China: Lage an den Finanzmärkten entspannt sich
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Peking (BoerseGo.de) - Am chinesischen Finanzmarkt hat sich die Lage am Freitag wieder beruhigt. Da die chinesische Zentralbank seit Monatsbeginn sukzessive weniger Geld in den Interbankenmarkt geschleust hat, schossen die Kreditzinsen in dieser Woche rasant in die Höhe. Der Markt schien auf eine große Kreditklemme zuzulaufen. Der 7-Tages-Reposatz erreichte am 20. Juni ein historisches Hoch von 13,4 Prozent. Die Zinsen sind nun am Freitagmorgen wieder deutlich auf 8,33 Prozent (im gewichteten Mittel) gesunken.
Grund der Entspannung ist laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die Zentralbank kurzfristig frische Mittel platziert hat. Die von der Bank of China in dieser Woche bereitgestellte Nettoliquidität von 28 Milliarden Yuan war deutlich weniger als in der Vorwoche (92 Mrd. CNY). Während ein Anstieg der Interbankensätze im Juni aufgrund saisonaler Faktoren in Verbindung mit Steuerzahlungen sowie regulatorischen und administrativen Anforderungen von Banken nicht ungewöhnlich ist, konnte diese Woche davon ausgegangen, dass mit den hohen Zinssätzen, die für eine Knappheit auf den Geldmärkten sorgten, ein bewusstes Signal an Banken und Finanzierungsmittler ausgesendet werden sollte.
Zuletzt hatten die Notenbanker angekündigt, die Geldhäuser auf Entzug setzen zu wollen, um ihnen eine Lehre in Sachen verantwortungsvoller Kreditvergabe zu erteilen. Zudem soll spekulativen Investitionen vorgebeugt werden. Damit versucht die Notenbank die teils exzessive Kreditvergabe einzudämmen, die noch aus der staatlichen Anreizpolitik des Jahres 2009 herrührt.
Der staatliche Kreditriese Bank of China hat derweil Berichte über ihre bevorstehende Zahlungsunfähigkeit zurückgewiesen. Medien wollten herausgefunden haben, dass die Staatsbank zahlungsunfähig ist, da sie angeblich Zahlungen um eine halbe Stunde hat hinausschieben müssen, weil ihr das Geld ausgegangen sei. Das Institut betonte, dass sie alle Verpflichtungen zeitgemäß erfüllt habe, wie Staatsmedien am Freitag zitierten.
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