Fundamentale Nachricht
21:02 Uhr, 21.05.2015

Chinas Industrie bleibt im Stimmungstief

Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Verarbeitende Industrie in China steigt im Mai zwar etwas an. Die Subindikatoren deuten jedoch auf weitere schwere strukturelle Defizite hin. Um das angestrebtes Wachstum von 7 % zu erreichen, fordert die HSBC weitere geld- und fiskalpolitische Lockerungen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Industrie bleibt ohne rechten Schwung. Das signalisiert die jüngste Schnellschätzung der HSBC unter leitenden Angestellten im Verarbeitenden Gewerbe Chinas. Demnach hellte sich der HSBC China Manufacturing PMI im Mai mit 49,1 Punkten leicht gegenüber dem April-Wert von 48,9 Punkten auf. Der Indikator verfehlte aber die Erwartungen der Experten und bleibt zudem den dritten Monat in Folge unter der wichtigen Marke von 50 Zählern. Ein Wert unter dieser Grenze bedeutet ein Schrumpfen der Industrie - liegt er darüber, expandiert diese.

Dabei belastet unverändert vor allem die schwache Nachfrage im heimischen Markt die Unternehmen, teilte die HSBC mit. Zwar habe der Teilindex zum Stand der Neuaufträge von 48,7 auf 49,3 Zähler zugelegt, damit bewege sich der Index aber weiter unterhalb der Wachstumsmarke von 50 Punkten. Zusätzlich signalisiere das Detailergebnis für Auslandsorders eine stockende Auslandsnachfrage, der Wert sei von 50,3 Punkten im April jetzt auf 46,8 Zähler abgerutscht.

Insgesamt bewegt sich die Lagebeurteilung der Unternehmen damit bereits seit März unterhalb der 50-Punkte-Marke und zeigt damit auch im Frühjahrsquartal kaum Anzeichen einer nennenswerten Belebung des Industriesektors. Die Stimmungsdaten machen deutlich, dass die bisherigen geldpolitischen Maßnahmen der chinesischen Notenbank nicht ausreichten, kommentierte die NordLB. Zuletzt hatte die Zentralbank die Zinsen gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Der Ausleihungssatz für einjährige Kredite war um 25 Basispunkte auf 5,1 Prozent nach unten gesetzt worden. Der Einlagensatz wurde um ebenfalls 26 Basispunkte auf 2,25 Prozent gesenkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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