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10:42 Uhr, 09.06.2010

Anlegerverhalten: Pessimisten gewinnen die Oberhand

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Anleger in Deutschland schätzen die Entwicklung an den Aktienmärkten zunehmend skeptischer ein. Dies zeigt eine Umfrage von Union Investment zum Anlegerverhalten im zweiten Quartal 2010. Demnach rechnen 36 Prozent (Vorquartal: 23 Prozent) der im zweiten Quartal 2010 Befragten im nächsten halben Jahr mit Kursrückgängen. Damit übertrifft die Zahl der Pessimisten erstmals seit dem zweiten Quartal 2009 wieder die Zahl der Optimisten (31 Prozent gegenüber 41 Prozent im Vorquartal). Mit einem unveränderten Kursniveau rechnen 25 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Anleger.

Besonders deutlich zeigt sich die wachsende Skepsis der Anleger beim Thema Inflation. Mit 73 Prozent hat der Anteil der Befragten, die im nächsten halben Jahr steigende Preise erwarten, den höchsten Wert seit dem dritten Quartal 2008 erreicht. Er erhöhte sich allein im ersten Halbjahr 2010 um 26 Prozentpunkte.

Vergrößert hat sich auch die Sorge um die eigenen Ersparnisse: 67 Prozent derjenigen, die mit Preissteigerungen rechnen, fürchten um ihr Erspartes - ein Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem ersten Quartal 2010. Diese Sorge ist nach Ansicht von Union Investment jedoch unbegründet. "Wir erwarten, dass die Preise alles in allem stabil bleiben, da die immer noch hohen Überkapazitäten in den USA und im Euroraum die Inflation niedrig halten dürften. Die Anleger sollten sich keinesfalls durch Ängste verleiten lassen, ihre langfristige Anlagestrategie über den Haufen zu werfen", kommentiert Hans Joachim Reinke, stellvertretende Vorstandsvorsitzender der Union Asset Management Holding AG, die Studienergebnisse.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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