Abkühlung in Sicht...
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Montag:
Im 1. Halbjahr 2011 ist die Zahl der im deutschen Straßenverkehr Getöteten zum Vorjahr um 8,5 % auf 1.809 gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten um 8,1 % auf 182.800 angestiegen. Die Polizei nahm rund 1,12 Mio. Straßenverkehrsunfälle auf, das sind 2,1 % weniger als noch ein Jahr zuvor.
Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für Juli bei - 0,06. Im Monat zuvor hatte er noch bei - 0,38 gestanden.
Dienstag:
Die Handelsbilanz in der Schweiz für Juli steigt auf ein Plus von 2,8 Mrd. Franken verglichen mit 1,77 Mrd. im Vormonat.
Der französische Einkaufsmanagerindex für August notiert in der ersten Veröffentlichung bei 49,3. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 50,5 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen mit einem Stand von 49,6.
Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im August bei 56,1. Im Vormonat hatte der Index noch bei 54,2 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 53,7.
Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für August im verarbeitenden Gewerbe bei 53,1. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 50,5 gerechnet worden.
Der deutsche Composite Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für August insgesamt bei 51,3. Im Vormonat hatte er bei 52,5 gelegen.
Der deutsche Dienstleistungsindex für August notiert in der ersten Veröffentlichung bei 50,4. Erwartet wurde der Index bei 52,0 nach 52,9 im Vormonat.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für August im verarbeitenden Gewerbe bei 49,7. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 49,5 gerechnet worden.
Unser Kommentar:
In Frankreich, wie auch in Italien oder Spanien und jetzt auch in der gesamten Eurozone, weisen wichtige Konjunktur-Indikatoren auf eine Abschwächung der Konjunktur hin. Ein Rückfall der Einkaufsmanagerindizes unterhalb von 50 Punkten etwa deutet eine nahende Wirtschaftsschwäche an.
Im Grunde wäre das nicht weiter schlimm. Doch wie die meisten Länder der Europäischen Union ächzt auch Frankreich unter einer wachsenden Schuldenlast. Bei dynamischem Wirtschaftswachstum lässt sich so etwas schultern. Bei einer Wirtschaftsflaute wird die Verschuldung jedoch zu einem Problem.
Erschwerend kommt hinzu, dass der französische Index stärker zurückgefallen ist als erwartet. Haben sich die Ökonomen also erneut verschätzt und sehen, ähnlich wie im Jahr 2008, eine größere Krise nicht heraufziehen? Die kommenden Daten werden darüber Aufschluss geben...
Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im August bei -37,6. Erwartet wurde der Index mit -26,0. Im Monat zuvor hatte er noch bei -15,1 gelegen. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf 53,5 Zähler verringert von noch 90,6 im Monat zuvor.
Mittwoch:
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für August bei 108,7. Im Vormonat hatte er noch bei 112,9 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 111,0.
Der Index für die Geschäftslage notiert bei 118,1 nach zuvor 121,4 und erwarteten 119,6. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 100,1 nach 105,0 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich 102,6 gelegen.
Dass der ifo-Index jetzt wieder deutlich abtaucht, war zwar zu erwarten, ist aber kein gutes Zeichen. Ein Blick auf folgende Grafik zeigt, warum das so ist: Auch im Sommer 2007 signalisierte der Einbruch des Index eine heraufziehende Wirtschaftsschwäche. Diese lässt sich auch jetzt nicht wegdiskutieren, wie verschiedene Konjunkturbarometer zeigen. Warm anziehen lautet daher schon jetzt die Devise: Auf heiße Sommerwochen könnte ein unterkühlter Herbst folgen...
Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Juni um 0,7 % gefallen nach zuvor 3,6 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 11,1 % geklettert nach +15,5 %.
Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Juli um 4,0 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Plus im Bereich von 2,0 bis 2,5 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 1,3 % zurückgegangen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -1,9 % revidiert.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 7,0 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -1,7 Mio. Barrel.
