Nachricht
12:30 Uhr, 27.02.2013

Altmaier weist Kritik an "Fracking"-Gesetzesentwurf zurück

Berlin (BoerseGo.de) - Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat seine Pläne für ein Gas-Fracking-Gesetz verteidigt. Durch den Entwurf werde die Rechtslage deutlich verschärft, sagte der CDU-Politiker den „Ruhr-Nachrichten“. Der Schutz von Mensch und Umwelt sei oberstes Gebot. Deshalb seien strenge Umweltverträglichkeitsprüfungen vorgeschrieben. Auf Grundlage des Gesetzes seien in absehbarer Zeit keine Fracking-Vorhaben in Deutschland möglich. „Wir wollen das verbieten, was wir jetzt schon verbieten können“, so Altmaier. Man habe das Fracking nicht schon früher verboten, weil dessen Gefährlichkeit und Unverträglichkeit mit der Umwelt nicht nachgewiesen war. Nun werde es aber ein faktisches Moratorium geben. Altmaier zeigte sich optimistisch, auch im Bundesrat eine breite Mehrheit für das Vorhaben zu erhalten. Die Regelung zum Fracking solle noch vor den Wahlen in Gesetzesform gegossen werden.

Dem Entwurf zufolge werden Tiefbohrungen zur Erschließung von Erdgasquellen in Wasserschutzgebieten verboten, außerdem wird eine Prüfung der Umweltverträglichkeit in sonstigen Fällen erforderlich. Auch der Einsatz der Chemikalien zur Bohrung wird reguliert.

Die Opposition kritisierte die Pläne. Der Energieexperte der Grünen, Oliver Krischer, sagte im Deutschlandradio Kultur, wegen unabsehbarer Langzeitfolgen sei die Förderung von Schiefergas zu risikoreich. In der Abwägung der Risiken und der Chancen sehe er im Moment keine Perspektive für Fracking, so Krischer. Das Gesetz gaukle mehr Umweltschutz vor, als in Wahrheit drinstecke, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, Eva Bulling-Schröter von der Linkspartei. Der SPD-Politiker Frank Schwabe bezeichnete die Lösung als „Schmalspurregelung“.

Die Technologie kann Gas und Öl unter hohem Druck aus tiefen Gesteinsschichten herauspressen. Dabei werden Wasser, Sand und Chemikalien ins Gestein gedrückt, um Gas bzw. Öl freizusetzen. In Deutschland ist die Methode umstritten. Kritiker bemängeln vor allem den Einsatz der Chemikalien, in denen sie eine Gefahr für das Trinkwasser sehen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten