuschende Zahlen oder nicht gemachte Ausblicke auf 2014 sofort extrem reagiert. Wir haben Aktien erlebt wie Apple, die dann mal ordentlich abgestraft werden und andere hat es noch viel stärker erwischt gehabt als nur -8%.

    Alles in allem dürfte eine größere Korrektur angelaufen sein. Den N225 sehe ich bei 12200 erst wieder nachhaltig (also für viele Monate) nach oben drehen, der Dow hat laut André Tiedje 14666 als Ziel und der Dax gemäß den aktuellen Mustern etwa 8800. Nicht auszuschließen ist, dass es noch wesentlich tiefer geht. Auch 7000 sind nach EW durchaus vorstellbar.

    Fundamentale Begründungen ("black swan") kann es viele geben: Man bedenke

    - dass die Chinesen ihr Schattenbankensystem nicht mehr unter Kontrolle haben und dort Risiken aufgetürmt wurden, die jene der USA noch übersteigen

    - dass die Schwellenländer aktuell mit großen Mittelabflüssen zu kämpfen haben. Solche Bewegungen lassen sich nicht auf Befehl umkehren. Hier verlassen Investoren diese Länder und kehren in den USD zurück.

    - dass die Kreditsummen, mit denen in den USA Aktien und Future-Kontrakte gekauft wurden, Rekordstände erreicht haben. Diese Kredite werden zu Margin Calls führen, was eine Lawine automatisch liquidierter Positionen auslösen kann.

    - dass die (mich nicht!) enttäuschende Berichtssaison in den USA zeigt, dass die USA in Wahrheit in einer Rezession stecken und das offizielle BIP-Wachstum bei den US-Unternehmen irgendwie nicht angekommen zu sein scheint. Die FED will unbedingt die Kredite verknappen, egal wie es der Wirtschaft geht. Eine große Korrektur an den Aktienmärkten ist seitens der FED erwünscht, um das Geld in die Anleihen zu locken.

    - dass Obama in seiner Rede an die Nation nicht ohne jeden Grund diese Lösung mit den personalisierten Rentenkonten auf Basis US-Staatsanleihen ins Gespräch gebracht hat. Es werden wohl wirklich Nachfolger für die "ausfallende" FED am Markt für US-Staatsanleihen gesucht. Die Chinesen wollen ihren Bestand nicht mehr aufstocken, sondern lieber in Gold umwandeln oder Sachwerte davon kaufen.

    10:18 Uhr, 01.02.2014
    1 Antwort anzeigen
  • Alex
    Alex

    Je weniger die 10000 unwahrscheinlich werden, desto mehr ist der Reiz des Marktes, diese auch zu ereichen? Schau ma mal.

    01:29 Uhr, 01.02.2014
  • Speculant
    Speculant

    Aber meine Herren, nehmen wir es doch einfach wie es kommt und handeln danach

    22:32 Uhr, 31.01.2014
  • CK7985
    CK7985

    Seit 1982 an der Börse aktiv..Vermutlich eindeutig zu lange, wenn man bedenkt, dass Börsen nicht prognostizierbar sind und niemand eine Glaskugel oder ein Orakel besitzt..Und wenn man bedenkt, dass jede zweite Analysen auf diesem Portal völlig daneben geht..Aus der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen, lässt eher auf eine Vermutung als auf eine fundierte Analyse schließen...Und "Schnutzelpuh" Sie haben offensichtlich nicht den Hauch Know How, was das Börsengeschehen betrifft..Bei Ihnen existieren weder Optimismus noch Realismus sondern Pessimismus in Reinform..Auch Sie können Ihre Annahmen weder beweisen (dann wären Sie längst vermögend und Privatier) noch anderweitig untermauern. Vllt. sollten Sie Ihrem Privatleben etwas mehr Frische verleihen..Das vertreibt den tiefschwarz gefärbten Blick gen Süden...Aber bitte...Dann liefern Sie uns mal die Beweise, die einen Crash des Dax nachvollziehen lassen..Und warum sollte man als Langfristig orientierter Anleger auch nur eine Position aus dem Depot werfen, weil dieses im worst case 15% korrigiert...Ihre Aussagen stellen absoluten Bull Shit dar..

    18:15 Uhr, 31.01.2014
    1 Antwort anzeigen
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Hallo Herr Hoos,

    ich sehe das ebenso wie Sie. Schon an den wenigen Kommentaren meiner Vorredner ist herauszuhören, dass noch viel zu viel Euphorie im Markt ist. So wie die 10000 Marke als sicher im Januar ausgerufen wurde, hört man allenthalben, dass wohl die 9000er Marke als geeigneter Wiedereinstiegspunkt zu wählen ist. Ein sicheres Indiz dafür, dass es weiter runter gehen wird. Die Daueroptimisten werden dann bei 8500 unter Tränen ihre letzten Bestände aus ihren Depots schmeissen, bevor es dann so richtig abwärts geht.

    Grüße

    Ein eifriger Godmode-Trader Leser

    18:04 Uhr, 31.01.2014