Berlin: Zugeständnisse für Athen? Pustekuchen
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Berlin (BoerseGo.de) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt heute in Berlin den griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras. Der Grieche will nach eigenen Worten dafür werben, dass seiner Regierung für die vereinbarten Reformen mehr Zeit eingeräumt wird. Samaras hofft, dass Griechenland das EU-Defizitziel von drei Prozent erst 2016 erfüllen muss - zwei Jahre später als von der Troika veranschlagt. Merkel lehnte bislang allerdings Lockerungen bei den Reformauflagen sowie ein drittes Hilfspaket strikt ab.
Unions-Fraktionsführer Volker Kauder findet unmittelbar vor dem Gipfeltreffen im Kanzleramt deutliche Worte in Richtung Athen. Das Hilfsprogramm für das hochverschuldete Land könne nicht nachverhandelt werden, sagte der CDU-Politiker am Freitagmorgen im ZDF. Deutschland könne weder weiteres Geld für Griechenland aufwenden, noch Zugeständnisse beim zeitlichen Rahmen der Spar- und Reformziele machen. Auch ein Ausstieg des Landes aus dem Euro wäre für die Währungsunion kein Problem, so Kauder.
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle befürwortet weiteres Entgegenkommen an Griechenland nur dann, wenn der für September erwartete Troika-Bericht positiv ausfällt. Wenn darin nicht überzeugend bestätigt werde, dass das Land auf dem richtigen Weg sei, könne man es nicht verantworten, weiter Geld in ein Fass ohne Boden zu geben, sagte Brüderle am Freitag im Deutschlandfunk.
Deutschland käme eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands teuer zu stehen. Eine Pleite mit anschließendem Euro-Austritt würde den Bund nach einer Berchnung des Münchner Ifo-Instituts bis zu 82 Milliarden Euro kosten. Falls Griechenland nach einer Pleite in der Währungsunion verbleibt, steigen die Kosten demnach auf bis zu 89 Milliarden Euro. In diesen Zahlen sind die bereits ausgezahlten Beträge aus den Rettungspaketen und die Käufe von griechischen Staatsanleihen durch die Zentralbanken der Euro-Länder enthalten.
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