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10:41 Uhr, 11.06.2013

Bank of Japan führt Geldpolitik unverändert fort

Tokio/ Osaka (BoerseGo.de) - Die japanische Notenbank lockert ihre Geldpolitik vorerst nicht weiter. Grund ist die Erholung der Wirtschaft. „Japans Wirtschaft ist angezogen", teilte der Lenkungsrat der Bank of Japan (BoJ) am Dienstag in einer Stellungnahme mit. Die Zentralbanker beschlossen am Dienstag nach zweitätiger Beratung einstimmig, keine neuen geldpolitischen Schritte zu unternehmen. Notenbank-Gouverneur Haruhiko Kuroda will mit Wertpapierkäufen die Konjunktur beleben und die Deflation bekämpfen.

Das massive Anleihekauf-Programm hat auf dem Markt für Staatsanleihen Schwankungen hervorgerufen. Japanischen Medienberichten zufolge dachte die Zentralbank demnach darüber nach, die Laufzeit von Krediten, die die BoJ in speziellen Geschäften an die Geschäftsbanken ausgibt, auf zwei Jahre zu verdoppeln. Damit wäre den Banken genügend Liquidität zum Aufkauf von Staatsanleihen anheim gestellt, um so einen plötzlichen Anstieg der Zinsen zu verhindern. Doch habe es bei einigen Mitgliedern des Zentralbankrats Bedenken gegeben, meldete die Finanzzeitung „Nikkei“. Sie hätten befürchtet, dass ein derartiger Schritt die Bereitschaft der Banken sinken lassen könnte, in Aktien und andere Anlagen zu investieren.

Die BoJ fährt nun mit ihrem bereits angelaufenen Kreditprogramm fort, um damit die stagnierende Kreditvergabe der Banken an die Privatwirtschaft anzukurbeln. Insgesamt beinhaltet das Programm ein Kreditportfolio in Höhe von 3,15 Billionen Yen.

Nach Angaben der Zentralbank-Ökonomen wächst Japans Wirtschaft mit einer Rate von 4,1 Prozent (annualisiert). Das liege an der besseren Exportindustrie, an robusten Unternehmensinvestitionen und privatem Konsum sowie einer steigenden Industrieproduktion.

USD/JPY macht weiter jüngste Verluste wett und stieg am Montag auf die Marke von 99. USD/JPY dürfte weiterhin eine steigende Tendenz aufweisen, da der japanische Yen in seinem längerfristigen Trend der Abschwächung verharren wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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