Chinesische Notenbank: Panik ist unbegründet
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Peking/ Shanghai (BoerseGo.de) - Trotz der Intervention der chinesischen Notenbank (PBoC) am Freitag mit einer Liquiditätsspritze für den Interbankenmarkt befinden sich die Aktien in China unter einem anhaltend schweren Verkaufsdruck. Auch andere asiatische Märkte verloren an Boden. Der Shanghai Composite Index ist am Montag um 5,3 Prozent eingesunken, am Dienstag ging es zeitweise ebenfalls deutlich nach unten. Zurückzuführen ist dies auf Fondsrückkäufe und Einzelverkäufe, da Anleger befürchten, dass der Anstieg der Geldmarktsätze in China zu einem beständig höheren Zinsniveau führen und das reale Wirtschaftswachstum somit abwürgen könnte.
Die chinesische Notenbank ist mittlerweile in die Offensive gegangen und verkündete, dass Sorgen vor einem Liquiditätsengpass im chinesischen Bankensektor unbegründet seien. Die aktuellen Liquiditätsrisiken seien kontrollierbar, sagte der Vize-Direktor der People's Bank of China, Ling Tao am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Shanghai. Der jüngste Anstieg der Geldmarktsätze sei nur vorübergehend gewesen. Saisonale Faktoren, die sich auf die Geldmarktsätze auswirken, würden nachlassen. Außerdem - versprach Tao - werde die PBoC die Zinsen auf eine vernünftige Spanne zurückführen.
Die Zentralbank entzieht dem System seit Wochen auf verschiedenen Wegen Liquidität und hat die aktuelle Krise damit verursacht. Am vergangenen Donnerstag war der Geldmarkt quasi zum Erliegen gekommen. Am Freitag entspannte sich die Lage wieder etwas, da sich die Geldmarktzinssätze nach dem Einschreiten der Notenbank verringerten. Dennoch fehlt das Vertrauen der Banken untereinander. Die Geldhäuser haben Angst, sich gegenseitig Geld zu leihen. Die große staatliche Bank of China sah sich sogar veranlasst, Gerüchte über ihre Zahlungsunfähigkeit zu dementieren.
Der Shanghai-Composite-Index hat die anfänglichen Verluste wieder aufgeholt. Nach einem Minus von zeitweise mehr als 5 Prozent verlor der Leitindex zum Handelsschluss nur 0,2 Prozent auf 1.960 Punkte.
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