Bankenaufseher begrüßt stärkere Regulierung der Branche
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der oberste Bankenaufseher bei der Finanzaufsichtsbehörde BaFin, Raimund Röseler, hat in einem Interview am Rande der 11. "Handelsblatt Jahrestagung" vor neuen Schieflagen in der Bankenwelt gewarnt. Im Gespräch mit der Zeitung betont er in diesem Zusammenhang den heilenden Effekt neuer Kapitalregeln. Man könne zwar eine neue Schieflage von Banken nicht zwingend verhindern, „aber wir können sie durch Regulierung früher erkennen“, sagte Röseler im Interview.
Er unterstütze es, dass die Bundesregierung bei vielen Vorhaben, wie dem Trennbankensystem, international voranschreitet, so Röseler. Bei der Regulierung der Finanzmärkte darf nicht der Langsamste das Tempo bestimmen. „Wenn man sieht, dass im Jahr sechs nach Krisenbeginn etwa zuletzt in den Niederlanden oder Frankreich noch immer Banken mit Steuermitteln gerettet werden, ist das furchtbar unbefriedigend. Wir sollten daher jeden Schritt nutzen, um das die „Big-to-Fail“-Problematik aus der Welt zu schaffen“, sagte der Bankenaufseher.
Die Gefahr, dass Banken weiter am großen Rad drehten, um ihre Rentabilität zu steigern, bestehe weiterhin. Deswegen schaue man sich auch die Geschäftsmodelle der Institute genau an, betonte der BaFin-Chef. „Zudem vergleichen wir die Strategien der Institute auch viel stärker als früher. Wir fragen, in welchen Geschäftsbereichen sie welche Erträge erzielen wollen“. Man sehe sich aber als kompetenten Sparringpartner der Banken, der auch sagt, dass der Wettbewerb intensiv werden könnte. „Dann machen sich die Banken schon Gedanken über ihre komparativen Wettbewerbsvorteile in bestimmten Geschäftsfeldern“.
Auf der 11. Handelsblatt Jahrestagung am 19. und 20. Februar mit dem Titel „Zukunftsstrategien für Sparkassen und Landesbanken“ spricht die Finanzbranche über Wege aus der Vertrauenskrise und Wachstumschancen trotz strengerer Regulierung.
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