China und die Ukraine als wesentliche Risiken für die Märkte
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Die Krise in der Ukraine wird in den kommenden Wochen ein wesentliches Risiko für die Anleihenmärkte bleiben. Dieser Ansicht ist Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. Für ebenso wichtig hält er die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft in Richtung eines langsameren, aber besser ausbalancierten Wachstums. „Exzesse der Vergangenheit stellen ein Risiko für den Finanzsektor und das Wirtschaftswachstum dar, und wir sollten uns an Schlagzeilen über Zahlungsausfälle und Verluste in China gewöhnen“, so Iggo. „Dennoch sind selbst genaue Beobachter Chinas uneinig über die Frage, wie stark das Wachstum einbrechen wird, oder über die Fähigkeit der neuen Regierung, eine weitere Liberalisierung der Märkte und andere Reformen durchzusetzen.“
China befindet sich derzeit in einem grundlegenden Wandel: Zwischen 2005 und 2010 waren jährliche Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes zwischen 10 und 12 Prozent die Regel. Inzwischen peilt die Regierung lediglich noch 7 bis 8 Prozent an. Darüber hinaus verändert sich auch die Art des Wachstums – weg von kapitalintensiven Investments und starker Exportorientierung, hin zu einem besser ausbalancierten Modell, in dem die Binnennachfrage eine größere Rolle spielt. Dies sei Konsens, so Iggo. Allerdings gingen die Meinungen darüber auseinander, inwiefern die Anpassung zu wirtschaftlichen und finanziellen Schocks führen werde. Iggo selbst sieht zwei wesentliche Risiken in China: „Das erste sind potenzielle Überkapazitäten in der Industrie, die zu sinkenden Gewinnen und weniger Beschäftigung führen können. Das andere Risiko ist finanzielle Instabilität durch Verluste im Schattenbankensystem.“
Kurz fällt Iggos Fazit zum anderen großen Risiko aus, das er derzeit für die Finanzmärkte sieht: „Ich will zur Ukraine nicht viel sagen – außer, dass die Situation vermutlich in ständiger Bewegung bleiben wird. Aber politische Risiken sind bei Investments in Emerging Markets immer ein Schlüsselelement. Sie gehen Hand in Hand mit den sozio-ökonomischen Veränderungen, die sich durch Paradigmenwechsel in Wirtschaft und Politik ergeben.“
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