BA: Zahl der Arbeitslosen steigt über drei Millionen
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Nürnberg (BoerseGo.de) - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar erstmals seit März 2012 wieder über die Schwelle von drei Millionen gestiegen. Sie erreicht zugleich den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. In diesem Monat waren 3,14 Millionen Arbeitslose registriert, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Das seien 298.000 mehr gewesen als im Dezember und 54.000 mehr als vor einem Jahr. „Die ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben auf dem Arbeitsmarkt nur wenige Spuren hinterlassen. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit hat rein saisonale Gründe,“ sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-J. Weise, anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
Dem pflichten Experten bei: Bei Schnee und Eis ruhe auf vielen Baustellen, vor allem aber in Gärtnereien und beim Landschaftsbau die Arbeit und zwinge Firmen, vorübergehend Jobs abzubauen. Auch in der Gastronomie werde ohne das Biergarten- und Terrassengeschäft meist weniger Personal gebraucht. Hinzu komme, dass zum Jahreswechsel viele befristete Jobs endeten. Die Betroffenen würden sich daher im Januar erst einmal arbeitslos melden, bis sie eine neue Stelle gefunden haben, geben einige Fachleute zu bedenken.
Um diese saisonalen Gründe bereinigt sinkt die Arbeitslosigkeit im Januar um 16.000 Personen. Bankanalysten hatten im Vorfeld der Daten mit einem Anstieg um 8.000 Menschen gerechnet. Die Arbeitslosenquote verringert sich leicht auf 6,8 Prozent, nach 6,9 Prozent im Dezember.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Programmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im Januar den weiteren Angaben zufolge auf 4.026.000 Personen. Das waren 78.000 weniger als vor einem Jahr. „Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich – im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit – weiter gesunken ist, hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen“, stellte die Nürnberger Agentur klar.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Dezember 2,25 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 5,3 Prozent.
BA-Chef Weise rechnet für das Gesamtjahr 2013 ungeachtet des schwierigen Starts mit einer Arbeitslosenzahl von im Schnitt unter drei Millionen. „Im ersten Halbjahr 2013 soll es ungünstiger laufen als 2012, danach sieht es voraussichtlich wieder besser aus“, sagte er der Passauer Neuen Presse (Donnerstagsausgabe).
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