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,4 Mio. Barrel ausgeweitet, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 3,5 Mio. Barrel.
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,7 Mio. Barrel geklettert, nach zuvor +2,4 Mio. Barrel.
Donnerstag:
Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die dZahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im Juni zum Vorjahr um 0,7 % auf 722.000 gefallen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 9,9 % auf 74,9 Mio. Stunden gesunken. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 2,6 % nach unten gegangen und betrug im Berichtsmonat 7,87 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 0,7 % auf 114,9 gefallen ist (2000 = 100).
Der für September vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 5,2 Punkten nach revidierten 5,3 Punkten (revidiert von 5,4) im Vormonat.
Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 7,8 Punkte auf 13,4 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 27,6 Punkten und damit 7 Zähler unter dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen verbessert mit 36,9 nach zuvor noch 34,1 Punkten.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 417.000 gestiegen. Erwartet wurden 400.000 neue Anträge nach zuvor 400.000 (revidiert von 412.000).
Unser Kommentar:
Die Botschaften vom US-Arbeitsmarkt bleiben schwach: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind wieder deutlicher über die Marke von 400.000 geklettert. Für die Konjunktur in den USA ist das ein weiterer Wermutstropfen. Vor dem Hintergrund des nach wie vor schwächelnden Arbeitsmarktes ist es auch kein Wunder, dass die US-Verbraucher wieder zurückhaltender werden (folgende Grafik).
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 73 Bcf auf 2.906 Bcf gestiegen. Im Vorjahr hatten sie bei 3.046 Bcf gelegen.
Freitag:
Die japanischen Verbraucherpreise sind im Juli zum Vorjahr um 0,2 % gestiegen.
Die Kernrate ohne verderbliche Lebensmittel und ohne Energie sank auf Jahresbasis um 0,5 %.
Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im August gegenüber dem Vorjahr um 0,2 % gefallen.
In der Kernrate (ohne verderbliche Lebensmittel und Energie) ist der Preisindex zum Vorjahr um 0,5 % gesunken.
Die deutschen Einfuhrpreise sind im Juli zum Vorjahr um 7,5 % gestiegen nach zuletzt +6,5 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,8 % geklettert nach zuvor -0,6 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 4,3 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Index um 0,3 %.
Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 3,7 % angezogen nach zuletzt +3,4 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +0,3 % zu nach 0,0 % im Monat zuvor.
Die Geldmenge M3 ist im Juli-Jahresvergleich um 2,0 % gestiegen nach zuvor 1,9 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 2,1 % nach zuletzt 2,2 %.
Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 % geklettert nach +1,2 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 1,1 %.
Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 2,4 % gestiegen nach einem 2,5 % Anstieg im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei 2,6 %.
Das britische Quartalswachstum liegt im zweiten Quartal bei 0,2 %.
Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um 0,7 % gestiegen.
Das schweizerische KOF Konjunkturbarometer für August notiert bei 1,61 nach 2,04 im Vormonat und 2,23 im Monat davor.
Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das zweite Quartal um 1,0 % gestiegen. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 1,3 % nach unten revidiert. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,1 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 0,4 % betragen.
Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut vorläufigen Zahlen um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurden 0,1 % nach zuvor +2,1 %.
Unser Kommentar:
Das BIP-Wachstum im erasten Quartal ist in den USA schwächer ausgefallen als erwartet. Natürlich haben die schwachen Börsen haben bereits einen Großteil an schlechten Nachrichten vorweg genommen. Doch mit dem September steht der traditionell schwächste Börsenmonat des gesamten Jahres gerade erst vor der Tür. Man sollte daher jetzt nichts überstürzen, zumal unsere Politiker wieder einmal „keine Rezessionsgefahren erkennen“ (Wolfgang Schäuble). Im Sommer 2007 war das ja ganz ähnlich...
Mehr dazu in der September-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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