Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf einem neuen Höchststand
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Luxemburg (BoerseGo.de) - Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Eurozone bleibt dramatisch angespannt. Im Januar waren im Euroraum knapp 19 Millionen Menschen ohne Job, so viele wie nie zuvor seit Einführung der Gemeinschaftswährung, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Dies entspricht einer Quote von 11,9 Prozent. Die Statistiker zählten im Januar im Vergleich zum Vormonat 201.000 mehr Arbeitslose; gegenüber dem Vorjahresmonat war es ein Plus von 1,9 Millionen.
Von den Mitgliedstaaten verzeichneten Österreich (4,9 %), Deutschland und Luxemburg (je 5,3 %) sowie die Niederlande (6,0 %) die niedrigsten Arbeitslosenquoten. Die höchsten Quoten meldeten Griechenland (27,0 % im November 2012), Spanien (26,2 %) und Portugal (17,6 %).
Unter jungen Leuten grassiert die Arbeitslosigkeit geradezu. Insbesondere in den Euro-Krisenländern Griechenland und Spanien, wo Firmen-Insolvenzen und Massen-Entlassungen auf der Tagesordnung stehen, spitzt sich die Lage dramatisch zu: Mehr als jeder Zweite unter 25 Jahren steht auf der Straße. Die Eurostat-Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit im Überblick: Im Januar 2013 waren in der gesamten Europäischen Union 5,732 Millionen Personen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos, davon 3,642 Millionen im Euroraum. Gegenüber Januar 2012 stieg deren Zahl in der EU um 264 000 und im Euroraum um 295 000. Die Jugendarbeitslosenquote lag im Januar 2013 in der Gesamt-EU bei 23,6 Prozent und im Euroraum bei 24,2 Prozent.
Experten gehen davon aus, dass sich die Lage wegen der anhaltenden Schuldenkrise weiter verschlechtern wird. Die EU-Kommission sagte in ihrer jüngsten Konjunkturprognose voraus, dass die Quote über 12 Prozent klettern wird.
Die Arbeits- und Sozialminister der EU-Staaten haben am Donnerstag bei ihrem Treffen in Brüssel beschlossen, dass Männer oder Frauen unter 25 Jahren künftig höchstens vier Monate unbeschäftigt bleiben sollen. Dazu sollen die Staaten mit der Wirtschaft zusammenarbeiten. Sechs Milliarden Euro aus EU-Töpfen sind für die aufgelegten Programme in den nächsten sieben Jahren vorgesehen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bezeichnete den Vorstoß als „ganz wichtiges Signal für die Jugend“. In Deutschland sei Jugendarbeitslosigkeit aber kein besonderes Problem. „Wir suchen händeringend junge Menschen, die die offen stehenden Ausbildungsplätze und zum Teil auch Arbeitsplätze füllen“, so von der Leyen.
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