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12:16 Uhr, 12.03.2013

Bundesbank: Erhöhte Risikoversorge rüttelt am Gewinn

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Deutsche Bundesbank wird in diesem Jahr abermals einen deutlich geringeren Gewinn an die Bundesregierung überweisen als im Haushalt eingeplant. Im Geschäftsjahr 2012 habe der Gewinn bei 664 Millionen Euro gelegen, teilte das Institut am Dienstag in Frankfurt mit. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte eigentlich eine Ausschüttung der Notenbank von 1,5 Milliarden Euro eingepreist. Im Jahr 2011 wurde ein Gewinn von 643 Millionen Euro erzielt.

Grund für den niedrigen Ergebnisausweis ist die hohe Risikovorsorge, welche die Bundesbank für mögliche Folgen der Eurokrise getroffen hat. Demnach erhöhte das Bundesinstitut die Rückstellungen für „allgemeine Wagnisse“ um 6,7 Milliarden Euro auf insgesamt 14,4 Milliarden Euro. Hiermit werde den Risiken in der Bundesbankbilanz angemessen Rechnung getragen, sagte Präsident Jens Weidmann am Dienstag.

Die Zinseinnahmen der Bundesbank gingen im vergangenen Jahr auf 11,0 (Vj.: 8,6) Milliarden Euro nach oben. Netto ergab sich ein Zinsertrag von 8,3 Milliarden Euro, nach 4,8 Milliarden im Vorjahr. „Hinter dem kräftigen Anstieg des Nettozinsertrags um 3,5 Milliarden Euro steht vor allem das krisenbedingt starke Bilanzwachstum“, sagte Weidmann.

Der Bundesbank-Chef sieht in der Finanz- und Schuldenkrise in der Eurozone nach wie vor das größte Risiko für Deutschland. Auch Frankreichs offensichtlich erlahmender Reformwille bereitet ihm nach eigenen Worten Sorgen. Strukturell sei die deutsche Wirtschaft aber in einem gesunden Zustand, so Weidmann. Als Gefahrenherd betrachtet der Präsident zudem die exzessive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die EZB versorgt die Märkte seit längerem mit extrem billigem Geld und hatte über die nationalen Notenbanken Anleihen von Krisenstaaten aufgekauft. Für Weidmann kommt diese Art der Geldpolitik einer verbotenen Staatsfinanzierung mit der Notenpresse gleich.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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